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Seemotive's Buchecke,
heute vorgestellt:
Die schnelle Kathrin
Die Segelschiffe des Kapitäns Bernhard Spille
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Die schnelle Kathrin
Die Segelschiffe des Kapitäns Bernhard Spille
von Rolf Reinemuth
180 Seiten, 14,5*22 cm, Efalinleinen mit farbigem Schutzumschlag,
23 Abbildungen sw,
Verlag H.M. Hauschild GmbH, Bremen,
ISBN 3-926 598-62-X Euro 18,50 / sFr 33,10
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Vollschiff "Katharine"
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Kapitän Bernhard Spille
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Das Buch erzählt die Lebensgeschichte des Oldenburger Segelschiff-Kapitäns Bernhard Spille (1846 - 1911).
Unter seiner Führung war die "Katharine" ex. "Baron Aberdare" das schnellste deutsche Segelschiff. Um 1890
gelangen ihm spektakuläre Reisen, so dass das Schiff die "schnelle Kathrin" genannt wurde.
Aber noch viel bemerkenswerter ist die Tatsache, dass dieser Kapitän in seiner fast fünfzigjährigen
Seefahrtszeit stets unfallfrei fuhr! Obwohl der Nordatlantik zu seinen vielen Routen gehörte, verlor er kein Schiff,
lief auf kein Riff und war auch in keine Kollision verwickelt.
Dazu kommt, dass er mit seinen Mannschaften stets freundlich und fair umging!
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Deutsche Segler waren zwischen 1870 bis 1910 in der Petroleumfahrt (in Fässern von New York) tätig,
ferner luden sie Salpeter und Guano an der Westküste Südamerikas, Holz im Puget Sound von Kanada,
Kohle in England und
Weizen in Australien. Das Buch berichtet, wie diese Segler ihre Fracht sicher von Hafen zu Hafen brachten. Es ist kein
Katastrophenbuch sondern beeindruckt mit dem Gegenteil: Zuverlässige und solide Seemannschaft, die zu den
vielen "guten Reisen mit der glücklichen Heimkehr" führten.
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im Atlantik
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die Crew der "Chile"
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Das Leben an Bord wird ebenfalls in kurzen Episoden geschildert. Dabei geht es um die Rettung von Schiffbrüchigen
ebenso wie eine lustige Geschichte um Hühnerdiebstahl an Bord.
Ein ganzes Kapitel widmet sich dem "Shanghaien". Der Leser erfährt, dass noch um die Jahrhundertwende (1900)
der Menschenhandel an der amerikanischen Westküste blühte.
Ganze Mannschaften wurden damals von "Charlie Brown" mit Gewalt auf diverse Schiffe gegen ihren Willen "gepresst".
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Segelschiffshafen Hamburg
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Ein weiteres Kapitel widmet sich der Anatomie einer Musterrolle. Und Postkarten berichten über ein
Jahrzehnt der Seefahrt. Dabei sind diese Kapitel mit den Erlebnissen des Kapitäns Spille verwoben.
1909 machte Kapitän Spille auf der "Peru" seine letzte Reise, die er wie immer "glücklich" beendete.
Der Author schreibt: "Ja - es war still geworden um die letzten großen Weißbetuchten.
Ebenso still wie um ihre Kapitäne."
Deswegen ist es gut, dass es solche Bücher gibt!
Jeder, der sich für die Seefahrt interessiert, sollte zu diesem Buch greifen.
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