| Seemotive :
Die Schwesterschiffe der 'Gorch Fock':
|
|
'Eagle', 'Sagres' und 'Mircea' !
|
Die Daten der 'Eagle' ex 'Horst Wessel':
- Baujahr 1936, Werft Blohm & Voss, Hamburg
- Typ Dreimastbark, Stahlrumpf
- Lüa x B x T   =   89,7 * 11,9 * 5,2 Meter
- 1390 BRT, 1634 ts Verdrängung
- 22 Segel, insgesamt 1983 qm
- Höhe Großmast über Deck 45,7 Meter
- Hilfsmotor 750 PS, Geschwindigkeit 10 kn
- Geschwindigkeit unter Segel max. 18 kn
- 65 Mann Stammbesatzung, ca. 180 Kadetten
|
|
|
|
Die 'Gorch Fock' (1) wurde 1933 als Schulschiff für die deutsche Marine gebaut. Doch sie
reichte für die Ausbildung der jungen Seeleute nicht aus. Es wurde ein weiteres Schiff
benötigt und nach den Plänen der 'Gorch Fock' gebaut. 1936 lief es unter dem Namen
'Horst Wessel' vom Stapel. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden mehrere Ausbildungsreisen
durchgeführt. In den ersten Kriegsjahren wurde das Schiff für den Transport von Menschen
und Versorgungsgütern in der Ostsee eingesetzt. Es war kurzzeitig Hilfsstabsschiff, dann wurde es
der Marinejugend in Kiel zur Verfügung gestellt.
|
|
|
Nach dem Kriegsende wurde das Schiff der Küstenwache der Vereinigten Staaten als Reparationsleistung
übergeben. Es wurde 1946 überführt und bekam den Namen 'Eagle'. Dem Namen entsprechend wurde
ein Adler als neue Gallionsfigur installiert.
Die 'Eagle' wurde und wird als Schulschiff der Akademie der Küstenwache in New London, Connecticut
eingesetzt. Sie unternimmt jährlich meist zwei Ausbildungsreisen, die in mittelamerikanische und auch
europäische Gewässer gehen. Sie beteiligte sich auch an den 'Operation Sail Regatten', ohne allerdings
besondere Erfolge erreicht zu haben. Dennoch soll das Schiff unter vollen Segeln bei günstigen
Winden 18 Knoten laufen!
Die erste 'Eagle' der Coast Guard wurde schon 1792 eingesetzt. Die heutige 'Eagle' ist das siebente Schiff
mit diesem Namen.
USCGC im Stempel steht für United States Coast Guard Cutter.
Horst Wessel war Mitglied der NSDAP und starb 1930 als Student an den Folgen eines Überfalls.
Nach seinem Tod wurde er von den Nazis zum Märtyrer stilisiert.
|
Auf der Marke sehen wir die 'Sagres I'. Sie diente von 1924 bis 1962 als Schulschiff
der portugiesischen Flotte. Der Name kommt vom kleinen Hafen Sagres im Süden Portugals.
Hier wurde Anfang des 15. Jahrhunderts die erste Seefahrtsschule von Heinrich, dem Seefahrer
gegründet. Die 'Sagres II', die 1962 die 'Sagres I' ersetzte, hat eine Gallionsfigur,
die Heinrich, den Seefahrer darstellt.
|
|
|
Die Daten der 'Sagres II' ex 'Guanabara' ex 'Albert Leo Schlageter':
- Baujahr 1937, Werft Blohm & Voss, Hamburg
- Typ Dreimastbark, Stahlrumpf
- Lüa x B x T   =   89,5 * 12 * 5,3 Meter
- 1550 BRT, 1869 ts Verdrängung
- 23 Segel, insgesamt 1796 qm
- Höhe Großmast über Wasserlinie 45 Meter
- Hilfsmotor 700 PS, Geschwindigkeit 10 kn
- 158 Mann Stammbesatzung, ca. 90 Kadetten
|
|
|
Die 'Albert Leo Schlageter' wurde 1937 ebenfalls nach den Plänen der damaligen 'Gorch Fock'
als Schulschiff für die deutsche Marine gebaut. Bis zum Kriegsbeginn wurden noch mehrere
Ausbildungsreisen, u.a. auch nach Südamerika durchgeführt. Im Krieg diente das Schiff
als Büroschiff, lief 1944 vor Saßnitz auf eine Mine und wurde bei Kriegsende von den
Vereinigten Staaten übernommen. Da sie keine Verwendung für das Schiff hatten, verkauften
sie es 1948 nach Brasilien. Unter dem neuen Namen 'Guanabara' fuhr es bis 1961 als Schulschiff der
brasilianischen Marine. 1962 kauften die Portugiesen das Schiff und stellten es unter dem
Namen 'Sagres II' in Dienst. Seit dieser Zeit unternimmt das Schulschiff jährlich zwei
Ausbildungsreisen von seinem Heimathafen Lissabon aus. Das Schiff ist leicht an den roten Malteserkreuzen
in seinen Rahsegeln zu erkennen.
Albert Leo Schlageter führte während der Ruhrbesetzung (1923) Anschläge auf Verkehrsverbindungen
der französischen Truppen aus. Er wurde 1923 hingerichtet.
|
Auf der Marke sehen wir die rumänische Brigg 'Mircea I'. Der Name Mircea wurde nach dem Herzog
Mircea vergeben, der im 14. Jahrhundert nach Kämpfen gegen die Türken Ländereien
zurückgewann und damit für die Walachei Seehandelswege öffnete.
Die zweite 'Mircea' hat eine Abbildung des Herzogs als Gallionsfigur.
|
|
|
Die Daten der zweiten 'Mircea' :
- Baujahr 1938, Werft Blohm & Voss, Hamburg
- Typ Dreimastbark, Stahlrumpf
- Lüa x B x T   =   82,1 * 12 * 5,2 Meter
- 1312 BRT, 1760 ts Verdrängung
- 23 Segel, insgesamt 1748 qm
- Höhe Großmast über Kiel 49,2 Meter
- Hilfsmotor 1100 PS
- 90 Mann Stammbesatzung, 120 Kadetten
|
|
|
Die 'Mircea' war das dritte Schiff, das nach den Plänen der ersten 'Gorch Fock' gebaut wurde.
Sie wurde 1938 in Dienst gestellt und ist seit dieser Zeit in Besitz der rumänische Marine.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie kurzfristig von der Sowjetunion übernommen worden, kam
aber bald wieder nach Rumänien zurück.
1966 lag das Schiff acht Monate bei seiner Bauwerft Blohm und Voss in Hamburg. Die 'Mircea' wurde
generalüberholt. Sie ist noch heute im Einsatz.
|
>
|
Die esrte 'Gorch Fock' wurde 1933 erbaut.Es folgten die Schwesterschiffe 'Eagle' ex 'Horst Wessel' (1936),
die 'Sagres II' ex 'Albert Leo Schlageter' (1937) und die 'Mircea' (1938). Kurz nach Kriegsbeginn 1939
lief ein viertes Schwesterschiff vom Stapel. Angeblich hatte es noch keinen offiziellen Namen, in der
Literatur findet man aber auch den Namen 'Herbert Norcus'. Das Schiff war eigentlich bis zu den
Untermasten fertig. Auch die Takelage war fertig, wurde aber nicht mehr geriggt. Während des Krieges
lag die 'Herbert Norcus' als Wohnschiff in der Werft. Nach Kriegsende kam das Schiff nach Kiel, wurde mit
Gasmunition beladen und in der Ostsee versenkt.
1958 wurde das fünfte Schwesterschiff der ersten 'Gorch Fock' gebaut, die zweite 'Gorch Fock'.
Dabei wurden Teile der nicht geriggten Takelage der 'Herbert Norcus' verwendet.
Auf dem Block sehen wir in der Mitte die 'Eagle', rechts die zweite 'Gorch Fock' und links die kleine
englische 'Tawau'. Nach den Segelstellungen bläst hier der Wind aus unterschiedlichen Richtungen!
|
|
Alle hier genannten Segelschiffe wurden auf der deutschen Werft Blohm und Voss in Hamburg erbaut.
Die Werft feierte im Jahre 2002 ihr 125jähriges Jubiläum, siehe dazu den Stempel links.
Hier wurden riesige Passagierschiffe und Schnelldampfer, Frachter aller Typen, Schlachtschiffe und U-Boote,
Wasserflugzeuge, Bohrinseln und Segelschiffe gebaut.
Heute ist die Werft auf Fährschiffe, Mega-Yachten und Fregatten spezialisiert.
|
|