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Seemotive : Frachtschiff
"Cap San Diego" !
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In den Jahren 1961 / 62 liess die Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft (kurz: Hamburg-Süd)
sechs Stückgut Schnellfrachter bauen.
Sie wurden als Cap-San-Klasse bezeichnet weil ihre Namen alle
mit "Cap San" begannen.Das waren die Schiffe
- "Cap San Nicolas"
- "Cap San Marco"
- "Cap San Lorenzo"
- "Cap San Augustin"
- "Cap San Antonio"
- "Cap San Diego"
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Gebaut wurden sie auf den Werften Howaldt Kiel, Howaldt Hamburg und Deutsche Werft Hamburg.
Die Schiffe wurden auch wegen ihres Aussehen als die "weißen Schwäne des Südatlantiks" bezeichnet.
In den 80er Jahren wurden die Schiffe verkauft und wurden abgewrackt. Nur die "Cap San Diego" wurde
vor dem Verschrotten gerettet und von der Stadt Hamburg zurückgekauft.
Die Containerschiffe setzten sich durch!
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Einige Daten zur "Cap San Diego":
- Bauwerft Deutsche Werft Hamburg
- Stapellauf 15.12. 1961
- Indienststellung 27.3. 1962
- Länge über alles 159,4 m
- Breite 21,4 m
- Tiefgang max. 8,44 m
- Vermessung 9998 BRT, 5729 NRT
- Tragfähigkeit 10.017 tdw
- Schiffstyp Stückgutschiff
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- Maschine MAN 2 Takt Dieselmotor
- 11.650 PS - 8.569 kW
- max.Geschwindigkeit 19 kn
- Propeller 1
- 5 Laderäume mit jeweils 3 Zwischendecks
- 6 beheizbare Ladetanks für Süßöl
- 18 Ladebäume von 2 bis 15 ts
- ein Schwergutbaum 50 ts
- Kabinen für 12 Passagiere, für die
- ein separates Deck mit Swimmingpool
- Besatzung 38 Mann
- 1963 wurde das Schiff als Fracht- und Kühlschiffe zertifiziert
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Das Fahrtgebiet der sechs Cap San Schiife war ein regelmäßiger Liniendienst von Europa zur
Ostküste von Südamerika.
In den europäischen Häfen Hamburg, Bremen, Rotterdam wurden Maschinen, Maschinenteile, Chemikalien
sowie Stückgüter aller Art geladen.
In Südamerika wurden die Häfen Santos, Rio de Janeiro, Montevideo und Buenos Aires angelaufen.
Von dort wurden für Europa Kaffee, Fleisch, Fisch, Früchte, Süßöle und diverse Stückgüter geladen.
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Für die zwölf Passagiere war ein kompletter Service wie auf großen Kreuzfahrtschiffen eingerichtet.
Klimatisierten Kabinen, ein separater Speisesaal mit Lounge und einer Bar, dazu
ein eigenes Passagierdeck mit Swimmingpool.
Auf ihrer ersten Reise, der Jungfernfahrt fuhr die "Cap San Diego" in die USA (siehe Marke links),
dann nach Südamerika und zurück nach Hamburg.
Anschließend wurde das Schiff in der Südamerikafahrt eingesetzt.
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Eine Rundreise Europa - Südamerika dauerte zwei Monate. Insgesamt legte die "Cap San Diego" 260 Rundreisen
zurück. 1981 wurde sie dann an die spanische Reederei Ybarra verkauft und umgeflaggt.
Unter panamaischer Flagge fuhr sie dann ein Jahr lang unter Hamburg-Süd-Charter weiter im Südamerikadienst.
Danach wurde der Name in "San Diego" geändert.
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Die "San Diego" wurde im Frühjahr 1986 an die Multitrade Shipping Monrovia verkauft. Sie wurde
in "Sangria" umbenannt und fuhr unter der Flagge der Karibikinseln St. Vincent & Grenadine,
Heimathafen Kingstown.
Die Freie und Hansestadt Hamburg kaufte im August 1986 die „Sangria“ unmittelbar vor dem
Verschrottungstermin. Das Schiff bekam wieder seinen alten Namen "Cap San Diego".
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1988 gründete die Stadt Hamburg die „Stiftung Hamburger Admiralität“, der sie das Eigentum am
Schiff übertrug.
Diese Stiftung hat zur Instandhaltung und Bewirtschaftung des Museumsschiffs die
gemeinnützige „"Cap San Diego" Betriebsgesellschaft“ gegründet.
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Die "Cap San Diego" wurde ein Museumsschiff. Sie wurde im Laufe der Jahre von 1987 bis 2016 mehrfach
generalüberholt, sie wurde vom
Germanischen Lloyd klassifiziert "100 A5 (K50)", besser geht es nicht.
Die Maschinenanlage wurde überholt, das Schiff wurde fahrtüchtig gemacht.
Mehrere Umbauten wurden zwecks Schiffsbesichtigungen und zur Nutzung der Passagierkabinen
durchgeführt.
Das Schiff bekam die Hotelkonzession.
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Die "Cap San Diego" führt Besucherfahrten durch.
Sie fährt durch den Nord-Ostseekanal zur Kieler Woche, zur Hanse Sail nach Rostock, sie beteiligt
sich an den Hamburger Hafengeburtstagen, an den Hamburger Cruise Days,
sie fährt nach Bremen und nach Helgoland.
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Die Museumsschiff "Cap San Diego" ist weltweit das größte fahrtüchtige Frachtschiff.
Das Schiff ist zu besichtigen. An Bord werden in den Luken Ausstellungen durchgeführt.
Amateurfunker nutzten die Funkstation.
Man kann an Bord Feste feiern. Es gibt mietbare Veranstaltungsräume.
Man kann an Bord übernachten.
Möglich ist es durch zwanzig Mitarbeiter der Betriebsgesellschaft und rund 100 Ehrenamtliche!
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Die Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft (HSDG), kurz Hamburg-Süd,
wurde 1871 als Aktiengesellschaft von elf Hamburger Handelshäusern gegründet.
Von 1955 bis 2017 gehörte sie zur Oetker-Gruppe. Dann wurde sie für 3,7 Milliarden
an die dänische Reederei A.P. Møller Mærsk mit allen Schiffen und den Fahrtgebieten verkauft.
Auf Schiffen unter deutscher Flagge wurde die deutsche Flagge eingeholt.
Die Bezeichnung "Hamburg-Süd" samt Schiffsnamen blieb wegen dem alten Kundenstamm erhalten.
So ist die "Cap San Diego" das letzte Hamburg-Süd Schiff unter deutscher Flagge!
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