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Seemotive's Buchecke,
heute vorgestellt:
Dampfeisbrecher STETTIN und die deutschen See-Eisbrecher
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Dampfeisbrecher STETTIN
und die deutschen See-Eisbrecher
von Andreas Westphalen
192 Seiten, 243 (!!!) farbige Abbildungen, darunter auch antike Fotos schwarz / weiß
21,5 x 28 cm, Hardcover, mit farbigem Schutzumschlag
Verlag H.M. Hauschild GmbH, Bremen,
ISBN 978-3-89757-422-9 Euro 39,50
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Die "Eisfuchs" ex "Eisbrecher No.1" war 1871 das erste für den Eisaufbruch konzipierte Spezialschiff der Welt.
Im Jahre 1871 wurde als erster Eisbrecher der Welt der "Eisbrecher No.1" auf Initiative Hamburger Kaufleute erbaut.
Im Jahre 2006 endete mit der Außerdienststellung der "Max Waldeck" das deutsche See-Eisbrecherwesen.
Dieses Buch beschreibt nicht nur die Geschichte des Dampfeisbrechers "Stettin", sondern stellt auch ausführlich alle
deutschen Eisbrecher vor.
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Vor 75 Jahren am 7. September 1933 lief der deutsche Dampfeisbrecher "Stettin" bei den Stettiner Oderwerken vom Stapel.
Die "Stettin" war Flaggschiff der Stettiner Eisbrecherflotte; lange Zeit war sie der größte Eisbrecher unter
deutscher Flagge. Von 1933 bis 1979 war die "Stettin" als Eisbrecher, Schlepper, Sperrbrecher,
Minenräumer, Flakstation und
Flüchtlingstransporter im Einsatz. 1981 war das Schiff zum Verschrotten bestimmt; dennoch gelang es einem
Förderverein dieses Schiff nicht nur als Kultur- und Technikdenkmal zu erhalten, sondern auch als voll
einsatzfähiges Museumsschiff wieder in Fahrt zu setzen.
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Einige Daten der "Stettin": Länge Wasserlinie 48,5m; Breite 13,43m; Tiefgang achtern 5,4m; BRT 836,2; NRT 290,6;
3 Zylinder Dampfmaschine mit Dampfdruck von 14,5 atm; 1900 PSi; 13 kn Geschwindigkeit; 1 Schraube.
Die Form des Schiffes wich von der damals üblichen Eisbrecherform ab, die durch Auffahren auf die
Eisfläche zum Zerdrücken des Eises führte.
Bei der "Stettin" zwingt der scharfe Bugspant das Eis zum Abknicken zu ca. 2m breiten Eisschollen.
Der Schiffsrumpf wurde so konstruiert, daß das ganze Schiff von Eispressungen eher aus dem Wasser
herausgedrückt als zerdrückt werden konnte.
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Die Fahrten der "Stettin" werden hier durch Logbuch-, Maschinenbucheintragungen, Berichten von Beteiligten
und vielen Bildern anschaulich und flott lesbar dargestellt. Dazu gehört nicht nur die Kollision mit dem Dampfer
"Dessau", vielen kleinen "Rammings und Blessuren" bei den harten Wintereinsätzen, sondern auch
das Lavieren durch Minenfelder und eigenem Minentreffer, Teilnahme an der Kriegsoperation "Weserübung"
und schliesslich als Schlepper mit einem "Minenfernräumgerät".
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Genaue Statistiken über die Fahrtage der "Stettin" als Eisbrecher und als Museumsschiff sind ebenfalls
aufgeführt. Der Förderverein mit seinem beispiellosen Einsatz für dieses Schiff, aber auch mit
den vielen Problemen, mit seinem internen Wandel in der Zusammensetzung der Mitglieder, wie auch der Wechsel des
Heimathafens von Lübeck nach Hamburg sind ausführlich dokumentiert.
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Aber die "Stettin" ist nur das "halbe" Buch! In einem weiteren Kapitel werden alle seegehenden Eisbrecher
der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. Danach wird auf deutsche Eisbrechertechniken eingegangen;
u.a. auf den Löffelbug, den Eisschuh, die Stampfanlage und den Thyssen-Waas-Bug.
Ein Bericht über den Eisnachrichtendienst fehlt auch nicht!
Danach folgt ein Fotoalbum auf 46 Seiten über die deutschen Eisbrecher!
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der Thyssen-Waas-Bug
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Mehrzweckschiff "Mellum"
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Heute werden keine Eisbrecher mehr benötigt. Die globale Klimaerwärmung hat dazu geführt, das in
unseren Breiten starker Eisgang nicht mehr auftritt. Heute hat Deutschland sogenannte Mehrzweckschiffe
(multipurpose vessel) im Einsatz. Sie nennen sich auch Gewässerschutzschiff oder
Schadstoffunfallbekämpfungsschiff.
Sie werden für die Brandbekämpfung, als Tonnenleger, als Notschlepper, für schifffahrtspolizeiliche
Aufgaben, gegen die Gewässerverschmutzung und als Eisbrecher eingesetzt.
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Dieses interessante Buch ist besonders zu empfehlen, weil es sich nicht nur mit dem einen Dampfeisbrecher
beschäftigt, sondern die ganze deutsche Eisbrechergeschichte schildert. Statistiken, Fotos, Baupläne,
Seitenrisse und Zeittafeln komplettieren dieses Buch. Es gehört in jede maritime Bibliothek!
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