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Sklaverei hat es schon immer gegeben und gibt es heute noch!
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Die "Argo", eine griechische Driere, Sklaven rudern.
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- 1700 v. Chr. durften Babylonier ihre Kinder in die Sklaverei verkaufen.
- 600 v. Chr. gab es in Griechenland schon einen Sklavenmarkt.
- Cäsar verkaufte Gallier als Sklaven; als Gladiatoren mussten sich Sklaven zum Vergnügen der Römer
gegenseitig umbringen.
- Die Wikinger handelten mit Sklaven.
- Barbaresken des Mittelmeeres plünderten Handelsschiffe und verkauften die Matrosen als Galeerensklaven.
- Heinrich der Seefahrer finanzierte die portugiesischen Expeditionen durch Versklavung von Afrikanern.
- Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, finanzierte seine Flotte mit Sklvengeld.
- Ein orientalischer Sklavenhandel von Afrika in die islamisch-arabische Welt funktioniert über viele
Jahrhunderte bis heute.
- Vom atlantischen Sklavenhandel von Afrika in die "Neue Welt" waren rund 10 Millionen Menschen ("Mohren") betroffen.
- Heute gibt es in Mauretanien und Sudan über 100.000 Sklaven; die Kinderprostitution, die
Kinderarbeit und die Kindersoldaten sind weltweit eine weitere Form der heutigen Sklaverei.
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Diese Seemotive Seite befasst sich hauptsächlich mit der Sklaverei und den Sklavenschiffen, wie sie auf
Briefmarken und postalischen Belegen dargestellt wurden.
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Zum Vergnügen des gemeinen Volkes gab es im alten Rom "Brot und Spiele".
Sklaven und Kriegsgefangene mussten mit dem Schwert auf Leben und Tod
gegeneinander kämpfen. Sie wurden Gladiatoren genannt (gladius - Schwert).
Es wurden auch verurteilte Straftäter den "Löwen zum Fraß vorgeworfen".
Spartacus war ein römischer Sklave und Gladiator (rechte Marke). In den Jahren 73 - 71 vor Chr.
führte er einen Sklavenaufstand gegen Rom an, der niedergeschlagen wurde.
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Zur Kultur der skandinavischen Wikinger gehörten auch Sklaven.
Mal wurden sie bei Raubzügen verschleppt, mal waren es einheimische Verbrecher,
die so einen Frevel verbüßten.
Sie waren die Thralls (Leibeigene) und stellten im Wikinger Kastensystem die unterste
Stufe dar. (König, Jarl, Karl, Thrall)
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Die Felucke war ein galeerenähnliches Ruder-Segelschiff im Mittelmeer.
Das Schiff hat seinen Ursprung
in den Berberstaaten Algerien, Tunis und Tripolis. Dort wurden sie als Korsaren- und Sklavenhändlerschiff
genutzt. Die Länge betrug um die 15m, Breite um 4m, zwei Masten mit Lateinersegel bis 100 qm Segelfläche,
ca.30 Mann Besatzung. Die Felucken waren schnell und sehr wendig.
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Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurden Handelsschiffe im Mittelmeer von den Barbaresken überfallen, verschleppt und
günstigenfalls gegen hohes Lösegeld wieder freigelassen. Zwischen 1719 und 1747 wurden z. B. 50 Hamburger
Schiffe von algerischen Piraten aufgebracht und 633 Mann gefangen genommen. Die Piraten hatten regelrecht Tarife
für die Lösegeldforderungen festgelegt. Für einen Schiffer wurden 1000 Reichstaler verlangt,
für einen Steuer- oder Zimmermann 700 und für einen Matrosen 60 Taler.
Wenn nicht gezahlt wurde, wurden die Seeleute als Rudersklaven auf Galeeren angekettet.
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Um die eigenen Seeleute im Mittelmeerraum zu schützen, bauten die Amerikaner ab 1794 sechs Fregatten.
Eine von ihnen war die USS "Constellation". Sie hatte eine Länge von 50m, eine Breite von 12,5m, eine
Laderaumtiefe von 4m, drei Masten mit Rahsegeln und 36 Kanonen an Bord.
Sie wurde ab 1802 im Mittelmeer eingesetzt und nahm an Kriegsfahrten gegen die Barbaresken teil.
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Arabische Sklavenjäger und ihre Opfer
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eine arabische Dromone
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Vom 7. Jahrhundert bis heute wurden von Afrika Sklaven in die islamisch-arabische Welt des Nahen Osten verkauft,
es existiert immer noch ein "orientalischer Sklavenhandel".
Arabische Sklavenhändler wüteten in afrikanischen Völkern,
brachten ganze Dörfer um und verschonten nur die Kräftigsten, die dann das erbeutete Elfenbein an die
Küste transportieren mussten. Dieser doppelte Handel (Elfenbein und Sklaven)
hat bis zu 17 Millionen Opfer gefordert!
Afrikaforscher konnten die Routen anhand der menschlichen Skelette von gestorbenen Sklaven erkennen.
Die betroffenen Frauen wurden in Harems verkauft, die Männer als Eunuchen kastriert oder Arbeitssklaven
eingesetzt.
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Sansibar war in der Mitte des 19. Jahrhunderts der größte Sklavenmarkt der Region.
Das typische Sklavenschiff in dieser Epoche war die Dhau. "Dhau" ist eigentlich ein Oberbegriff für rund
50 arabisch-indische Schiffstypen. Diese Schiffe hatten einen langen Vorsteven, ein bis zwei Masten, Lateinersegel
und 10 bis 200 Tonnen Verdrängung.
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"Friedrich Wilhelm zu Pferde"
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"Kurprinz" und "Morian" der "churfürstlich afrikanisch-brandenburgischen Compagnie"
nehmen vor der westafrikanischen Küste Sklaven an Bord.
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Am Sklaventransport in die "neue Welt" waren hauptsächlich die Engländer, aber auch Deutsche,
Holländer, Franzosen, Dänen und Portugiesen beteiligt.
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst ließ eine brandenburgische Flotte aufbauen. Weil er
dazu Geld brauchte schickte er mehrere Schiffe nach Westafrika um Sklaven zu laden.
Links ist die "Friedrich Wilhelm zu Pferde" abgebildet. Das Schiff wurde 1681 gebaut,
die Länge betrug 50m, die Breite 10m, 1.150 Tonnen, 60 Kanonen.
Mit 738 eingeschifften Sklaven an Bord erreichte das Schiff 1692 St. Thomas mit 659 Lebenden, 79 Sklaven waren bei der
Überfahrt gestorben und über Bord geworfen worden. Auf der Heimfahrt wurde das Schiff von Franzosen
aufgebracht und verbrannt.
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Die europäischen Nationen errichteten an der westafrikanischen Küste befestigte Stützpunkte
für ihren Sklavenhandel, sie bauten regelrechte Forts.
Die Deutschen bauten in Ghana die Festung Groß-Friedrichsburg. Sie war mit 30
Kanonen bewaffnet, hatte 20 - 30 Europäer als Besatzung und 300 bis 400 Afrikaner waren als Soldaten angeheuert.
Auf der Marke rechts ist ein Fort in Sierra Leone abgebildet.
Um es besser sichtbar zu machen, ist die Markenmitte vergrössert.
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Auf der linken Marke ist der Kopf von Viktor Schoelcher abgebildet, einem französischen Politiker und
Kämpfer für die Freiheit der Sklaven in den französischen Kolonien. Darunter sind die Sklaven beim
Transport mit Stangen aneinandergefesselt. Auf der Solomon Marke werden die Sklaven an Bord gebracht.
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Afrikanische Häuptlinge und Herrscher waren die Lieferanten der Sklaven, die Europäer "nur" die
Aufkäufer. Die Sklaven waren Kriegsgefangene zwischen Fehden afrikanischer Stämme. Aber mit der
steigenden Nachfrage wurden Nachbardörfer einfach überfallen. Vereinzelt verkauften Könige ihre
Untertanen, Väter ihre Kinder, Männer ihre Frauen.
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Der englische Arzt John Atkins hatte einen Leitfaden für Sklavensegler herausgegeben. Darin wurden die Sklaven der
Goldküste als die "Besten" bezeichnet.
Bevor die Sklaven gekauft wurden, wurden sie untersucht. Man prüfte Gesichtsausdruck, Geschmeidigkeit der
Glieder, Zähne und ihren Gesundheitszustand. Die Verkäufer wendeten auch Tricks an. Älteren
Männern wurde Holzkohle in die grauen Haare gerieben, um sie jünger erscheinen zu lassen. Man gab ihnen
Mittel, die die Körper anschwellen ließen und ein gesundes Aussehen vortäuschten; ihre Haut wurde
mit Palmöl eingerieben um sie zum Glänzen zu bringen.
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Verschiffung der Sklaven.
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Bei der Einschiffung sprangen viele Sklaven aus den Booten oder Schiffen ins Meer und blieben unter Wasser bis
sie ertrunken waren. An Bord fingen sie zu schreien an und viele Frauen wurden hysterisch.
An Bord bekamen die Sklaven ein Brandzeichen ihres Händlers. Auf englischen Schiffen war es meist ein "DY"
für den Duke, Herzog von York. Die zur Markierung vorgesehene Stelle wurde mit Talg eingerieben, ein
fettiges Papier darübergelegt und das Brandeisen draufgedrückt. Das Zeichen diente als Unterscheidung
wenn Sklaven für mehrere Händler transportiert wurden.
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Das Sklaventransportschiff im 18. und 19. Jahrhundert war die Brigg. Es war eine Segelschiff mit zwei
Masten, die mit Rahsegeln gefahren wurden. Am hinteren Mast wurde noch ein großes Gaffelsegel gesetzt.
Um 1800 hatten die Briggs Größen von 140 bis 340 BRT und zwei Decks.
Links oben ist die englische Brigg "Elizabeth" abgebildet, die noch 1836 Sklaven nach Texas brachte.
Rechts oben ein schlanker, schneller Baltimore Klipper, der ebenfalls als Sklaventransporter genutzt wurde.
Allerdings wurde nach dem Verbot der Sklaventransporte dieser Schiffstyp auch als Sklavenschiffjäger eingesetzt.
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Um möglichst viele Sklaven transportieren zu können, wurden in den Schiffen Zwischendecks eingebaut.
Die männlichen Sklaven wurden zu zweit angekettet und konnten sich gemeinsam bewegen (um ihre Notdurft
auf Eimern zu verrichten). Sie wurden wie Löffel, bäuchlings hintereinander gelegt,
extrem eng gestaut.
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Die Sklavinnen und Kinder wurden nicht gefesselt und im Vorschiff eingeschlossen. Unter den Kapitänen gab es das
System der "Loose Packers", die den Sklaven genügend Bewegungsfreiheit ließen, um die Gesundheit
der Sklaven zu schonen und die Todesrate niedrig zu halten.
Und es gab das System der "Tight Packers", die manchmal die Sklaven auch übereinder legten nach dem Motto:
Je größer die Ladung um so größer der Erlös.
Auf jeder Überfahrt starben Sklaven; im Sturm wurden sie im Laderaum zerquetscht, sie erstickten, sie bekamen
das Schiffsfieber. Die Verlustrate aber schwankte, sie betrug im Durchschnitt rund 12 Prozent.
Dennoch nahmen in der legalen Periode des Sklavenhandels die meisten Kapitäne nur so viele Sklaven an Bord,
wie sie glaubten, lebend über den Atlantik zu bringen.
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Als die Verluste auf den Sklavenschiffen zu groß wurden, erließ die englische Regierung 1799
gesetzliche Bestimmungen zum Seetransport von Sklaven. Jedes Sklavendeck musste 5 Fuss hoch sein (1,52m).
Die Anzahl der zu transportierenden Sklaven wurde mit einer Formel festgeschrieben. Anzahl gleich Länge mal Breite
des Sklavendecks in Fuß dividiert durch acht. Unabhängig von seiner Größe durfte ein Schiff
nie mehr als 400 Sklaven an Bord nehmen. Auch die Grundfläche pro Sklave wurde festgelegt. Jedem standen
fünf Fuß vier Zoll Länge und zwei Fuß neun Zoll Breite zur Verfügung (1,64 m Länge
und 88 cm Breite).
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Ein englischer Kapitän, auf dessen Schiff die Ruhr grassierte, liess aus versicherungstechnischen Gründen
132 noch lebende, aber von der Ruhr gezeichnete Sklaven, einfach über Bord werfen. Er hatte 440 Sklaven
geladen von denen nur 248 die Fahrt überstanden, eine Verlustrate von 44%.
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Ankunft
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Wenn das Wetter es zuließ, wurden die Sklaven zweimal am Tag an Deck gelassen. Sie bekamen ihre Reis- oder
Hirsemahlzeit und wurden zu Bewegungen gezwungen, damit sie nicht vollkommen erschlafften. Zu einer von Matrosen
gespielten Musik mussten sie im Takt hochspringen und in die Knie gehen. Wer nicht mitmachte bekam die Peitsche zu
spüren. Und sie mussten mit Bimssteinen das Deck schrubben.
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Sklavenmarkt
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links Sklaven Auktion, rechts Sklaven Beutezug an der Küste von Benin
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Ende des 17. Jahrhunderts wurden Sklaven an der Guineaküste für drei Pfund pro Kopf gekauft und in
Westindien für 16 bis 17 Pfund verkauft. Hundert Jahre später lag der Kauf bei 20 bis 25 Pfund und
der Verkauf bei 40 bis 50 Pfund.
Im 19. Jahrhundert bezahlten amerikanische Pflanzer 250 bis 450 Dollar für einen Sklaven.
Nach dem Verbot des Sklavenhandels im 19. Jahrhundert stiegen die Preise; ein gesunder Sklave kostete bis zu 1000
Dollar.
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Schoner "Amistad"
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Revolte auf der "Amistad"
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Es ereigneten sich mehrere Sklavenaufstände an Bord. Die Besatzung einer Brigg betrug nur 10 bis 15 Mann und
sie musste rund 400 Sklaven in Schach halten.
Am bekanntesten ist der Aufstand auf dem spanischen Schoner "Amistad" geworden, da er auch verfilmt wurde.
Die "Amistad" wurde als "Friendship" in Baltimore erbaut und war ein Frachtschiff, kein Sklavenschiff.
Dennoch wurden 1839 in Havanna 52 Afrikaner an Bord genommen, um sie nach Principe zu bringen.
In einer Nacht überrumpelten die Afrikaner unter Führung des Häuptlingsohnes Singbe
die Besatzung und erschlugen den Kapitän und den Koch. Singbe übernahm das Kommando
und befahl den Navigatoren der spanischen Besatzung nach Afrika zu segeln. Tagsüber segelten sie angeblich
nach Osten, nachts wieder nach Westen. Nach 63 Tagen Irrfahrt wurde das Schiff von der USS "Washington"
aufgebracht. Die Afrikaner wurden vor Gericht gestellt. Es ging darum, ob die Afrikaner nach geltendem Recht
Sklaven waren oder unrechtmäßig versklavte Menschen. 1841 wurden sie freigesprochen
und kehrten nach Afrika zurück.
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Bewaffnete Sklavenrevolte
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Nicht nur auf Schiffen, auch an Land gab es immer wieder Sklavenrevolten. Bei den Römern gab es regelrecht
Sklavenkriege, u.a. gegen Spartacus. Auch bei den Ägyptern setzte sich um 1250 eine Sklavenarmee durch.
Und immer wieder versuchten Sklaven davonzulaufen. Wenn sie wieder eingefangen wurden (u.a. mit Spürhunden),
wurden sie fast zu Tode geprügelt, an den Füßen aufgehängt, mit Stangen auf sadistische Art
und Weise gefesselt, die Fußsohlen angebrannt etc. etc.
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Der Pirat Bartholomew Roberts (Marke rechts), nahm den Sklavenschiffen ihre Sklaven ab und verkaufte sie auf dem
amerikanischen Markt "auf eigene Rechnung". Er griff auch die befestigte Station Wydah am Golf von Benin an.
Dort ankerten 11 Sklavenschiffe, die sich den angreifenden drei Piratenschiffen ergaben.
Hatten die Piraten bei ihren Gefechten Verluste erlitten, bot sich Sklaven aufgebrachter Schiffe die Möglichkeit,
als Pirat aufgenommen zu werden. Sie waren dann frei und konnten auch noch nach diversen Beutezügen reich werden.
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Englische Persönlichkeiten, die für die Abschaffung der Sklaverei kämpften, von links:
William Wilberforce, Olaudah Equiano, Hannah More, Ignatius Sancho, Granville Sharp, Thomas Clarkson.
1787 wurde das British Abolition Committee gegründet, um das Ende der Sklaverei herbeizuführen.
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Links sehen wir Louis Delgres, der Anführer einer Widerstandsbewegung gegen die auf Guadeluope herrschende
Sklaverei war. Als er mit seiner Truppe in eine Falle der Franzosen geriet, sprengte er sich selbst mit seinen
Getreuen in die Luft. Obwohl er damit den Widerstand gegen die Franzosen aufgab, wirkte diese Tat als
Ansporn und Symbol bei allen Sklavengegnern weltweit.
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Die Bewegung für die Abschaffung der Sklaverei wird Abolitionismus genannt (abolition - Abschaffung).
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Auf der linken Marke ist der Text des "Goldenen Gesetzes" zur Abschaffung der Sklaverei
in Brasilien dargestellt, rechts eine Karte der westafrikanischen Küste von 1773, ein Sklavenschiff und darunter (weiß)
die Route der Sklavenschiffe zwischen Afrika und Brasilien.
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- 1688 Germantown Protest der Quäker in Pennsylvania
- 1775 Gründung der Pennsylvania Anti-Slavery Association
- 1808 der Sklavenhandel wird im gesamten Britischen Empire verboten
- 1809 Die USA verbieten die Einfuhr von Sklaven
- 1834 Verbot der Sklaverei in den englischen Kolonien
- 1848 Verbot der Sklaverei in den französischen Kolonien
- 1852 in den USA erscheint das Buch "Onkel Toms Hütte". Das Buch, das sich gegen die Auswüchse
der Sklavenhaltung wendet, wird zum Politikum.
- 1865 Verbot der Sklaverei in den USA, siehe unten
- 1883 Verbot der Sklaverei in den spanischen Kolonien
- 1888 Verbot der Sklaverei in Brasilien
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Links der Sklaven Schoner "Shackles", in der Mitte HMS "Britannia" vor Port Royal und rechts wird ein
Kapitän eines Sklavenschiffes gefangen genommen.
Englische Reeder verdienten hervorragend am Sklavenhandel. Aber nach dem Verbot machten englische Kriegsschiffe
Jagd auf die Sklaventransporter.
Wenn ein Sklavenschiff in Gefahr geriet, aufgebracht um durchsucht zu werden, entledigten sich die Kapitäne
kaltblütig ihrer Fracht. Auf einer arabischen Dhau schnitt man angeblich allen 240 Sklaven die Kehle durch und
warf sie dann über Bord. Und es kursiert die Geschichte, dass in einem Fall alle Sklaven aneinandergekettet
und mit der Kette zusammen in die Tiefe gerissen wurden.
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Die "Wanderer" war das letzte Schiff, das Sklaven an den Küsten der Vereinigten Staaten anlandete.
Die "Wanderer" wurde 1857 gebaut und bekam 1858 Einrichtungen für den Sklaventransport.
Beim Auslaufen von New York wurde das Schiff inspiziert, war aber nicht als Sklaventransporter erkennbar.
Vor Westafrika wurden 490-600 Sklaven an Bord genommen. Auf der 6 Wochen langen Atlantikreise starben viele Sklaven.
Die "Wanderer" erreichte Jekyll Island, Georgia am 28. November 1858 und entlud 460-490 Sklaven.
Auf dieser Marke ist die HMS "St. Helena" abgebildet. Die "Wanderer" sah fast genau so aus, die Takelage ist
identisch.
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Mit der Emanzipations-Proklamation erklärte die Regierung Abraham Lincolns im September 1862
die Abschaffung der Sklaverei in denjenigen südlichen Bundesstaaten der USA, die sich am 1. Januar 1863
weiterhin im Krieg mit den Nordstaaten befinden sollten. Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg)
dauerte von 1861 bis 1865.
Die Proklamation war ein erster, entscheidender Schritt zur vollständigen Abschaffung der Sklaverei auf dem
gesamten Gebiet der USA.
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Der Sezessionskrieg war ein militärischer Konflikt zwischen den aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten,
der Konföderation und den in der Union verbliebenen Nordstaaten.
Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem
in der Sklavenfrage zu Tage trat. Die Konflikte eskalierten schließlich zum Krieg, als die meisten Südstaaten
als Reaktion auf die Wahl Abraham Lincolns zum US-Präsidenten aus der Union austraten.
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Als die Nordstaaten 1865 den Krieg gewonnen hatten wurde die Sklaverei mit dem 13. Verfassungszusatz
(amendment) aufgehoben, die Sklaven waren frei. Die Verfassungszusätze 14 und 15 gaben ihnen das
Bürger- und Wahlrecht.
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Nach Angaben von Historikern wurden rund 10 Millionen Menschen als Sklaven von Afrika nach Amerika verschifft.
Die meisten wurden in die Südstaaten Nordamerikas, nach Jamaika, Cuba und Haiti gebracht,
sowie rund 700.000 nach Brasilien.
Beim orientalischen Sklavenhandel von Ostafrika in die arabisch-islamische Welt schwanken die Zahlen zwischen
sechs bis 17 Millionen Opfer.
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Auf einer Vielzahl von Marken wird der Abschaffung der Sklaverei gedacht.
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