Seemotive :
Das Ende der Schlachtschiffe
|
|
Swordfish Doppeldecker stürzen sich auf das wild feuernde Schlachtschiff "Bismarck". Ihre abgeworfenen
Torpedos beschädigen das Ruder der "Bismarck" und besiegeln damit ihren Untergang.
Diese beiden Marken symbolisieren das Ende der Schlachtschiffe und ihre Ablösung im Seekrieg durch Flugzeuge auf
ihren Trägern. Fachleute sprechen auch von Schlachtschiffen als die größte Fehlinvestition der Marinegeschichte.
Diese Seite zeigt einige von den letzten Schlachtschiffen auf Briefmarken, die bereits untergegangen oder abgewrackt oder
nicht mehr im Dienst sind.
|
Dieses russische Schlachtschiff "Sevastopol" wurde bereits 1915 fertiggestellt. Von 1926 bis 1928 und von 1936 bis 1939 wurde
es modernisiert. Unter dem Namen "Parizskaja Kommuna" und ab 1942 wieder als "Sevastopol" nahm es an mehreren
Kriegseinsätzen teil.
Vermutlich wurde es 1958 abgewrackt.
|
|
|
Das Schlachtschiff "Gangut" wurde 1915 in die russische Ostseeflotte eingereiht. Von 1926 - 28 wurde es
grundüberholt und bekam den Namen "Oktjabrskaja Revoljucija".
Das Schiff wurde mehrfach im 2. Weltkrieg eingesetzt. Seit 1956 ist es nicht mehr im Dienst, vermutlich wurde es
abgewrackt.
|
|
Die französische "Clemenceau" gehörte zur Richelieu Klasse, von denen zwei Schiffe fertiggestellt
wurden, die "Richelieu" und die "Jean Bart". Die "Clemenceau" wurde 1939 in Brest auf Kiel gelegt aber bereits
1940 stoppte der Bau, verursacht von deutschen Besatzungstruppen.
1944 griffen Kampfflugzeuge der Alliierten mehrfach die Schiffe in der eingeschlossenen Stadt Brest an ihren
Ankerplätzen an. Der unfertige Rumpf der "Clémenceau" wurde dabei versenkt. Er wurde 1948 gehoben und
später abgewrackt.
|
|
Zwischen den beiden Weltkriegen fanden Flottenkonferenzen statt, um ein erneutes ruinöses Wettrüsten wie
zwischen Deutschland und England vor 1914 zu verhindern.
Es waren die Konferenz von Washington 1921/22, die Londoner Konferenz 1930 und die Londoner Konferenz 1935/36.
Eine weitere, ergebnislose Konferenz fand 1927 in Genf statt.
Im deutsch-britischen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 gestattete die britische Regierung den Deutschen
ihre Marine auf 35 %, gemessen an der britischen Stärke, auszubauen.
|
|
Deutschland begann bereits 1931 unter den Beschränkungen des Versailler Vertrags mit dem Bau von drei
Panzerschiffen, der "Deutschland" Klasse. Darunter die "Admiral Graf Spee".
Das nur 186m lange Schiff verdrängte rd. 16.000 ts. Es hatte aber bei seiner Bewaffnung sechs 28 cm Geschütze.
In England wurde es wegen seiner geringen Größe und starken Artillerie als "Westentaschenschlachtschiff"
(pocket battleship) bezeichnet.
|
Nach einem erfolgreichen Handelskriegeinsatz traf die "Admiral Graf Spee" im Gefecht vor dem Rio de la Plata auf
einen britischen Verband mit drei Kreuzern. Alle vier Schiffe erlitten Beschädigungen und die "Admiral Graf Spee" lief zur Reparatur
den Hafen von Montevideo an. Dort wurde sie von einer britischen Übermacht eingekesselt.
Als der Kommandant keinen Ausweg sah ließ er sein Schiff
in der Flussmündung sprengen.
Siehe hier auch die Seite
http://www.seemotive.de/html/dgrafspee.htm
|
|
Ein Panzerschiff wurde zum Aufbringen von unbewaffneten Handelsschiffen eingesetzt, das hätte man
auch günstiger haben können.
Früher wurden Hilfskreuzer dafür ausgerüstet und erfolgreich eingesetzt.
|
|
|
Bei seiner Indienststellung 1940 war das deutsche Schlachtschiff "Bismarck" das modernste und waffentechnisch
beste Schlachtschiff seiner Zeit.
1941 lief das Schlachtschiff zusammen mit dem Schweren Kreuzer "Prinz Eugen" zur ersten Einsatzfahrt
aus. Der Auftrag lautete, Handelskrieg im Nordatlantik zu führen. Ein Schlachtschiff sollte Jagd auf
Handelsschiffe machen! Vermutlich gab es schon zur Beginn des 2. Weltkrieges kein Einsatzziel für eine
derarteige Kampfmaschine!
Während der Fahrt traf das Geschwader auf das alte britische Schlachtschiff "Hood". Eine Granate durchlug das Deck
der "Hood" und explodierte in der Munitionskammer. Die "Hood" flog in die Luft.
|
|
|
|
Die "Bismarck" wurde von mehreren britischen Verbänden eingekesselt, ihr Ruder wurde beschädigt. Das manövrierunfähige
Schiff wurde zusammengeschossen. An Bord forcierte man den Untergang, in dem man die Seeventile öffnete.
Siehe hierzu auch Seemotives Seite
mit detaillierten Angaben über die "Bismarck"
und ihren Untergang.
http://www.seemotive.de/html/dbismarck.htm
|
|
Die "Scharnhorst" war als Panzerschiff der Deutschland-Klasse geplant, wurde aber nach einer Umkonstruktion
1939 als Schlachtschiff in Dienst gestellt. Sie nahm während des Zweiten Weltkrieges an verschiedenen Operationen der deutschen
Kriegsmarine teil, wobei sie mehrfach beschädigt wurde.
Die Scharnhorst wurde im Dezember 1943 im Nordmeer, ca. 160 km nördlich vom Nordkap, nach schwerem Kampf mit
zwei britischen Kampfgruppen, bestehend aus dem Schlachtschiff "Duke of York" und 11 weiteren Kreuzern und
Zerstörern versenkt.
Die "Scharnhorst" sollte einen britischen Nordmeergeleitzug abfangen, der nach Murmansk unterwegs war.
Auf den Marken oben ist links die "Duke of York" und rechts die "Scharnhorst" dargestellt.
|
|
Das deutsche Schlachtschiff "Tirpitz" wurde im Februar 1941 in Dienst gestellt.
Den größten Teil ihrer Dienstzeit war die "Tirpitz" nach dem sogenannten Präsenzflotte-Konzept in Norwegen
stationiert und bedrohte von dort allein durch ihre Existenz die alliierten Geleitzüge nach Murmansk.
Das Schiff wurde im 2. Weltkrieg in der Ostsee und im Nordatlantik eingesetzt, allerdings ohne großen Erfolg.
|
Die "Tirpitz" wurde 1942 nach Norwegen verlegt, auch um eine erwartete britische Invasion, die den
deutschen Erznachschub aus Schweden über Narvik gefährdet hätte, zu verhindern.
Das Schiff wurde aber kontinuierlich von 1942 - 1944 in den norwegischen Fjorden von den Briten mit
Kleinst-U-Booten und Flugzeugen angegriffen.
1944 hatten sie Erfolg und brachten die "Tirpitz" mit sogenannten "Tall Boys", 5,4 Tonnen schweren Bomben
zum kentern.
|
|
Während ihrer gesamten Dienstzeit hatte die "Tirpitz" nicht ein einziges Mal Feindberührung mit gegnerischen
Überwassereinheiten.
|
Einige britische Schlachtschiffe:
|
Die rund 44.000 Tonnen verdrängende HMS "King George V" wurde 1940 in Dienst gestellt. Sie war im 2. Weltkrieg an mehreren
Operationen beteiligt, u.a. auch an der Jagd auf die deutsche "Bismarck". 1958 wurde sie abgewrackt.
|
Die rund 30.000 Tonnen verdrängende HMS "Repulse" wurde 1916 in Dienst gestellt. Sie kam im 1. Weltkrieg
nicht mehr zum Einsatz. Im 2. Weltkrieg wurde sie nach Singapur verlegt und 1941 von japanischen Flugzeugen
versenkt.
|
Die rund 37.000 Tonnen verdrängende HMS "Rodney" wurde 1927 in Dienst gestellt. Sie wurde 1940 durch deutsche
Fliegerbomben beschädigt. Im Laufe des 2. Weltkrieges war sie an mehreren
Operationen beteiligt, u.a. auch an der Jagd auf die deutsche "Bismarck". 1948 wurde sie abgewrackt.
|
Auch die rund 31.000 Tonnenn verdrängende HMS "Ramillies" wurde bereits 1917 in Dienst gestellt.
Das Schiff wurde im 2. Weltkrieg mehrfach zum Schutz von Geleitzügen eingesetzt und nahm auch an der Landung der
Alliierten in der Normandie am D-DAY teil.
Das Schiff wurde 1949 abgewrackt.
|
Die HMS "Warspite" wurde bereits 1915 in Dienst gestellt. Sie nahm auch an der Skagerrak Schlacht teil. In den 30er
Jahren wurde sie komplett umgebaut. Im 2. Weltkrieg war sie an mehreren Operationen beteiligt.
1950 wurde sie abgewrackt.
|
|
Bei den Schlachtschiffen werden bei der Wasserverdrängung oft zwei Angaben gemacht.
Eine "normale" Angabe bei einem Schiff zu Friedenszeiten und eine "maximal" Angabe des Schlachtschiffes
für den Kampfeinsatz. Dann ist es
vollgestopft mit Munition, Brennstoff für lange Fahrten und vergrößerter Mannschaft mit Verpflegung.
Die hier genannten Verdrängungsangaben beziehen sich auf "maximal".
|
| >
|
Auf dieser Marokko Marke ist das französische Schlachtschiff "Dunkerque" abgebildet, rechts ist nur
die Schiffssilhouette vergrössert dargestellt.
|
Italien hat zwischen 1940 und 1942 vier Schlachtschiffe dieses französichen Typs in Dienst gestellt.
Es waren die "Vittorio Veneto", "Italia", "Impero" und "Roma.
Im Jahre 1940 verlor die italienische Marine im Hafen von Tarent drei ihrer Schlachtschiffe durch
britische Luftangriffe mittels Lufttorpedos und Bomben ("Vittorio Veneto", "Roma" und "Littorio").
|
| >
|
Das amerikanische Schlachtschiff "Missouri" wurde 1944 in Dienst gestellt. Das Schiff wurde 1945 im Pazifikkrieg,
im Korea Krieg und im 2. Golfkrieg eingesetzt.
Im September 1945 wurde auf dem Vordeck der "Missouri" zwischen Japan und den USA der Zweite Weltkrieg
beendet (linke Marke).
1992 außer Dienst gestellt, liegt die "Missouri" nun als ein Museumsschiff im Hafen von Pearl Harbor.
|
Ein weiteres amerikanisches Schlachtschiff, das heute als Museumsschiff besucht werden kann, ist
die "New Jersey". Sie wurde 1943 in Dienst gestellt und nahm am Pazifikkrieg, dem Korea Krieg und
dem Vietnam Krieg teil. Sie wurde mehrfach außer Dienst gestellt, aber zu den Kriegen reaktiviert.
Sie liegt heute als Museumsschiff im Delaware River vor Camden.
Mit 270 m Länge, 57.000 Tonnen Verdrängung und 31 kn Geschwindigkeit gehörte die "New Jersey" (Iowa Klasse)
zu den größten Schlachtschiffen, die je gebaut wurden.
Auf der Marke steht 1942, da war der Stapellauf.
|
|
|
Das amerikanische Schlachtschiff "Nevada" wurde bereits 1916 in Dienst gestellt.
Das Schiff wurde während des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor 1941 schwer beschädigt.
Nach Reparaturen nahm sie aber sowohl an der Landung in der Normandie als auch der Schlacht um Okinawa teil.
Das Schiff wurde 1946 als Zielschiff für Atombombentest ausgewählt. Die Bomben wurden über der "Nevada" zur
Explosion gebracht. Zwei dieser Tests überstand das Schiff.
1948 wurde sie ebenfalls als Zielschiff durch Lufttorpedos versenkt.
|
| >
|
1941 griff ein japanischer Verband ohne Kriegserklärung die amerikanische Flotte im Hafen von Pearl Harbor auf der Hawai
Insel Oahu an. Sieben amerikanische Schlachtschiffe lagen im Hafen, u.a. auch die "Arizona" (linke Marke).
Von 96 Schiffen im Hafen sanken 18 oder wurden schwer beschädigt, darunter sieben von acht Schlachtschiffen, u.a.
auch die "Arizona".
Auf der rechten Marke ist die brennende "West Virginia" abgebildet.
Siehe hierzu auch Seemotives Seite über den Angriff auf Pearl Harbor.
|
|
Die Hauptbewaffnung auf den Schlachtschiffen waren Kanonen in Zwillings- bzw. Drillingstürmen mit automatischen
Ladevorrichtungen. Auf der "Admiral Graf Spee" hatten die Kanonen ein Kaliber von 28 cm, auf der "Bismarck"
38 cm, bei der "New Jersey" 40,6 cm und auf der "Yamato" von 46 cm.
Mit diesen Geschützen konnte man 20 bis 30km weit schiessen.
|
Ferner waren alle Schlachtschiffe mit vielen mittleren Geschützen (Kaliber um 15 cm),
mit Flugabwehrkanonen (Flak) und Torpedos ausgerüstet.
Einige Schlachtschiffe hatten Aufklärungsflugzeuge an Bord, die von Katapulten gestartet wurden.
|
|
Und sie waren mit starken Seitenpanzern, einem Panzerdeck und verschiedenen Schotten und mehreren Hohlräumen gegen
Torpedos geschützt.
|
>
|
|
1941 wurde die japanische "Yamato" in Dienst gestellt. Die Bauzeit betrug vier Jahre.
Mit einer Länge von 263 m und einer Verdrängung von
maximal 72.000 Tonnen war sie das größte Schlachtschiff weltweit.
Das Schiff wurde im Pazifikkrieg gegen die USA eingesetzt.
Im April 1945 wurde die "Yamato" von 386 US Trägerflugzeugen in mehreren Wellen über zwei Stunden hinweg
angegriffen. In dem Gefecht erhielt die Yamato 13 Torpedotreffer sowie acht schwere Bombentreffer.
Als das Schiff kenterte, wurde es von einer schweren Explosion durch eigene Munition in zwei Teile zerrissen.
|
Im Pazifikkrieg Amerika gegen Japan gab es neben unzähligen Gefechten drei große Seeschlachten.
Die Schlacht im Korallenmeer, die Schlacht in der Bismarcksee und die Schlacht bei den Midway Inseln.
Allerdings wurden diese "Seeschlachten" von Flugzeugen entschieden.
Hier zeigte sich deutlich, dass die Zeit der Schlachtschiffe vorbei ist und die Zukunft den
Flugzeugträgern gehört.
|
|
Neben neuen Flugzeugträgern werden heute Raketenträger gebaut, siehe rechts die russische "Warjag".
Und es werden Fregatten, Korvetten, Uboote und Versorgungsschiffe gebaut. Mit Seeschlachten werden heute keine
Kriege bzw. Differenzen zwischen Staaten entschieden.
Diese Kriegsschiffe werden zur Unterstützung und Aufklärung gegen einen eventuellen Gegner
ausgerüstet. Allerdings manchmal auch zur Drohung.
| >
|
>
|
Quellen:
Segfried Breyer, Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 - 1970
Segfried Breyer, Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1921 - 1997
Wikipedia Internet Enzyklopädie
|
© Seemotive Bjoern Moritz, alle Rechte vorbehalten
|