Seemotive :

Bounty

Meuterei auf der 'Bounty'!    

Teil 2.      



Der erste Teil schildert die Meuterei auf der "Bounty", die lange Bootsfahrt von Kapitän Bligh und die Landung der Meuterer auf der Insel Pitcairn.
Wenn Sie den ersten Teil noch nicht gesehen haben, klicken Sie bitte auf diese Zeile.


Edwards, Bligh
Die britische Admiralität entschied, die Meuterer der "Bounty" gefangen zu nehmen und vor ein Kriegsgericht zu stellen.

Mit der Suche wurde Kapitän Edward Edwards mit der Fregatte HMS "Pandora" beauftragt.

Auf der linken Marke Kapitän Edwards, auf der rechten Marke Kapitän Bligh.


Die "Pandora" war als Dreimast-Vollschiff getakelt.
Im Mai 1779 lief sie in Deptford (England) vom Stapel.
Die Länge betrug 38,5m, die Breite 9,8m, die Tonnage 520 tons.
Sie war mit 24 Kanonen ausgerüstet (20 Sechspfünder und vier Achtzehnpfünder).
Besatzung 126 Mann.
Pandora


Pandora
Die "Pandora" (Marke rechts) verließ im November 1790 England, umrundete Kap Hoorn und segelte in den Pazifik.
Dort kreuzte sie von Insel zur Insel, siehe Marke in der Mitte.
Außer Sichtweite und ohne dass Edwards dies wusste, passierte die "Pandora" die Insel Pitcairn, die Zufluchtsstätte der nicht auf Tahiti verbliebenen Bounty-Meuterer.
Auf dieser Marke sehen die Meuterer von Land aus das Schiff, dass sie suchen sollte.
Pandora


Pandora
Auf ihrer Fahrt entdeckte die "Pandora" auch noch einige unbekannte Inseln.
Auf diesen Marken ist die Insel Rotuna abgebildet. Die Eingeborenen empfingen die Mannschaft der "Pandora" freundlich und winkten zum Abschied (Marke rechts).
Pandora

Die "Pandora" erreichte Tahiti Anfang März 1791. Kaum hatte das Schiff in der Matavai-Bucht geankert, kamen drei Besatzungsmitglieder der "Bounty" freiwillig an Bord. Edwards ließ sie sofort verhaften.
Unterdessen errichtete der Schiffszimmermann ein Gefängnis für die Meuterer auf dem Achterdeck. Es war ein 3,4×5,5 Meter großer, massiver Unterstand, der als Büchse der "Pandora" bekannt wurde; denn zeitweise waren 14 Männer darin eingesperrt!
Kurse
Die übrigen Besatzungsmitglieder der "Bounty" hatten sich versteckt, wurden aber nach zwei Wochen intensiver Suche gefunden und gefangen.

Danach machte sich Edwards auf die Suche nach der "Bounty". Die "Pandora" durchkreuzte vier Monate ergebnislos die Südsee. Dabei wurden noch einige unbekannte Inseln entdeckt.
Anfang August beschloss Edwards, die Suche aufzugeben und nach England zurückzukehren.


Am 29 August 1791 lief die "Pandora" auf ein Korallenriff des Great Barrier Reefs vor Australien. Die "Pandora" konnte mit Pumpen nicht über Wasser gehalten werden und sank.
31 Seeleute und vier angekettete Meuterer ertranken. 99 Überlebende, einschließlich Kapitän Edwards, retteten sich in vier offene Beiboote. Sie segelten zur holländischen Kolonie Timor, wo sie am 16. September 1791 nach einer über 1.000 Meilen langen, abenteuerlichen Fahrt ankamen.
Pandora
Als Passagiere holländischer Ostindienfahrer kehrten Kapitän Edwards, die gesunden seiner Besatzungsmitglieder sowie die zehn überlebenden Bounty-Meuterer nach England zurück.


Henkerknoten
Bounty + Pandora
Im September 1792 wurden die 10 Meuterer, die Edwards zurückgebracht hatte, angeklagt. Vier wurden freigesprochen.
Die übrigen sechs wurden zum Tod durch Erhängen verurteilt; allerdings wurden drei vom König begnadigt. Die anderen drei wurden am 29. Oktober 1792 an einer Rah des Kriegsschiffes HMS "Brunswick" im Hafen von Portsmouth gehängt.
Auch Kapitän Edwards musste sich vor einem Militärgericht für den Verlust der "Pandora" verantworten. Er wurde von möglichen Fehlern freigesprochen, da er ein Beiboot zur Erkundung der Korallenriffe voraus geschickt hatte.


Providence
Bligh + Providence
breadfruit
William Bligh erhielt den Auftrag zu einer zweiten Brotfruchtreise. Als Schiff bekam er die neu erbaute HMS "Providence". Um nicht noch einmal ein "Bounty Desaster" zu erleben wurde diese Fahrt von der HMS "Assistance" eskortiert.
Die "Providence" war als Dreimast-Vollschiff getakelt.
Im April 1791 wurde sie in Dienst gestellt.
Die Länge betrug 32,6m, die Breite 8,8m, die Ladekapazität 420 tons. Sie war mit 16 Kanonen und 14 Drehbassen ausgerüstet.
Besatzung ca. 150 Mann.
Auf den drei Marken ist neben der Queen die HMS "Providence" abgebildet, William Bligh und ein Brotfrucht Strauch.


2nd voyage
Die Reise war erfolgreich und verlief ohne große Zwischenfälle. Man brachte Brotfruchtpflanzen von Tahiti nach St. Vincent und Jamaika.
Auf den obigen Marken von links Kapitän W. Bligh, HMS "Providence", HMS "Assistance", Matrosen verladen Brotfruchtpflanzen und ein Seeoffizier, der die Pflanzen, Wasserfässer und Proviantkisten überwacht.
Die Stationen der Reise:
  • 3. Aug.1791: Abfahrt von Spithead
  • 9. Apr.1792: Ankunft in Tahiti
  • 19. Juli 1792: Abfahrt von Tahiti
  • 22. Jan. 1793: Ankunft in St. Vincent (Westind. Inseln)
  • 5. Febr. 1793: Ankunft in Jamaika
  • 7. Aug. 1793: Ankunft in Deptford, England


Bligh nahm 1801 neben Nelson an der Seeschlacht von Kopenhagen teil. Er wurde wegen seiner Tapferkeit besonders gelobt und 1805 zum Gouverneur von New South Wales bestellt. Er stand einmal wegen seines Umgangstons mit einem untergebenen Offizier vor Gericht und erlebte zwei weitere Meutereien, wurde jeweils rehabilitiert und zuletzt zum Vizeadmiral befördert. Ab 1810 erhielt er jedoch kein Kommando mehr. Er starb im Dezember 1817.
Auf der Marke ist Bligh's Grab in der St. Mary's Church, Lambeth, SE London dargestellt.
Bligh's tomb



Bounty relics
Bounty relics
1957 fand eine Tauchexpedition zu den Überresten der ausgebrannten "Bounty" statt.
Der Kiel des Schiffes war noch auszumachen, außerdem wurden Beschlagteile, eine Kanone, Kanonenkugeln, der Anker und ein Kessel gefunden.
Im Oktober 1998 suchte eine Gruppe von Unterwasserarchäologen aus Australien das Wrack erneut auf. Kleine Beschläge und eine weitere Kanone wurden gefunden.
Das Wrack liegt heute noch in der Bounty-Bay vor Pitcairn nahe der Landestelle in drei bis fünf Metern Wassertiefe, Marke unten links.
Bounty Bay
Auch das Wrack der "Pandora" wurde 1977 entdeckt. 1979 wurde das Wrack unter Schutz gestellt.
Zwischen 1983 und 1999 gab es insgesamt neun archäologische Expeditionen, durchgeführt vom Queensland Museum in Brisbane, wo auch die vielen Relikte ausgestellt sind.



Bounty relics
John Adams
Auf der linken Marke ist der Chronometer von der "Bounty abgebildet. Auf der rechten Marke ist die "Bounty Bible" dargestellt. Beide Gegenstände sind heute noch erhalten.
Die "Bibel der Meuterer von 1789" befindet sich heute in Windsor.
Sie wurde von dem letzten Überlebenden der Meuterer, John Adams, an einen Presidenten der amerikanischen Seemannsfreunde Gesellschaft übergeben.
John Adams und sein Haus auf Pitcairn sind rechts abgebildet.
John Adams



Bounty Day
Ganz Pitcairn ist stolz, Nachfahren der berühmten Bounty Meuterer zu sein.
So wird jedes Jahr ein "Bounty Day" gefeiert. Es wird ein Modell der "Bounty" gebaut, ins Wasser geschoben und angezündet, Marken links.
Denn am 23. Januar 1790 ging die "Bounty" in Flammen auf.
Rechts eine Gedenktafel mit den Namen der neun Meuterer, die Pitcairn erreichten.
Tafel



Bounty Cyclorama
Das "Fletcher's Mutiny Cyclorama" auf den Norfolk Inseln ist ein 360 Grad Rundum-Bilder-Panorama über die Meuterei auf der "Bounty". Mit seinen 3D Effekten ist es dort die Touristenattraktion. Norfolk Island hat einen Satz von fünf Marken dazu herausgegeben, davon sind zwei oben abgebildet ("Collecting Breadfruit at Tahiti" und "Burning the Bounty at Pitcairn").



Bounty Replica
Über die Meuterei auf der "Bounty" wurden bisher fünf Filme gedreht.
Dazu wurden zwei Nachbauten der "Bounty" erstellt.


"Bounty", Nachbau 1964 für den Film von 1964 (mit Trevor Howard und Marlon Brando), der in Oakdale, Staat New York (USA) liegt.
"Bounty" Nachbau 1979, für den Film mit Anthony Hopkins und Mel Gibson, liegt in Sydney, Australien.
Bounty Nachbau


Bounty
Pitcairn Island hat zu den Bounty-Nachbauten drei Briefmarkensätze mit 20 Marken und zwei Blöcken herausgegeben.


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Quellen:
Die Bounty von Caroline Alexander, Berlin Verlag
Wikipedia Internet Enzyklopädie.

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