Seemotive :
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Ungewöhnliche, interessante Wasserfahrzeuge
auf Briefmarken und Stempeln !
Mit "ungewöhnlich" oder "interessant" kann man das Aussehen und die Form des Rumpfes,
den Antrieb, seltene Konstruktionen aber auch bekannte Schiffstypen bezeichnen.
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Die "Great Eastern" war ein geniales Meisterwerk des britischen Schiffskonstrukteurs
Isambard Kingdom Brunel.
Sie war das einzige Schiff mit 5 Schornsteinen, hatte einen Propellerantrieb, einen Schaufelradantrieb
und Masten mit Hilfsbesegelung.
Sie war nicht nur das größte
Schiff im 19. Jahrhundert, sie war ihrer Zeit um mindestens fünf Jahrzehnte voraus!
Ihre Dimensionen waren gigantisch!
Die "Great Eastern" sollte Passagiere / Auswanderer nach Australien bringen. Sie sollte als Truppentransporter
einsetzbar sein und auch viel Ladung und genügend Kohle mitnehmen können.
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Einige Daten:
- Bauwerft John Scott Russel's shipyard, Millwall
- 1854 Kiellegung , 1858 Stapellauf nach mehreren Versuchen,
- L * B * T = 211m * 36m (bei den Seitenrädern) * 9,2m bei 18m Rumpfhöhe
- 18.915 BRT, 27.859 tdw
- Doppelboden und Querschotten,
- eine Maschine mit 4.900 PS für die Schraube,
- eine Maschine mit 3.400 PS für die beiden Seitenräder
- fünf Schornsteine,
- sechs Masten mit 5.000 qm Hilfsbesegelung,
- Durchschnittsgeschw. um 14 kn,
- 800 / 2.000 / 1.200 Passagiere in 1./2./3. Klasse,
- Besatzung um 400 Mann
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Das Schiff war allerdings vom Pech verfolgt. Während der Bauphase passierten mehrere Unglücke.
Die "Great Eastern" rammte ein Schiff, lief selbst auf ein Riff, die Antriebswelle brach und nur wenige
Passagiere kamen an Bord. Sie wurde zum Kabelleger umgebaut, verlegte auch ein Transatlantikkabel.
1886 wurde aus der eisernen "Great Eastern" zur Liverpooler Weltausstellung ein schwimmender Jahrmarkt.
1889/90 wurde die "Great Eastern" verschrottet.
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Der Ulstein X-Bow ist eine Bugform ohne Bugwulst, deren Steven sich oberhalb der Wasserlinie nach
hinten neigt.
Die Vorteile der Form liegen im geringeren Strömungswiderstand und höheren Geschwindigkeiten bei
schweren Seebedingungen. Durch den im Bereich kurz über der Wasseroberfläche fülligeren Steven
erzielen Schiffe mit X-Bow einen höheren Auftrieb bei geringerem Eintauchen, was zu weicheren
Seegangsbewegungen des Schiffsrumpfes führt.
Die norwegische Ulstein Werft entwarf den X-Bow in den Jahren 2001 bis 2004.
Ziel der Entwicklung war eine Verbesserung des Seeverhaltens von Offshorefahrzeugen in
schweren Seebedingungen.
Abgebildet ist die "Vyacheslav Tikhonov", ein Forschungsschiff (X-bow seismic exploration vessel).
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Auf dieser russischen Marke sehen wir den Eisbrecher bzw. das eisbrechende Versorgungsschiff "Vitus Bering".
Das Schiff ist für die offshore Öl- und Gasindustrie im Einsatz.
Auffällig ist die ungewöhnliche Abdeckung, Verkleidung vom Bug über das Vorschiff bis zur Brücke.
Das Schiff "Vitus Bering" ist ca. 100 Meter lang und 21,7 Meter breit.
Es kann durch 1,7 m dicke Eis mit einer Geschwindigkeit von 3 Knoten fahren.
Es befinden sich auch Passagierkabinen an Bord. Bei Rettungseinsätzen können kurzfristig
195 Personen versorgt werden.
Das Schiff wurde 2012 von der finnischen Werft Arctech Helsinki Shipyard abgeliefert.
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Bohrschiffe (engl. Drillships) sind mobile Bohrstationen, die es ermöglichen, an Positionen, an denen
normale Bohrinseln nicht befestigt werden können, Bohrungen bis zu einer Bohrtiefe von über 10.000 Metern
durchzuführen.
Durch Einsatz von schwenkbaren Impellern oder Bug- und Heckstrahlrudern sowie Systemen
zur dynamischen Positionierung (DPS, DGPS) kann das Schiff so manövrieren, dass es, trotz
Strömung und Seegang, über der Bohrstelle in Position gehalten werden kann.
Die großen Bohrschiffe der Enterprise Klasse, siehe unten, sind für Wassertiefen bis 3657 Metern
konzipiert und haben eine Bohrkapazität von bis zu einer Tiefe von 12.191 Metern.
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Die 'Calamity Jane' ist ein "Trenching Support Vessel", es ist ein Grabungsschiff. Mit Hilfe einer Meeresbodenfräse
"Digging Donald" kann es Kabel bzw. Rohrleitung / Pipelines am Meeresboden vergraben.
Das Schiff wurde 1978 gebaut, ist 150m lang, 20m breit und hat 10.643 GT.
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Die Namensgeberin Calamity Jane (Katastrophen-Jane) war eine US-amerikanische Wild-West-Heldin.
Sie war Postkutschenfahrerin, Saloondame, Krankenschwester, Goldgräberin und Scout für General Custers Truppen.
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Die "Solitaire" ist eines der weltweit grössten Rohrlegeschiffe. Es verlegt Rohre auf den Meeresgrund, die später von
einen Grabungsschiff vergraben werden, siehe oben die Calamity Jane.
Das Schiff ist 300,6m lang, 40,6m breit, Tiefgang 13,5m, Vermessung 94.855 BRZ und hat eine Besatzung von 420 Mann.
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Die "Discoverer Enterprise" ist ein Tiefsee Doppelhüllen Bohrschiff und wird in der Ölindustrie
eingesetzt. Das Schiff hat zwei Bohrtürme, die simultan arbeiten können.
Einige Daten: Ablieferung 1998, 69.500 tdw;
L*B*T - 254m * 38m * 13m; Besatzung um 200 Mann.
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Abgebildet ist hier das chinesisches Ölförderungsschiff "Hai Yang Shi You 117".
Es wird auch als FPSO - Floating Production Storage and Offshore Loading system/unit/vessel
eingesetzt.
Das ist eine schwimmende Bunkereinheit. Hier wird das Öl zwischengelagert, bis es auf weitere Tanker
verteilt wird.
Das Schiff wurde 2007 in Shanghai gebaut, hat eine Verdrängung von 406.736 tdw,
Länge 323m, Breite 63m und Tiefgang von 20m.
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Abgebildet ist hier Asiens erste Generation von geophysikalischen Forschungsschiffen,
die "Hai Yang Shi You 720".
Das Schiff führt dreidimensionale seismische Untersuchungen im Tiefwasserbereich durch.
Dabei zieht es 12 achtausend Meter lange "Streamer" und doppelte seismische Detektoren mit
acht Luftkanonen hinter sich her. Sie kann damit pro Tag 60 qkm dreidimensional untersuchen.
Das Schiff wurde 2011 in Shanghai abgeliefert, hat eine Verdrängung von 5.380 tdw,
Länge 107,4m, Breite 24m und Tiefgang von 9,6m.
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Die "Pioneering Spirit" ist ein Arbeitsschiff für offshore Arbeiten. Es ist nach der Bruttoraumzahl und
nach der Breite das größte Schiff der Welt. Es wurde 2014 an die Allseas Engineering in Delft abgeliefert.
LüA - 382m, B - 123,75m, T - 27m, 403.342 BRZ,
50.000 tdw, 9 Dieselmotore, 12 Propellergondeln, 14kn,
Hebekapazizät max. 48.000 tons. Der doppelte Bug unterstützt das liften und versetzen
von offshore Plattformen / Bohrinseln. Die sollen dazwischen andocken.
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Die japanische "Hiryu" ist ein Feuerlösch-Katamaran, ein fire-fighting-vessel.
Ungewöhnlich ist hier der Turm mit seinen Löschkanonen.
Das Schiff wurde 1997 gebaut, hat eine Länge von 31m, Breite von 12,2m und 322 GT.
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Flüssiggastanker sind eine flexible Alternative zum Transport in Pipelines.
Transportierte Gase sind vor allem Flüssigerdgas (LNG liquefied natural gas) und Flüssiggas
(LPG liquefied petroleum gas).
Der effiziente Transport von Gasen setzt eine Verflüssigung voraus. Diese Verflüssigung
bewirkt eine erhebliche Volumenverringerung (LPG: 1/260, LNG: 1/600) und kann je nach Art des Gases
sowohl durch Druckerhöhung als auch durch Temperaturabsenkung erreicht werden.
Die charakteristische Form dieser Schiffe ist durch mehrere kugelförmige Tanks gekennzeichnet,
deren obere Hälfte stets über Deck liegt. Die Kugelform der einzelnen Tanks ist sowohl für Druckbelastung
als auch für eine Wärmeisolierung die bestmögliche Bauform.
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Die "LNG Aquarius" wurde 1977 bei General Dynamics Quincy, USA, gebaut und hat fünf große
Kugeltanks. Das Schiff hat eine Kapazität von 95.084 GT, 72.622 tdw,
L*B*T - 285,29m * 43,91m * 11,2m und läuft 14,6 kn.
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Autotransporter sind schwimmende Garagen, Parkhäuser.
Von außen zeichnet sich dieser Schiffstyp durch eine besonders klobige Form aus.
Im Laderaum ist ein Großteil der Decks nur sehr niedrig (Autohöhe), um eine möglichst große Anzahl
von Fahrzeugen (meist Pkw) laden zu können.
Ein Autotransporter hat normalerweise zwei Rampen, um ein schnelles Be- und Entladen sicherzustellen:
Eine an der Seite und eine große Heckrampe.
Durch die hohen Aufbauten ist insbesondere bei starkem Wind die Gefahr einer großen Abdrift gegeben.
Die Kapazität der großen, für den Überseedienst gebauten Schiffe beträgt bis zu 7500 Fahrzeuge.
Auf der Marke links ist die bereits 1980 gebaute 'Hyundai No.1' abgebildet, die zu den heutigen
Autotransportern klein wirkt. Auf der Marke rechts ist die 'Drive Green Highway' zusehen. Das Schiff ist 200 m lang, 40m breit, Tiefgang 9m
und wurde 2016 gebaut. Es kann bis zu 7.500 Autos transportieren, 76.387 GT.
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Grafik Wikipedia GNU
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Ein Dockschiff, auch Float-on/Float-off-Schiff, abgekürzt FLO/FLO, ist ein Schiff mit eigenem Antrieb,
welches ähnlich einem Schwimmdock seinen Rumpf unter die Wasseroberfläche absenken kann, um schwimmende Lasten
aufzunehmen.
Dabei gibt es zwei Typen. Schiffe, die ihre Ladung seitwärts aufnehmen, siehe rechte Marke oben mit der
USNS "John Glenn". Und Schiffe mit einer Heckpforte, durch die die Ladung auf das Schiff schwimmt.
Dazu die linke Marke oben mit der "Condock V", die das Segelschiff "Gorch Fock" an Bord hat.
In der linken Grafik ist das Prinzip eines Dockschiffes beim Ladevorgang gut dargestellt.
Dockschiffe werden auch Halbtaucher genannt.
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Als Forschungstauchboote werden spezielle U-Boote bezeichnet, die zur systematischen Untersuchung
der Meeresböden oder bestimmter Meeresströmungen dienen.
Sie werden auch als sogenannte Such-U-Boote (oftmals unbemannte Tauchroboter) eingesetzt,
die Objekte auf dem
Meeresgrund aufspüren und untersuchen sollen, wie beispielsweise das Wrack der Titanic.
Sie werden über einen Elektroantrieb mit Batterien betrieben.
Rechts ist das 8,20 m lange chinesische Tauchboot "Jiaolong" (Seedrache) abgebildet.
Mit einer dreiköpfigen Besatzung an Bord kann es bis in eine Tiefe von 7000 Metern vorstoßen.
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In weiteren Entwicklungen wurden/werden AUV's (autonomous underwater vehicle) bzw. ROV's
(remotely operated vehicle) eingesetzt. Das sind unbemannte, ferngesteuerte Robot-Fahrzeuge.
Das ROV KIEL 6000 ist ein elektrischer, unbemannter, wissenschaftlicher Tauchroboter.
Die maximale Tauchtiefe beträgt 6000 m. Dies entspricht in etwa einer Erreichbarkeit von 90 % des
Meeresbodens.
Länge: 3,5 m, Breite: 1,9 m, Höhe: 2,4 m.
Gewicht ca. 3500 kg,
Geschwindigkeit: 3,0 Knoten (vorw./rückw.), 2,0 Knoten (lateral und vertikal).
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Kettendampfer, Kettenschlepper, Kettenschiffe wurden in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts auf vielen europäischen Flüssen eingesetzt. Diese Schiffe zogen
sich entlang einer längs im Flussbett verlegten stählernen Kette vorwärts.
Die Kette wurde am Bug des Schiffes über einen Ausleger aus dem Wasser gehoben und über das Deck
entlang der Schiffsachse zum Kettenantrieb in der Mitte des Schiffes geführt.
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Die Kraftübertragung von der Dampfmaschine auf die Kette erfolgte meist über eine Trommelwinsch.
Von dort führte die Kette über das Deck zum Ausleger am Heck und wieder zurück in den Fluss.
Durch die seitliche Beweglichkeit des Auslegers und die beiden sowohl vorne als auch hinten
angebrachten Ruder war es möglich, die Kette auch bei Flussbiegungen wieder in der Flussmitte abzulegen.
Die Kettenschiffe wurden oft als Schlepper eingesetzt.
Das Tuten der Kettenschleppschiffe, das sich wie lautes Muhen anhörte, und die laut rasselnden
Ketten – wie in einem Kuhstall – führten landläufig zu der Bezeichnung Mainkuh, Määkuh, Meekuh, Maakuh.
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Ein Tragflügelboot oder Tragflächenboot ist ein Hochgeschwindigkeitswasserfahrzeug, das bei steigender
Geschwindigkeit mittels unter Wasser liegender Tragflügel während der Fahrt angehoben wird.
Dadurch berührt der Rumpf nicht mehr das Wasser, das Fahrzeug „fliegt“ über die Wasseroberfläche.
Da sich dann nur ein kleiner Teil des Fahrzeugs (Tragflügel und Propeller) unterhalb der
Wasseroberfläche befindet, werden Verdrängung und Reibungswiderstand deutlich reduziert.
Tragflügelboote erreichen dadurch Geschwindigkeiten von bis zu 60 Knoten (ca. 110 km/h).
Das erste Tragflügelboot wurde vom italienischen Luftschiffkonstrukteur Enrico Forlanini
1906 erbaut.
Tragflügelboote werden hauptsächlich für militärische Anwendungen und die Personenbeförderung
in Küstenregionen eingesetzt. Auch im Sportsegeln kommen heute Tragflügel vor.
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Ein Luftkissenboot oder Amphibienfahrzeug, englisch air-cushion vehicle (ACV) oder Hovercraft
„Schwebefahrzeug“, ist ein Fahrzeug, das aus Luft eine Art Kissen zwischen sich und der Wasseroberfläche
bildet, sodass es schwebt.
1915 wurde das erste Luftkissenfahrzeug von der österreichischen Kriegsmarine gestestet. Danach folgten
Weiterentwicklungen in der Sowjetunion, England und Frankreich.
Am bekanntesten sind die Hovercrafts, die Passagiere, Autos und Busse über den Ärmelkanal transportieren.
Das oben dargestellte Luftkissenfahrzeug des Typs Saunders Roe Nautical 6 (SR.N6)
hat eine Länge von 18m, Breite 8m, Kissenhöhe von 6,3m und Verdrängung von 11 Tonnen.
Die Geschwindigkeit beträgt 50 Knoten - 90 km/h. Besatzung 3 Mann.
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"Kosmonaut Juriy Gagarin" war ein sowjetisches Schiff zur Satellitenortung und -steuerung,
das nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Alexejewitsch Gagarin benannt war.
Das Schiff mit seinen auffälligen Antennen diente der Kommunikation mit bemannten und unbemannten
Raumflugkörpern, wenn diese nicht über dem Gebiet der UdSSR waren.
Außerdem führte es Untersuchungen der Atmosphäre und des Weltraums durch.
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Das Schiff war das Flaggschiff und das größte Schiff einer Flotte von vierzehn
russischen Kommunikationsschiffen.
Einige Daten:
Länge 232m, Breite 32m, Tiefgang 8,5m, Verdrängung 45.000 tons.
Geschwindigkeit 18kn, Baujahr 1970.
1996 wurde es verschrottet.
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Die "A" ist eine der größten privaten Mega-Yachten der Welt.
Sie gehört dem russischen Milliardär Melnitschenko.
Sie lief 2008 bei den Kieler Howaldtswerken vom Stapel,
die Projektbezeichnung lautete erst "SF99" (Starck-Francis, 99 Meter), dann "Sigma".
Das ungewöhnliche Design stammt vom Franzosen Philippe Starck und dem Designbüro von Martin Francis.
Das Schiff ist 119m lang, 18m breit und hat einen
Tiefgang von 5,2m. Die Geschwindigkeit beträgt 23 kn, Besatzung 37 Personen.
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Die "Sea Shadow" war ein Tarnkappenschiff (englisch stealth ship, geheimes Schiff).
Darunter wird ein Schiff verstanden, bei dem mit Hilfe von Technik versucht wird,
seine Ortung zu erschweren oder zu verhindern. Dabei ist sowohl die Ortung durch Radar als auch
durch andere Sensoren gemeint.
Um eine Reflexion von Radarenergie zurück zum Sender zu vermeiden, werden die Oberflächen zum
eventuell einfallenden Radarstrahl geneigt und ganz glatt gehalten.
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Die "Sea Shadow" (IX-529) war ein Versuchsschiff, das die United States Navy und die Defense Advanced
Research Projects Agency (DARPA) in den 1980er-Jahren unter strenger Geheimhaltung von Lockheed bauen ließ.
Die Länge betrug 50m, Breite 21m und der Tiefgang 4,4m. Das Schiff war unbewaffnet, besaß
einen SWATH-Rumpf, einen dieselelektrischen Antrieb mit einer Geschwindigkeit von 14kn,
Besatzung ca. 10 Mann.
Die Tests mit dem Schiff verliefen anfangs erfolgreich, es wurde aber nie offiziell von der US Navy übernommen.
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Die finnische FNS "Hanko"
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Tarnkappenschiff "Härnösand" der schwedischen Marine, Foto Wikipedia
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Es hatte sich herausgestellt, dass Schiffsradare, welche die Wellen der Wasseroberfläche abbildeten,
die Umrisse des Schiffes deutlich als „wellenlose Oberfläche“ auf dem Radarschirm zeigten.
2006 wurde die "Sea Shadow" aus dem Schiffregister gestrichen, 2012 verschrottet.
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Die "Independence" der US Navy hat die Abkürzung LCS-2. Das steht für Littoral Combat Ships,
Schiffe für küstennahe Gefechtsführung. Diese Schiffe müssen einen geringen Tiefgang haben und sie
müssen sich tarnen können.
Die "Independence" ist ein Trimaran, wurde 2010 genbaut, hat eine Länge von 127m und läuft 45 Knoten.
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Der Zerstörer USS "Zumwalt" wurde 2016 in Dienst gestellt.
Durch die konsequente Umsetzung von Tarnkappentechnik in Form von Kohlenstofffaser-Materialien,
einem speziellen Anstrich und unorthodoxem Tarnkappen-Design mit abgewinkelten Flächen wirkt das
knapp 183 Meter lange Schiff auf Radarschirmen wie ein kleines Fischerboot.
In Friedenszeiten wird sie deshalb mit großen Radarreflektoren ausgerüstet.
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Der "Sea-Hunter" wird als erstes unbemanntes Schiff der Seefahrtsgeschichte bezeichnet.
Das Schiff wurde im Jahr 2016 im Rahmen des DARPA Anti-Submarine Warfare Continuous Trail
Unmanned Vessel (ACTUV) Programm ins Leben gerufen.
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Es ist ein 40m langer Trimaran, der von 2 Schrauben angetrieben eine Geschwindigkeit von 27 kn erreicht.
Das Boot soll in der U-Boot Abwehr und Minensuche operieren, siehe rechts oben.
Es ist wesentlich billiger als einen Zerstörer für diese Aufgaben eizusetzen.
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Ein Monitor ist ein relativ kleines und langsames Kriegsschiff. Es ist mit schweren Geschützen in einem
oder mehreren Türmen ausgerüstet.
Es wurde für den Einsatz in flachen Küstengewässern und auf Flüssen entwickelt.
Der Schiffstyp ist benannt nach dem Panzerschiff USS "Monitor", dem ersten Schiff dieser Art,
das von den USA (Nordstaaten) während des Amerikanischen Bürgerkriegs gebaut wurde.
Der Schwede John Ericsson entwickelte und baute 1861 dieses erste Panzerschiff.
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Einige Daten: Länge 52m, Breite 12,6m, Tiefgang ca. 2m, Freibord 0,46m (!), Maschine 320 PS,
Geschwindigkeit 8 kn, Seitenpanzerung 12,5cm.
Bewaffnung 2 x 279 mm Kanonen in einem drehbaren Turm, Rammsporn.
Besatzung 59 Mann.
Im März 1862 kam es zwischen der USS "Monitor" und der CSS "Virginia" von den Südstaaten
zum Gefecht, siehe Marke links, die "Monitor" im Vordergrund.
Die CSS "Virginia" war zuvor mit einem aus Eisenbahnschienen bestehenden Aufbau zum Panzerschiff
umgebaut worden.
Das Gefecht endete unentschieden: Keines der beiden Schiffe konnte das andere ernsthaft beschädigen.
Im Dezember 1862 ging die "Monitor" in schwerer See vor Cap Hatteras unter.
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Auf dieser Postkarte ist das Rotor-Schiff "Buckau" abgebildet.
Der Flettner-Rotor ist ein alternativer aerodynamischer Antrieb in Form eines der Windströmung
ausgesetzten, rotierenden Zylinders, der eine Kraft quer zur Anströmung entwickelt.
Er ist nach seinem Erfinder Anton Flettner benannt.
Rotorschiffe wurden zuerst während der 1920er Jahre von Flettner selbst entwickelt,
konnten sich allerdings aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchsetzen.
Gebaut wurden die "Buckau" und die "Barbara". Die "Buckau",
umbenannt in "Baden-Baden", erreichte nach einer erfolgreichen Atlantiküberquerung im Mai 1926 New York.
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Der französische Ozeanograph Jacques-Yves Cousteau ließ Anfang der 1980er Jahre die "Alcione"
bauen.
Dieses Schiff verfügt über einen "Turbosail" genannten Antrieb, der ebenfalls den Rotoreffekt ausnutzt.
Das Schiff ging 1985 auf Jungfernfahrt und ist immer noch für die Cousteau Society unterwegs.
Die aus den beiden Zylindern gewonnene Antriebsenergie wird ausschließlich zur Unterstützung des
Schraubenantriebs verwendet und kann etwa 25–30% der Gesamtantriebsleistung ausmachen.
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Links ist die "Calypso 2" von Cousteau abgebildet. Das Schiff existierte allerdings nur auf dem
Reißbrett, es wurde nicht gebaut. Hier ist die Form des Turbosegels gut dargestellt.
Das Turbosegel hat gegenüber dem Rotor den Vorteil, dass sich hier nichts dreht.
2010 wurde das "E-Ship 1" in Dienst gestellt. Das Frachtschiff hat neben einem Dieselantrieb
zusätzlich vier Flettner-Rotoren.
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1980 kam der japanische Küstentanker "Shin Aitoku Maru" in Fahrt. Seine Antriebsanlage wird
mit zwei starren Segeln von je 97 qm ergänzt. Dadurch wurde eine jährliche Kraftstoffeinsparung von 15%
erreicht.
Die Masten sind drehbar. Aus Sicherheitsgründen sind die Segel um den Mast herum zusammenklappbar.
Ein Computer steuert die Segeleinstellung und misst die Belastung.
Die Anlage kann bis Windstärke 8 arbeiten.
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Heute wird mit sogenannten Flügelsegeln (Wing Rigg) experimentiert. Ein Beispiel ist der Catamaran "Stars and Stripes"
mit dem der Amerikaner Connor 1988 den America's Cup verteidigte.
Der Flügel setzte sich aus Vor- Mittel- und Hauptflügel zusammen. Der Hauptflügel war in
sechs Teile geteilt, die alle einzeln steuerbar waren.
Als Baustoff wurde ein bestimmter Kohlefaserschaum, mit Polyesterfolie überzogen, eingesetzt.
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Der eigentliche Name der Schildkrötenboote, engl. turtle boats, ist Kobukson.
Diese Boote werden zum erstenmal in einem Bericht von 1413 zu Zeiten des Herrschers Taejong genannt.
Sie waren die koreanischen Kriegsschiffe dieser Zeit.
Dieser Schiffstyp wurde dann vom Admiral Yi Sun Shin vor und im siebenjährigen Krieg zwischen
Korea und Japan (1592 - 1598) effektiv zu einer schlagkräftigen Waffe weiterentwickelt.
Die Boote sahen nicht nur wie eine Schildkröte aus, sie hatten wie bei diesem Tier ein
gepanzertes Deck. Bei den ersten Taejong Booten waren es Holzplatten von ca. 25 cm Dicke.
Unter Admiral Yi Sun Shin wurden Eisenplatten verwendet.
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Das oberste Deck wurde mit Eisenspeerspitzen versehen, damit der Gegner nicht an Bord springen konnte.
Am Heck befanden sich ebenfalls Schwert- und Speerspitzen. Sie waren mit Strohmatten bedeckt um
den Feind zu täuschen.
Auf dem Vorschiff war ein Drachenkopf, in dessen Mund ein Geschützrohr steckte. Der eiserne Drachenkopf
wurde auch als Rammsporn eingesetzt.
Die Geschützpforten waren so konstruiert, dass man von innen nach außen sehen konnte aber nicht umgekehrt.
Die Ruderbänke und Riemen waren so weit nach innen verlegt, dass man auch bei einem Zusammenstoss
mit anderen Schiffen weiterrudern konnte.
Pro Riemen waren vier Ruderer an Bord. Die Ruderer waren durch starke Platten geschützt.
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Schatzschiffe gehören zu den größten jemals gebauten Segelschiffen und wurden im frühen 15. Jahrhundert
unter der Herrschaft von Kaiser Yongle in China gebaut.
Der Kaiser war sehr ehrgeizig. Er gab seinem Berater, Zheng He den Auftrag, eine riesige Flotte zu bauen.
Zwischen 1404 und 1407 wurden 1.681 Schiffe neu gebaut bzw. überholt.
Die überlieferten Dimensionen dieser Armada erschienen den meisten Forschern lange Zeit als so
unwahrscheinlich, dass viele sie als Mythos abtaten.
Dennoch hat man Überreste dieser Schiffe gefunden und alte Angaben wurden dadurch bestätigt.
Diese Riesendschunken nannte man Schatzschiffe weil sie so wertvoll wie ein Schatz waren.
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Einige Daten: Länge 142 bis 163m, Breite um 55m, Ladekapazität 3.600 Tonnen davon 1.600 Tonnen
Ballast.
Eine Neuerung, lang vor den Europäern, waren die 16 wasserdichten Schotten aus Bambus, die bei Sturm als
Ballasttanks einzeln geflutet werden konnten (aus Stabilitätsgründen).
Der Rumpf hatte drei Plankenschichten, Material Teakholz und Bambus. Die Dschunken hatten 7 bis
10 Masten mit Luggersegeln und Topsegeln, die mit durchgehenden Bambuslatten versehen waren.
Die Schiffe waren mit Bronze-Kanonen, Flammenwerfern und Katapulten bewaffnet.
Es ist historisch belegt, dass Zheng He sieben Reisen in westliche Richtungen bis nach Afrika
durchführte.
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Das interessante an diesen Booten sind die Krabben- bzw. Krebsscherensegel.
Das Krebsscherensegel (auch Deltasegel) stammt aus Polynesien. Es hat eine Dreiecksform und wird
auf Praus, Lakatois oder Auslegerkanus verwendet.
Das Segel wird an der Spitze des Dreiecks angeströmt, an den Schenkeln bildet sich jeweils ein Randwirbel,
in dem die Strömung so schnell ist, dass auf einer Seite ein Unterdruck entsteht (Deltaflügel)
und für Vortrieb sorgt.
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Auf diesen beiden Marken sind das Balsafloß "Kon-Tiki" und das Papyrusboot "Ra 2"
abgebildet.
Der norwegische Forscher und Wissenschaftler Thor Heyerdahl bewies mit diesen abenteuerlichen
Wasserfahrzeugen seine Theorien über Völkerwanderungen über die Meere.
1947 legte er mit der "Kon Tiki" in 110 Tagen eine Strecke von 4.300 Seemeilen im Pazifik zurück und bewies
damit, dass eine frühe Besiedelung Polynesiens von Peru aus möglich gewesen ist!
1970 überquerte er mit der "Ra 2" den Atlantik und untermauerte damit seine Theorie,
dass schon vor 5.000 Jahren Menschen mit Schilfbooten den Atlantik überquert haben könnten.
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Diese vier Bilder stehen stellvertretend für die symbolische Vielfalt von Seemotiven in
der Philatelie.
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