Monitor

US Postkarte

Seemotive :

Monitore,

Panzerschiffe im
amerikanischen Bürgerkrieg!


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Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) dauerte von 1861 bis 1865.
Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat.
Der Austritt vieler Südstaaten aus der Union der Vereinigten Staaten und deren Bildung zu einer Konföderation war der Anlass zu diesem Krieg.
(Sezessionskrieg, Sezession - die Loslösung einzelner Landesteile aus einem bestehenden Staat mit dem Ziel, einen neuen souveränen Staat zu bilden.).
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blockade
Die Union bestand aus 20 Staaten und war wirtschaftlich besonders durch ihre Industrien stärker. Die 11 Südstaaten mussten ihre Baumwollexporte steigern um mit deren Erlösen Kriegsmaterial zu kaufen.
Aus diesem Grund versuchten die Nordstaaten eine Blockade vor allen konföderierten Häfen aufzubauen. Sie war erfolgreich, obwohl sie auch von den "Blockade Runnern" durchbrochen wurde.


Bei Ausbruch des Krieges verfügte die Union über ca. 40 ungepanzerte Schiffe. Die Südstaaten hatten nur wenige Schiffe, die sie von der Union in den südlichen Häfen gekapert hatten.
Nun begann ein Wettlauf im Neubau von Schiffen.
Und es handelte sich um Panzerschiffe. Diese Schiffe hatten einen metallbeschichteten Rumpf, einen Dampfantrieb und Kanonen, mit denen explodierende Granaten verschossen wurden.


Ericsson Der Schwede John Ericsson entwickelte und baute das erste Panzerschiff für die Nordstaaten.
Das Schiff war hauptsächlich für Operationen in flachen Gewässern ausgelegt und sollte ein möglichst kleines Beschussziel bieten. Deswegen war es auch flach gebaut und hatte ausser dem Geschützturm, einem kleinen Fahrstand am Bug und zwei winzigen Schornsteinen keine weiteren Aufbauten.
Monitor
Das Schiff hatte einen Freibord von nur 46 cm.
Das Schiff bekam den Namen "Monitor".
Dieser Name wurde zur Typbezeichnung vieler Schiffe, die nach diesen Kriterien gebaut wurden. Sie waren nur bedingt seegängige Plattformen für einige großkalibrige Geschütze.
Sie waren schwimmende Batterien für den Einsatz auf Küsten- und Binnengewässern und eigneten sich nicht für Kampfhandlungen auf hoher See.
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Im Vordergrund USS Monitor, dahinter eine Fregatte.
    Daten :
  • Gewicht 987 t
  • Länge 52 m
  • Breite 12,6 m
  • Tiefgang ca. 2 m
  • Antrieb Ericsson-Balanciermaschine 320 PS
    Geschwindigkeit 8 kn
  • Besatzung 59 Mann
  • Bewaffnung 2 x 279 mm Kanonen in einem drehbaren Turm, Rammsporn.
Der Bug war als Rammsporn gestaltet und verstärkt. Das Deck bestand aus 76 cm dickem Eichenholz und war mit 2,5 cm starken schmiedeeisernen Platten belegt.
Die Seiten des Schiffsrumpfes waren um ca. 50 Grad geneigt, so dass das gepanzerte Deck sie überragte und bis unter die Wasserlinie schützte. Andere Quellen sprechen von einer 12,5 cm starken Seitenpanzerung.


Ein Brief zum
"Steamer Monitor".
Monitor


Merrimack
Die USS "Merrimack" wurde 1854/55 in Boston als Dreimast-Fregatte mit Dampfmaschine für die Union gebaut. Als Virginia 1861 aus der Union austrat und sich den Südstaaten anschloss, lag die "Merrimack" in einer Werft in Norfolk, nun einem Hafen der Konföderierten. Das Schiff wurde durch eine Blockade am Auslaufen gehindert. Um nicht dem Feind in die Hände zu fallen wurde die "Merrimack" angezündet und sank.
Die Südstaaten brauchten Schiffe. Sie hoben die "Merrimack" und bauten es zu einem Panzerschiff um. Es bekam den Namen CSS "Virginia". Die Panzerung bestand aus 51 mm Eisenplatten / Eisenbahnschienen (2 inch).
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Merrimac
    Daten :
  • 4.500 tdw
  • Länge 84 m
  • Breite 11,8 m
  • Tiefgang 6,7 m
  • Antrieb Dampfmaschine, 9 kn
  • Besatzung 320 Mann
  • Bewaffnung 12 Geschütze mit Kalibern von von 15 bis 22,5 cm, Rammsporn.


Ein Brief zur
Fregatte "Merrimack",
bevor sie zur "Virginia" umgebaut wurde.
Merrimack


Virginia
Am 8. März 1862 erschien die "Virginia" mit weiteren Südstaatenschiffen vor Hampton Roads um dort die Blockade der Nordstaaten aufzubrechen.
Die "Virginia" rammte die "Cumberland", die dann auch unterging, siehe Marke links.
Dabei brach ein Teil des Rammsporns der "Virginia" ab, sie hatte Mühe sich wieder zu befreien.
Danach begann sie ein Gefecht mit der "Congress", die zu brennen begann und explodierte.
Dann verjagte die "Virginia" die "Minnesota", die auf eine Sandbank lief und festsaß.
Auf verschiedenen Marken wird die "Virginia" noch mit ihrem ersten Namen "Merrimack" bzw. "Merrimac" bezeichnet.


Monitor
Monitor
Am folgenden Tag traf die "Virginia" auf die USS "Monitor".
Die beiden Panzerschiffe kämpften mehrere Stunden miteinander, zumeist auf kürzester Distanz, doch wurde kein Schiff entscheidend beschädigt.
Die kleinere und wendigere "Monitor" konnte die "Virginia" ausmanövrieren und ihrem Rammsporn entgehen, versenken konnte sie sie ihrerseits aber auch nicht.


battle
Die "Virginia" geriet dabei auch in das Feuer von Landbatterien der Unionstruppen und der festsitzenden "Minnesota".
Daraufhin zog sich die "Virginia" zurück und überließ das Schlachtfeld den Nordstaaten.
Dies war die erste Schlacht zwischen zwei Panzerschiffen, die unentschieden endete. Politisch war es aber eine Niederlage der Südstaaten, da es nicht gelang, die Hafenblockade der Nordstaaten aufzubrechen.
"Monitor" und "Virginia" kämpften nie wieder gegeneinander, keines der beiden Schiffe spielte in diesem Krieg noch eine wichtige Rolle.
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Monitor
Die "Monitor" war wegen ihrem minimalen Freibord kaum seetauglich. Sie sank im Dezember 1862 auf einer geplanten Fahrt nach Charleston in schwerer See vor Cap Hatteras. 16 Mann der Besatzung kamen ums Leben.
Die "Virginia" wurde im Mai 1862, als die Truppen der Union Norfolk besetzten, von den eigenen Leuten selbst angezündet, damit sie nicht dem Feind in die Hände fiel. Als das Feuer das Magazin erreichte, flog sie in einer grossen Explosion die Luft.


Monitor
Monitor
Während des Bürgerkrieges wurden ca. 40 bis 50 Monitore gebaut.
Sie waren für den Kampf auf Flüssen, Binnengewässern und unter der Küste konzipiert. Auf hoher See waren sie bei dem herrschenden Seegang als Kampfschiffe nicht einsatzfähig. Ihr Deck stand laufend unter Wasser.

Links oben ist die USS "Chickasaw" abgebildet. Dieser Monitor wurde bei der Blockade von Golf-Häfen eingesetzt, bei der Schlacht von Mobile Bay und auf dem Mississippi.

Die rechts abgebildete CSS "Tennessee" war Flaggschiff der Südstaaten in der Schlacht in der Mobile Bay. Sie wurde von einer Übermacht von Unionsschiffen kampfunfähig geschossen und gab auf.


Monitor
Monitor
Links oben ist die USS "Passaic" abgebildet. Sie wurde ebenfalls von Ericsson entwickelt. Sie war mit 61m etwas länger als die "Monitor" und hatte ihr Steuerhaus oben auf dem Geschützturm. Die "Passaic" wurde ein Typ-Schiff, neun weitere Schiffe wurden so gebaut.

Die rechts oben abgebildete USS "Essex" wurde als Fähre mit dem Namen "New Era" 1856 erbaut. Sie wurde zu einem Kanonenboot mit einer Holzbalkenpanzerung umgebaut, die jedoch bald durch eine eiserne Panzerung ersetzt wurde.
Das Schiff wurde auf dem Missouri und dem Mississippi eingesetzt; u.a. gelang es ihr die CSS "Arkansas" zu zerstören.


Monitor
Monitor
Rechts ist die USS "Rattler" zu sehen, die als Raddampfer "Florence Miller" gebaut wurde. Zu Beginn des Krieges bekam sie eine Eisenpanzerung und wurde mit Kanonen bestückt. Das Schiff wurde auf dem Mississippi und Arkansas River eingesetzt.
Links ist die 32 Pfund Kanone an Bord des Kanonenboots CSS "Teaser", einem ehemaligen Schlepper, zu sehen. Kleinere Kanonenboote wurden von beiden Seiten zum Beschuss von Küstenbattereien eingesetzt.


Farragut
Hartford
David Farragut war Südstaatler, stellte sich aber ganz auf die Seite der Nordstaaten Union (Marke links). Er befehligte eine Flottille, die New Orleans erobern sollte. Sein Flaggschiff war die "Hartford" (Marke rechts).
New Orleans
Am 24. April 1862 schaffte er den Durchbruch vorbei an mehreren Forts und erreichte New Orleans. Die Stadt wurde am 28. April eingenommen und an die Nordstaaten übergeben.
Farraguts berühmteste Tat war allerdings der Sieg in der Schlacht vor Mobile im August 1864. Die Mobile Bay war durch einen Minengürtel gesperrt, mehrere Forts an den Ufern schützten ebenfalls die Bucht.


Mobile Bay
Farragut befehligte 14 hölzernen Segelschiffe, darunter auch die Korvette USS "Hartford" als Flaggschiff, und die vier Monitore USS "Tecumseh", USS "Manhattan", USS "Winnebago" und USS "Chickasaw". Die USS "Brooklyn" führte die Flotte an, da sie auch eine Vorrichtung zum Schutz gegen Minen besaß und so den Weg freisprengte.
Tecumseh
Allerdings war die "Tecumseh" zu früh am Treffpunkt und lief auf eine Mine. Sie sank angeblich in 25 Sekunden! Die Unionsschiffe wurden von den Landbatterien stark beschossen, es gelang ihnen dennoch der Durchbruch durch den Minengürtel.
Farraguts Ausruf "zum Teufel mit den Torpedos (Minen), volle Kraft voraus" ging in die Geschichstbücher ein.
Beim Kampf in der Bucht umzingelten die Nordstaatenschiffe den Monitor "Tennessee", der die Südstaaten Flotte anführte. Als ein Geschoss das Steuer der "Tennessee" zerstörte setzte das Schiff die weisse Flagge. Die Nordstaaten hatten die Schlacht gewonnen.


Die Schlacht bzw. Belagerung um Vicksburg fand vom 19. Mai bis zum 4. Juli 1863 rund um die Kleinstadt Vicksburg, Mississippi statt und gilt als eine entscheidende Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges.
Dabei war auch die Mississippi Flotille der Nordstaaten mit ihren Monitoren beteiligt, wie auf dieser Marke zu sehen.
Vicksburg


Taureau
Monitor
Nach dem Vorbild des amerikanischen Schiffs USS "Monitor" wurden in zahlreichen Flotten ebenfalls Schiffe mit geringem Tiefgang und niedrigem Freibord, bewaffnet mit wenigen großkalibrigen Geschützen in einem oder zwei Geschütztürmen, gebaut. Sie dienten der Küstenverteidigung. Wegen ihrer Bauweise erwiesen sich die meisten Monitore als nicht seetauglich.
Dennoch gab es einige Hochseemonitore, diverse Flussmonitore, in England vier U-Boot Monitore und auch Ramm-Monitore.

Auf der linken Marke ist der französische Ramm Monitor "Taureau" abgebildet. Er wurde 1865 gebaut.
Einige Daten: L*B*T 59,37m - 14,50m - 5,41m. 2718 tons, 1793 PS, 12,54 kn.
Rechts ein rumänischer Monitor.
Im 1. und auch im 2. Weltkrieg wurden noch Monitore eingesetzt.


Die wirklich grausigen Schlachten fanden im amerikanischen Bürgerkrieg nicht zur See, sondern an Land statt. Insgesamt kamen etwa 650.000 Menschen ums Leben. Die Kriegskosten überstiegen 8 Milliarden Dollar.
Der Norden hatte gewonnen, die farbigen Sklaven hatten ihre Freiheit erlangt. Dennoch sahen sich die Farbigen im Süden weiterhin Diskriminierungen und Rassentrennung ausgesetzt.
Gettysburg
Hinweis:
USS steht für United States Ship
CSS steht für Confederate States Ship

Quellen:
Die Sammlung von Werner Leichnitz mit den Briefen von Merrimack und Monitor,
Wikipedia Enzyklopädie,
Richard Hill, der Krieg der Panzerschiffe, Brandenburgisches Verlagshaus, 2001.

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