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Seemotive's Buchecke,
heute vorgestellt:
Deutsche See- und Schiffspost 1886 - 1945 Band I
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Deutsche See- und Schiffspost 1886 - 1945 Band I
Autoren : Friedrich Steinmeyer und Heinz Evers
276 Seiten, 145 Abbildungen, davon 35 farbig,
20,5 x 26 cm, Loseblattsammlung im Ringbinder, farbig
Verlag H.M. Hauschild GmbH, Bremen,
ISBN 978-3-92990-228-0 Euro 61,50 / sFr 105,10.
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Auslandsbrief nach Kassel, aufgegeben auf dem Hapag Dampfer "Holsatia", Seepoststempel
"Linie Hamburg Mexiko III", entwertet am 7.5.1923
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Dieser Band I über die "Deutsche See- und Schiffspost 1886 - 1945"
ist praktisch Handbuch und Katalog!
Im Handbuchteil wird hier das Basis- und ein erweitertes Wissen für Schiffspostsammler
erläutert.
Der Katalogteil befasst sich mit den Seepostlinien nach Australien, Bombay, Cuba und La Plata.
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Neben den genauen Definitionen zwischen Seepost und Schiffspost finden wir einen Beitrag über die
Entwicklung der See- und Schiffspostdienste und die Poststempel der Deutschen Seepost.
Links sind die unterschiedlichen Formen der zur Verwendung gekommenen Seepoststempel bis zum
Ausbruch des Ersten Weltkrieges abgebildet.
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Ein weiteres interessantes Kapitel beschäftigt sich mit den Postgebühren für die Deutsche
See- und Schiffspost von 1886 bis 1945.
In den neun Tagen vom 1.10. bis zum 9.10.1923 betrug der Auslandstarif für eine Postkarte 3,6 Mio Mark.
Diese Karte vom 8.10.1923 nach Finnland ist mit 4 Mio überfrankiert.
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Die kompletten Dienstanweisungen der Deutschen Reichspost für die Seepost mit sämtlichen Anlagen finden wir in
diesem Handbuch wieder.
Mit "typisch deutscher Gründlichkeit" wird den einzelnen Beamten jeder Handgriff vorgeschrieben.
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Dazu nur ein Beispiel:
Der Briefbeutel muß beim Verschließen am Kropfe möglichst ohne Faltenbildung fest zusammengerollt und mit
zweimal (nicht mehr und nicht weniger) umgelegtem, starkem Bindfaden aus einem Stück (ungeknüpft)
straff zugeschnürt werden.
Die Enden des Bindfadens sind fest am Beutel zu verknoten. Nachdem dann das dem Beutel anzuhängende
Titelschild durch das daran befindliche Loch mittels Knotens fest eingebunden worden ist, sind die
Bindfadenenden durch die Plombe zu ziehen.... dann muss die Plombe mit der Zange derart
zusammengepresst werden, daß die Stempel deutlich erkennbar sind....
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Weitere Kapitel beschäftigen sich mit Seepostbelegen als Kolonial Vorläufer, mit Stempelprüfungen
und die Bewertung von See- und Schiffspostbelegen
Rechts ein seltener, sauberer Abschlag von der Australischen Hauptlinie vom Reichspostdampfer
"Gera" vom 11.7.1897. Bei solchen Belegen ist ein Aufschlag von 50% auf die Katalognotierung
möglich.
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Bemerkenswert ist weiter, dass wir hier eine Zusammenstellung von Fachbegriffen finden!
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Der Katalogteil beinnt mit der "Deutschen Seepost - Australische Hauptlinie".
Es werden hier auch Gesetze über Postdampfschiffsverbindungen, Zeitungsausschnitte und Hinweise
über Fälschungen aufgeführt. Die Stempel werden nach Abschlag auf Postkarten, Briefen und R-Briefen
bewertet.
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Die Forschungstätigkeit der Verfasser erkennt man,
- dass die Verwendung der Seepoststempel bestimmten Reisen einer NDL Aufstellung zugeordnet werden
konnten,
- an einer Aufstellung der Schiffe auf der Australischen Hauptlinie mit Zuordnung zu den Reisen,
- an einer Auflistung der eingesetzten Schiffe mit Angaben ihrer techniaschen Daten und
- an einer detaillierten Fahrtenliste der Australischen Hauptlinie von 1886 bis 1914.
Der Stempel "Deutsche Seepost Australische Zweiglinie" wurde an Bord des Dampfers "Lübeck" verwendet.
Das Schiff verkehrte 7 Jahre zwischen Sydney und Apia. Dennoch wurde der Stempel selten verwendet und
stellt eine Rarität dar.
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1892 eröffnete der Dampfer "Safari" die Bombay Linie, die von Zanzibar nach Bombay führte.
Diese Bombay Linie war ein Pendelverkehr zwischen Deutsch-Ostafrika und Indien mit den
Schiffen der DOAL (Deutsche Ost-Afrika-Linie).
In diesem Kapitel werden u.a. auch die Stempel "Deutsche Seepost Ost-Afrikanische Zweiglinie"
aufgeführt. Ferner finden wir eine Auflistung aller eingesetzten Schiffe mit ihren technischenn Daten
vom Stapellauf bis zum ihrem Ende und eine Liste der Schiffsbewegungen.
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In einem weiteren Kapitel befasst sich der Katalog mit der "Deutschen Seepost Linie Bremen - Cuba".
Hier sind drei unterschiedliche Stempel mit ihren Kennbuchstaben und den Schiffsangaben
aufgeführt.
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Im letzten Kapitel befasst sich der Katalog mit der "Deutschen Seepost Linie Bremen - La Plata".
1875 nahm der Norddeutsche Lloyd den Liniendienst nach den La Plata Häfen auf. Die Einführung
von Seeposten erfolgte 1897. Hier finden wir die Stempel mit den Kennbuchstaben "a" bis "k"
mit den Zeiträumen, auf welchen Schiffen sie eingesetzt wurden.
Die Liste der eingesetzten Schiffe mit detaillierten Angaben rundet das Kapitel ab.
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Der vorliegende Katalog stammt aus dem Jahre 1994, die Preisnotierungen sind noch in DM
angegeben. Dennoch, die alten Seepoststempel bestehen weiterhin, d.h.ihre Beschreibungen sind
aktuell. Der Handbuchteil birgt ein immenses Wissen nicht nur für den Schiffspostsammler
sondern auch für jeden "shiplover".
Für alle maritim philatelistisch Interessierten und Sammler ist dieser Katalog
empfehlenswert !!!!!
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