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Seemotive Buchvorstellung:
Spektakuläre Rettung
aus Seenot
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Spektakuläre Rettung aus Seenot
von Hellmut Hintermeyer
160 Seiten, 16,5*24 cm, 63 Abbildungen, davon 44 farbig,
Surbalin-Leinenband mit farbigem Schutzumschlag,
Verlag H.M. Hauschild GmbH, Bremen, 2004
ISBN 3-89757-243-5   Euro 24,50
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Motorrettungsboot 'Borkum'
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Ruderrettungsboot 'Fürstin Bismarck'
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Der Autor widmet dieses Buch "Allen, die auf See ihr Leben verloren, um anderen das Leben zu retten."
Ferner ist er der Auffassung: "Gute Seemannschaft bedeutet, daß man Risiken vermeidet," denn er schreibt
über "das Meer, ... seine Schrecken, seine unbändige, oft feindselige Kraft, die ungerührt und gnadenlos
menschliches Leben vernichtet."
Und er lässt sein Buch mit folgendem Satz enden: "Es schadet nicht, wenn der eine oder andere Leser etwas
nachdenklich wird. Dann hat dieses Buch seinen Zweck nicht verfehlt."
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Und das Wort 'spektakulär' im Titel ist wörtlich zu nehmen. Es wurden 12 Seenotrettungsfälle im Zeitraum
von 1886 bis 1997 ausgewählt um die unterschiedlichsten Rettungsmassnahmen und Rettungsmittel aufzuzeigen.
Und es wird eindringlich dargestellt, dass nicht nur die Schiffsbesatzungen sich in Seenot befanden, sondern auch
die Männer in den Rettungsbooten und wie auch sie für andere ihr Leben lassen mussten.
So die Strandung der 'Mexico', bei der alle Mann der Besatzung
gerettet wurden, aber 27 freiwillige, englische Seenotretter starben.
Ferner zieht der Autor auch bei jedem Kapitel seine kritischen Schlussbetrachtungen, in denen er, wenn vorhanden,
Fehler und Mängel bei Mensch und Material zur Sprache bringt.
Geschildert werden Seenotfälle, die durch Maschinenausfall
auftraten, durch Strandungen wegen Strom- oder Legerwall-Situationen, durch Orkane oder auch durch Unerfahrenheit.
Es werden Einsätze von Ruderrettungsbooten bis hin zur Zusammenarbeit von modernen Rettungskreuzern,
Hubschraubern, Flugzeugen und Marineschiffen beschrieben. Und dabei ist auch ein Fall, bei dem sich die Retter an einer
Felswand auf Island abseilen mussten, siehe rechts.
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Rettung der crew der 'Dhoon' an einer Felswand
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Vormann Kuper und seine Rettungsmänner
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Das Buch hat folgende Kapitel:
- Vorwort der DGzRS
- Der lange Weg zur Seenotrettung
- Teil 1 Berufsschifffahrt
- 1886: Die Katastrophe bei der Rettung der deutschen Bark 'Mexico'
- 1907: Eine Robinsonade, die 'Dundonald'
- 1942: Der Marine-Lotsendampfer 'Rüstringen'
- 1947: Der britische Trawler 'Dhoon'
- 1951: Der britische Frachter 'Teeswood'
- 1954: Das schwedische Küstenmotorschiff 'Nossan'
- 1968: Der dänische Frachter 'Iris Clausen'
- 1968: Der russische Frachter 'Njandoma'
- 1973: Das dänische Küstenmotorschiff 'Balka'
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Fortsetzung Kapitel:
- Teil 2 Sportschifffahrt
- 1979: Das Fastnet Race
- 1994: Der Ozean mit dem falschen Namen(, das ist der Pazifik)
- 1996/97: Die Vendee Globe Regatta
- Joseph Conrad: Weihe
- Schlussworte, ausführliche Erklärung nautischer Begriffe
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Am Tag nach der Strandung
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Gefangen im Mahlsand
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In dem Buch findet man viele Seekartenausschnitte mit den Kursen der besprochene Schiffe und ihren Positionen.
Ferner werden nautische Begriffe und Texte ausführlich erklärt und mit Skizzen illustriert.
Als Beispiel die Skizze links. Oben: Das Schiff läuft bei achterlichem Sturm auf eine Sandbank auf.
In der Mitte: Wind und Seegang schieben das Schiff weiter auf die Sandbank.
Unten: Die Grundseen werfen Tonnen von Wasser und Sand auf das Achterschiff. Der Mahlsand unter dem
Achterschiff ist durch den Flut- bzw. Ebbstrom weggespült. Das Achterschiff bricht ab.
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Rettungskreuzer im Einsatz
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Das Buch zeichnet sich besonders durch seine kritischen und umfassenden Betrachtungen der Seenotfälle
aus. Der Autor, ein erfahrener Seesegler, erklärt, diskutiert, zieht Folgerungen und weist auch auf
Entwicklungen hin, die seiner Meinung nach falsch sind. Als Beispiel seien hier die "modernen, auf Geschwindigkeit
getrimmten Segelboote genannt, die seeuntüchtig sind und gefährlich in der Hand ehrgeiziger
Regattasegler." Er schreibt zum Fastnet Race: "Kein erfahrener Seemann verlässt sein Schiff, solange es noch
schwimmfähig ist". Und er schildert, dass die Rettungsinseln sich auf hoher See nicht bewährt haben,
sondern nur in Küstengewässern.
Das macht das Buch lesenswert!
Ein empfehlenswertes Buch, das maritimen Philatelisten und Schiffsliebhabern gleichermaßen gefallen
wird.
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Kleine Erinnerung an das 'Schiffchen' der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger!
Das obige Foto 'Rettungskreuzer im Einsatz' stammt aus dem DGzRS Jahrbuch 2003.
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