Seemotive:
Religiöse Motive auf maritimen Marken !
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Der heilige St. Nikolaus rettet die Seefahrer und ihr Schiff!
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Der heilige St. Nicolaus (auch Nikolaus, Nikolai, Nicola) gilt als Patron der Seefahrer.
Ein Patron ist ein Schutzherr bzw. Schirmherr.
Sein griechischer Name Nikólaos bedeutet Sieg des Volkes.
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Mehrere Heilige tragen diesen Namen. So z.B. der Nikolaus von Myra. Er lebte ca. zwischen 270 bis
365 nach Chr. und war Bischof von Myra (heute Demre in der Türkei).
In Seenot geratene Schiffsleute riefen in ihrer gefährlichen Lage den heiligen Nikolaus an.
Ihnen erschien ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernahm die Navigation, setzte die Segel
richtig und brachte sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwand der Mann wieder.
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Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beteten, erkannten sie den Heiligen
und dankten ihm. Wegen dieser und ähnlicher Erzählungen wurde Nikolaus zum Patron der Seefahrer.
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Der San Nicola di Bari auf der obigen Marke ist identisch mit dem Nikolaus von Myra.
Die italienische Stadt Bari wollte auch einen Schutzheiligen haben. 1087 stahl man die Gebeine des
Nikolaus von Myra aus dem Sarkophag und brachte sie nach Bari, wo die Reliquien wieder / weiter
verehrt wurden.
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Auf der Marke links ist unter einem Schiff der heilige (Erzengel) St. Michael abgebildet. Er ist eigentlich
Schutzpatron der Ritter, Soldaten, Kaufleute und der Deutschen! Aber er passt auch auf die Schiffe der Kaufleute auf.
Es gibt viele weitere Heilige, die häufig als Schutzpatrone der Seeleute angerufen werden:
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- St. Petrus und St. Andreas, beide waren Fischer;
- St. Franz von Paola (1416-1517), Gründer des Paulaner-Ordens, den Papst Pius XII. im Jahr 1943 zum
Schutzheiligen der italienischen Seeleute erhob, Marke links.
- St. Brendan der Reisende, ein irischer Mönch, der besonders in Irland und Großbritannien als Beschützer der Seefahrer verehrt wird
- St. Erasmus von Antiochien, auch als St. Elmo bekannt, Bischof von Formia (am 2. 6. 303 gestorben)
- Petrus Gonzales (gestorben 1246), ebenfalls auch St. Elmo oder Telmo genannt, verehrt von den spanischen und portugiesischen Seeleuten
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Unter der Bezeichnung „Stella Maris“ ist die Jungfrau Maria in der ganzen Seefahrt bekannt als die Schutzpatronin des Apostolats des Meeres.
Sie wird oft auch unter anderen Bezeichnungen verehrt, besonders durch die Fischer.
Stella Maris übersetzt steht für Stern des Meeres.
Viele Seemannsheime weltweit tragen diesen Namen.
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Auf der linken Marke ist die "Lady of la Naval" abgebildet.
Es ist der verkürzte Name für die Statuette der "Our Lady of the Most Holy Rosary of La Naval de Manila".
Sie ist der heiligen Maria gewidmet und gilt in der Römisch-katholischen Kirche als Schutzpatronin
der Hauptstadt der Philippinen Manila und der philippinischen Seefahrer.
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Auf der rechten Marke sehen wir Maria mit dem Christkind auf dem Arm. Sie als "Stella Maris" beschützt die
Seeleute in dem Sturm und sagt ihnen, was sie tun sollen: Segel bergen!
Links ein Marke zum Bild "Sturm auf dem Meer" aus dem Hitda Evengeliar,
ein Hauptwerk der Kölner ottonischen Buchmalerei. Mit den Kreuzzügen wurde im
11.Jahrhundert die Seefahrt ein Thema der christlichen Kunst.
Beim Vergleich mit anderen Bildern ist die Darstellung auf der Marke seitenverkehrt.
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Der bereits oben erwähnte irische Mönch St. Brendan (Brelade) lebte von 484 bis 577. Er wurde Priester
und gründete zahlreiche Klöster.
Bekannt ist er durch die "Navigatio Sancti Brendani" geworden. Das war im Mittelalter ein
Bericht über eine Seereise, die er zwischen 565 und 573 mit zwölf Gefährten unternommen haben soll.
Dabei landeten sie auf einer Insel und hielten dort eine Messe ab.
Diese Insel war allerdings ein Wal (Marken oben).
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Unter den weiteren zahlreichen Inseln, die die Mönche erreicht haben sollten, war auch eine Insel der
Schafe und eine Vulkaninsel (Marken oben).
In verschiedenen mittelalterlichen Seekarten ist eine Brendan Insel verzeichnet,
allerdings gibt es sie wirklich nicht.
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Auf der Marke ist Columba auf seiner Fahrt zur Insel Iona abgebildet.
Columba / Columban von Hy / von Iona, genannt: "Colum Cille", "Taube der Kirche".
Sein Geburtsname war Crimthann Cenél Conaill, er lebte von 521 bis 597 in Irland, England und Schottland.
Er war Priester, Mönch, Klostergründer, Abt, Künstler, Dichter und reisender Sänger.
Der 9.Juni ist sein Gedenktag in den genannten Ländern.
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Jona / Jonas heißt der Prophet eines Buches im Tanach (Hebräische Bibel), das von ihm erzählt.
Jona bekam von seinem Gott (Jehova) den Auftrag zur Stadt Ninive zu gehen um die Leute dort
von ihrem schlechtenn Weg abzubringen.
Jona will aber nicht dorthin gehen. Er fährt mit einem Schiff genau in die andere Richtung.
Da schickt der Gott einen starken Sturm. Die Seeleute haben Angst dass ihr Schiff untergehen wird.
Jona beruhigt sie und sagt, werft mich ins Meer, dann wird es wieder ruhig.
Jona wird über Bord geworfen und von einem Walfisch verschluckt.
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Er überlebt drei Tage im Bauch des Wales. Er betet zu seinem Gott und gelobt Besserung.
Daraufhin spuckt ihn der Wal ans Land aus. Jetzt geht Jona nach Ninive.
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Im Neuen Testament finden wir die Geschichte von Jesus, der übers Wasser ging. Nach der Speisung
der 5.000 sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Fahrt mit dem Boot voraus, ich komme nach". Als er dann kam, ging
er über das Wasser.
Da sagte Petrus: "Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!"
"Komm" soll Jesus gesagt haben.
Petrus stieg aus dem Boot, ging über das Wasser und kam zu Jesus.
Als er dann aber die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und rief: "Hilf mir, Herr!"
Sofort streckte Jesus seine Hand aus, fasste Petrus und sagte: "Du hast zu wenig Vertrauen!
Warum hast du gezweifelt?" Dann stiegen beide ins Boot.
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Ein weiteres Wunder von Jesus auf dem See Genezareth, als er im Boot mit seinen Jüngern saß.
Es erhob sich ein heftiger Sturm, das Boot wurde von den Wellen geschüttelt; Jesus aber schlief.
Die Jünger weckten Jesus und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um!
Er antwortet aber: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige?
Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es entstand eine große Stille.
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Als Jesus am Ufer des Sees Genzareth predigte, kamen Fischer von ihrer nächtlichen Arbeit zurück.
Sie hatten nichts gefangen. Aber Jesus forderte sie auf, nochmals auf den See zu fahren und
die Netze auszuwerfen. Unter ihnen war auch Simon Petrus. Als sie dann die Netze einholten, waren sie voller
Fische. Alle waren erschrocken und fürchteten sich. Jesus aber sagte zu Petrus: Fürchte dich nicht,
ab jetzt sollst Du ein Menschenfischer sein.
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Der Apostel Paulus (10 - 60 n. Chr.) bereiste mehrfach das Mitttelmeer und verkündete
dort den christlichen Glauben.
Vor Malta soll sein Schiff gestrandet sein. Als er das Land erreichte wurde er von einer giftigen Schlange gebissen.
Er zeigte allerdings keine Vergiftungserscheinungen. Somit wurde er als Heiliger betrachtet.
Er brachte Malta den christlichen Glauben.
Paulus wurde in Rom im Zuge der Christenverfolgung getötet.
Ob er je in Malta war, wird heute angezweifelt.
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Erzengel nehmen innerhalb der Engel eine führende Stellung ein. Sie sind Boten,
die weitreichende göttliche Beschlüsse für ganze Völker überbringen.
Links oben ist der Erzengel Raphael abgebildet. Raphael gilt als Schutzpatron u.a. für Reisende und Seeleute.
Auf der Marke hat er das Patronat für die Seereise von Vasco da Gama nach Indien übernommen.
Zum gleichen Satz gehört die Marke rechts mit dem Erzengel Gabriel. Er ist ein Bote Gottes und steht auch für
Noah, den Erbauer der Arche.
Rechts die Flotte Vasco da Gama's beim Einlaufen in Calicut / Indien 1498.
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Devote (Devota, Deivota) ist eine legendäre christliche Märtyrerin und Heilige (* um 283 - 304).
Der römische Gouverneur von Korsika, Diokletian, ordnete um 300 nach Chr. an, das die Christen
verfolgt werden sollten.
Eine junge Christin, Devote, wurde festgenommen, verhaftet und gefoltert.
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Sie starb, ohne sich von ihrem Glauben loszusagen. Der Governeur befahl ihren Leichnam zu verbrennen.
Doch Christen entfernten ihn und brachten ihn auf ein Fischerboot. Das Ziel war Afrika, wo man
sie christlich bestatten wollte.
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Auf der Überfahrt kam ein Sturm auf. Da entwich eine weiße Taube aus dem Mund von Devote und
führte das Boot nach Monaco. Dort wurde Devote begraben; an diesem Ort steht heute die Kirche
der heiligen Devote.
Zahlreiche Gläubige aus Monaco und Seeleute beteten dort und es geschahen auch einige Wunder.
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Die Reliquien der Heiligen wurden aber eines Nachts geraubt.
Eine Gruppe von Fischern verfolgte den Räuber und holten ihn in seinem Boot ein.
Das Boot wurde als Sühne auf dem Strand verbrannt.
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Devote ist die Schutzpatronin von Monaco und Korsika. Jedes Jahr finden Umzüge statt und ein Boot wird
vor ihrer Kiche verbrannt.
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Im Zeitalter der Entdeckungen ab dem 14. Jahrhundert machte sich auch die christliche Kirche auf,
ihre Religion den "Heiden" zu vermitteln.
Das gelang nur recht unterschiedlich.
Rechts ist der Missionar Bartolome de las Casas abgebildet, der Eingeborene vor brutalen Spaniern beschützt!
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San Pedro Claver (1580 - 1654) war ein spanischer Jesuit, Missionar und Priester.
Er ist der Schutzheilige Kolumbiens und gilt seit 1985 als Patron der Menschenrechte.
Er kam 1610 nach Cartagena / Kolumbien und kümmerte sich um die Sklaven, die dort von Sklavenschiffen an Land gebracht
wurden. Er half Kranken und Aussätzigen. Nach seinem Tod erhielt er den Titel Apostel von Cartagena. Auf der Marke
ist auch das Rote Kreuz abgebildet.
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Heinrich von Uppsala († um 1156), in Finnland Bischof Henrik genannt, war ein katholischer Heiliger. Er stammte aus
England.
Der Überlieferung zufolge nahm er in der Mitte des 12. Jahrhunderts an einem schwedischen Kreuzzug
nach Finnland teil und wirkte dort als Missionar. Später wurde er erster Bischof von Uppsala
und verblieb in Finnland, um die kirchlichen Verhältnisse zu ordnen.
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Léon des Avanchers (1825 - 1879) war ein französischer Franziskaner und Missionar in Afrika.
Auf dieser Marke sehen wir seine Ankunft 1851 auf den Seychellen.
Neben seiner missionarischen Tätigkeit kaufte er viele Sklaven lokalen Sklavenhändler ab,
um ihnen die Freiheit zu geben.
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1882 sind katholische Missionare in Papua an Land gegangen. Wie man auf den Marken sieht hatten sie einige
Ziegen (?) dabei. Die Eingeborenen kamen ihnen teilweise maskiert und in feindlicher Absicht entgegen.
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Auf diesen drei Marken wird an die Ankunft des Missionsschiff "Duff" erinnert.
Die Duff Inseln, früher Taumako Inseln liegen im östlichen Pazifik.
James Wilson, Kapitän des Missionsschiffes Duff der "London Missionary Society", befand
sich 1797 auf der Fahrt von Australien nach Tahiti, um dort die anglikanische Mission zu etablieren.
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100 Jahre Kirche der Adventisten vom Siebenten Tag auf Pitcairn. 1886 wurde die erste Kirche dort erbaut.
Auf den Marken sind von links abgebildet
Missionar John I. Tay, Missionsschiff Pitcairn, Taufe im Wasser, die Adventisten singen ein Abschiedslied für
die Schiffsbesatzung. Im Hintergrund oben die Kirchenbauten im Laufe der Jahre.
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Vier Marken mit dem Missionarsschiff "Morning Star I". Links eine Aktie zur Finazierung des Schiffes von 1856.
Daneben der Stapellauf der "Morning Star I" in Chelsea, Mass. 1856.
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Das Schiff verlässt Honolulu 1857 zu ihrer ersten Missionsreise.
Die "Morning Star I" erreicht als erstes Schiff die Ebon Lagune auf den Marshall Inseln.
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Hans Poulsen Egede (1686 - 1758) war ein norwegischer Pfarrer dänischer Abstammung.
Er ist auch als „Apostel der Grönländer“ bekannt.
Egede gründete auf Grönland die erste Kolonie und nannte sie Godthåb, die heutige Hauptstadt Nuuk.
Egede kümmerte sich um Kranke und bekehrte die ersten Eskimos zum Christentum.
1724 konnte Egede die ersten grönländischen Kinder taufen.
Er schrieb auch einige Bücher über die Inuits und Grönland.
Die rechte Marke erschien 2021: Vor 300 Jahren kam Hans Egede in Grönland an.
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Diese Marke mit dem Segelschiff wurde 1951 zu einem Kongress in Valparaiso herausgegeben.
Über dem Segel ist das Christusmonogramm "XP" abgebilddet.
Es handelt sich dabei um die beiden Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für Christós (Christus).
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Auf der linken Marke ist die "Bounty" abgebildet. Auf dem Schiff fand im Jahre 1789 eine Meuterei statt, die in die
Geschichtsbücher einging.
Auf der "Bounty" gab es eine Bibel an Bord. Und die ist auf der rechten Marke abgebildet.
Die "Bibel der Meuterer von 1789" befindet sich heute in Windsor.
Die Mehrzahl der Seeleute waren gläubig oder in ihren Köpfen spukten irgendwelchen Mythen und Aberglauben.
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Alle Seefahrer vergangener Tage waren religiös oder / und auch abergläubisch. Ein Beispiel sei hier Columbus.
Vor dem Auslaufen der Schiffe wurde die Fahrt von einem Priester gesegnet.
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Columbus Vorname Christoph kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Christusträger".
Auf der linken Marke sehen wir Columbus mit Christus auf seinen Schultern.
Die rechte Marke zeigt die Signatur des Columbus. Die ersten vier Buchstaben " S S A S "
stehen für "Servus Sum Altissimi
Salvatoris"- Ich bin der Diener des höchsten Erlösers.
"X M Y" weist auf Christus, Maria und Joseph hin. Die letzte Zeile lautet "Christoferens" -
Christusträger.
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Seemannsheime dienen in der Regel als Unterkunft für Seeleute, weil sie momentan nicht an Bord eines Schiffes
wohnen können oder auch als Aufenthaltsort (Club) für Seefahrer in der Freizeit, während das Schiff im Hafen liegt.
Seemannsheime gibt es weltweit in größeren Hafenstädten.
Träger sind überwiegend verschiedene christliche Seemannsmissionen.
Da Seeleute in früheren Zeiten oft von Logierwirten und privaten Heuerbaasen ausgenutzt und in
Schuldenabhängigkeit gehalten wurden, bemühten sich christliche Kreise und sozial verantwortungsbewusste
Reeder um Abhilfe.
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Das erste Seemannshaus in Deutschland entstand 1854 in Bremen.
Seefahrer in allen Ländern und Kontinenten kennen die katholischen Seemannsmissionen weltweit unter dem
Namen „Stella Maris“ (Latein für „Stern des Meeres“).
Darüber hinaus ist er ein alter Beiname für Maria, der Mutter Jesu, die auch heute noch für viele Seefahrer
als Patronin verehrt wird und deren Schutz und Beistand sie vertrauen.
Man findet Stella Maris in vielen größeren Seehäfen weltweit.
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