Schiffspost
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Aktuelle Nachrichten

von der Arge!

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Bisherige "Aktuelle Informationen", die schon etwas älter sind, also nicht mehr aktuell,
finden Sie in unserem "Archiv" wieder, nur auf diese Zeile klicken!

Aktuelle Terminverschiebung zum Hamburger Treffen in diesem Jahr:

55 Jahre Arge SCHIFFSPOST im BDPh. e. V.

Wochenendtreffen 2024

HOTEL HAFEN HAMBURG

Internationales Maritimes Museum Hamburg

Freitag, 13.09.2024 bis Sonntag, 15.09.2024

Programmübersicht
  • Freitag Anreise ab 16.00 Uhr
    Gemütliches Beisammensein, Zeit für Tausch und Plausch im
    Hotel HAFEN HAMBURG oberhalb der St. Pauli Landungsbrücken.
     
  • Samstag Tagung im IMM Hamburg am Vormittag
    Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Sammelgebiet oder einfach nur Ihren Lieblingsbeleg
    vorzustellen (max. 15 Minuten).
    Zwischendurch haben Sie die Möglichkeit das Museum zu erkunden.

    Am Nachmittag Angebot zur Teilnahme an der Busrundfahrt "Tour der Giganten"
    hinter die Kulissen des Hamburger Hafens!

    Gemeinsames Abendessen

  • Sonntag Abreise am Vormittag.
(ursprünglich für den 20.-22.09.2024 vorgesehen.
Aber weil an dem Wochenende nun eine Messe stattfindet, werden um ca. 120 € höhere
Hotelpreise erwartet! Daher eine Woche vorgezogen)


Bei der Arbeitsgemeinschaft Schiffspost ist das Rundschreiben Nr. 173 mit farbigen Abbildungen erschienen.
Aus dem Inhalt u.a. :
  • Vor 100 Jahren endete im Dezember 1923 die Inflation in Deutschland mit einer Übersicht über Schiffs- und Seepost in der Inflationszeit.
  • Die Post von Schiffen mit Namen "Karslruhe" im 1. Weltkrieg
  • Nachtrag zum Frühdatum MSP 437 S.M.S. "Möwe".
  • Noch nicht registrierter Briefstempel: Kriegsfeuerschiff F der Jade.
  • Zwei deutsche Schiffe unter us-amerikanischer Flagge.
  • Die Fernlenkboote (FL) der Kaiserlichen Marine - ein gescheitertes Versuchsprojekt.
  • Tokyo-Paquebot-Rollenstempel.
  • Die Fährlinien Sassnitz-Trelleborg und Sassnitz-Bornholm, 2. Fortsetzung.
  • Aktuelle Meldungen und Notizen, dabei Angaben zu Veröffentlichungen weiterer Arbeitsgemeinschaften und Schiffspost der Havila-Kystruten, MS "Capella".
  • Wohin treibt die Deutsche Schiffspost?
  • Informationen zum Wochenendtreffen 2024 der Arge Schiffspost in Hamburg.

Interessenten wenden sich an email:   Uwe.Meinert@t-online.de

Hinweis von unserem Herrn Brockmann :
In dem Rundschreiben Nr. 173 hat sich auf Seite 9540 bei der Kontonummer der Arge ein Fehler eingeschlichen.
Die richtige IBAN-Nummer lautet:
DE 35 2001 0020 0069 9392 07



Dampfer "ELBE", Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd
(zeitgen. Foto aus dem Hapag-Lloyd-Archiv))

Vor 125 Jahren:
Untergang des Lloyddampfers "ELBE" am 30. Januar 1895
Friedrich Steinmeyer, f.steinmeyer@t-online.de

Vor 125 Jahren, am 30.1.1895 verlor der Norddeutsche Loyd seinen Schnelldampfer "ELBE" bei einem tragischen Schiffsunglück in der Nordsee. Wir wollen das Unglück hier in unserem Rundschreiben aufgreifen und daran erinnern. Was war geschehen?

Am 29.1.1895 lief der Schnelldampfer "ELBE" zu seiner fahrplanmäßigen Fahrt 604 von Bremerhaven nach New York aus. An Bord befanden sich Passagiere aus den Vereinigten Staaten und aus vielen Ländern Europa, darunter Auswanderer in großer Zahl.
Betreut wurden die Fahrgäste von 149 Besatzungsmitgliedern. Das Kommando über das Schiff führt Kapitän Kurt von Goessel, der das Schiff bereits seit 1891 führte.

Am 30.1.1895, gegen 5,30 Uhr morgens entdeckte ein Ausguck den von Rotterdam kommenden Kohlendampfer "CRATHIE", dessen Schiffsführung keinerlei Anstalten machte, der vorfahrtsberechtigten "ELBE" auszuweichen.
Durch diesen Fehler rammte das britische Schiff die "ELBE" auf der Backbordseite mittschiffs mit großer Wucht und riss ein großes Loch in die Stahlplanken der "ELBE".
Während sich die "CRATHIE" mit letzter Kraft nach Rotterdam retten konnte, sank die "ELBE" binnen 20 Minuten in der eisigen sturmgepeitschten Nordsee.

Die Schiffsführung versuchte nach der Kollision so viel Menschen wie möglich in die Rettungsboote zu dirigieren - ein verzweifeltes Unterfangen bei haushohen Wellen und vereisten Decks.
Einige Rettungsboote kenterten sofort nach der Wasserung, andere Minuten später. Lediglich ein Rettungsboot mit 20 Menschen an Bord wurde schließlich vom englischen Fischkutter "WILDFLOWER" geborgen und zum englischen Hafen Lowestoft gebracht.
Auf See blieben 322 Frauen. Männer und Kinder, unter Ihnen der Kapitän und seine Mannschaft und ebenfalls die an Bord befindlichen Seepostbeamten.

Von der an Bord befindlichen Post nach Amerika wurden einige Säcke geborgen und dem Postamt Bremen 1 zur Weiterbeförderung übergeben. Das Postamt Bremen 1 stempelte diese Sendungen zur Kenntlichmachung der bereits erfolgten Freimachung mit einem roten Kastenstempel "Frei! Marke abgefallen / Paid! Stamp lost."
Weiter wurde die Post mit einem Vierzeiler "Geborgen aus der / Postladung des untergegangenen / Dampfers "Elbe". / Postamt 1 Bremen" in violetter Farbe abgestempelt, siehe dazu die nachfolgende Abbildung.

Der Brief, gerichtet nach Brooklyn, New York, stammt aus der geborgenen Postladung des Schnelldampfer "ELBE", die dem Postamt Bremen 1 zugeführt wurde. Der Brief wurde dort mit den beiden Stempeln, die auf den Untergang der "ELBE" hinweisen, abgestempelt.
Zusätzlich wurde handschriftlich an die Stelle der abgefallenen Frankatur der Vermerk "Paid" mit Bleistift vermerkt. Rückseitig zeigt Brief den Eingangsstempel von Brooklyn vom 16.3.1895, sowie ein Klebesiegel des KaiserlichDeutschen Postamtes Bremen 1.
Solche Belege gehören zu den großen Seltenheiten der Deutschen Seepost.
Im Amtsblatt Nr. 8 des Reichs-Postamts vom 2.2.1895 fanden wir den folgenden Vermerk zum Untergang der "ELBE":

Verfügung
des Reichs-Postamts:
Nr. 8: Verlust der Deutsch-Amerikanischen Post beim Untergang des Dampfers "Elbe'!
Die mit dem Postdampfer "Elbe" am 29. Januar von Bremen abgesandte Post für Amerika hat bei dem am 30. Januar erfolgten Untergang des genannten Schiffs nicht gerettet werden können und ist als verloren zu betrachten.

Wie bereits erwähnt, konnten noch einige Postsäcke geborgen werden, so wurden am 5.2. fünf Postsäcke bei Southwold, England, angespült.
Je einen Postsack fand man am 6.2. am Strand von Sizewell und Dovercourt und schließlich konnte der Fischkutter "ANEMONE" einen Sack in der Nordsee bergen. Alle Postsäcke wurden an die Reichs-Post zurückgegeben und beim Postamt Bremen 1 überprüft, mit den Katastrophen-Stempeln abgestempelt und mit nächster Gelegenheit der Deutsch Amerikanischen Seepost zur Weiterleitung übergeben.

In unserem Handbuch "Deutsche See- und Schiffspost 1886 - 1945", Band Il, notierten wir auf Seite 143 wie folgt:
"In den von uns bislang durchgesehenen, erhalten gebliebenen Akten in Bremen und Potsdam (jetzt in Berlin) haben wir nichts finden können, ob der Seepoststempel "042" mit der Kennziffer "l" bei dem Untergang verloren gegangen ist oder geborgen werden konnte.
Es darf als gesichert angenommen werden, dass er bei der Ausreise nach New York an Bord gewesen ist, denn 2 deutsche und 2 amerkanische Seepostbeamte waren an Bord und haben das Unglück nicht überlebt.
Ebenfalls darf gesichert vermutet werden, dass ein Stempel der US German Seapost an Bord gewesen ist. Leider haben wir bislang keine verlässlichen Unterlagen finden können, um welchen Stempel mit welcher Unterscheidungszahl es sich dabei gehandelt hat.
Weiterhin ist bis heute nicht klar, ob dieser Stempel verloren gegangen ist oder geborgen werden konnte."

In den vergangenen 20 Jahren nach der Herausgabe des Bandes Il hat sich die Situation etwas geändert, denn der auf der folgenden Seite abgebildete Beleg beweist, dass der Seepoststempel "042" der Deutsch-Amerikanischen Seepost / Bremen- / New York" mit der römischen Kennziffer "l" an Bord des Lloyd-Dampfer "ELBE" an Bord war.
Aber leider ist bis heute nicht amtlich bekannt geworden, dass neben den erwähnten geretteten Postsäcken auch die Seepost-Einrichtungen gerettet wurden, aber dem muss so sein, denn der Seepoststempel "042" wurde im Jahr 1905 wieder nachgewiesen und ist völlig identisch in Form und Größe mit der nachfolgend abgebildeten Type.

Weltpostvereins-Postkarte zu 10 Pfg. nach Oberstein an der Nahe, aufgegeben beim Seepostamt des auslaufenden Lloyd-Dampfer "ELBE" auf der Nordsee.
Vom Seepostamt wurde der Wertstempeleindruck am 2.1.1895 mit dem Seepoststempel "042" am 2.1.1895 entwertet und mit dem Lotsendampfer Weser Il von Bord gegeben, so dass die Kane bereits am 4.1.1895 in Oberstein eintraf.

Diese Postkarte wurde auf der letzten Hin- und Rückreise der "ELBE" vor dem Untergang am 30.1.1895 aufgegeben und zeigt die Verwendung des Seepoststempel "042" mit der römischen Kennziffer "l".

    Der Reiseverlauf diese 598. Reise war wie folgt:
  • 01.01.1895 ab Weser
  • 02.01.1895 an Kanalhäfen
  • 11.01.1895 an New York
  • 15.01.1895 ab New York
  • 24.01.1895 an Kanalhäfen
  • 25.01.1895 an Weser
Die letzte Reise begann dann am 29.1.1895 in Richtung New York und endete am 30.1.1895 in der Katastrophe, wie berichtet.

Man kann mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass der Seepoststempel "042" der Deutsch-Amerikanischen Seepost Bremen-New York mit der Kennziffer "I" an Bord war, ebenfalls der nachfolgend beschriebene Seepoststempel der US-GermanSea Post.
Evtl. kann ein Sammlerfreund der US-German-Sea-Post mit dem Killerstempel "6" von der oben genannten Rückreise ab 15.1.1895 nachweisen.

Postkarte der USA zu 1 Cent mit Zusatzfrankatur zu 1 Cent, aufgegeben beim USSeapost-Amt des Lloyddampfers "ELBE" am 4.12.1893 in Southampton, gerichtet nach Montevideo, Uruguay.
Der Wertstempeleindruck zu 1 Cent und die 1 CentZusatzfrankatur entwertet mit dem Killer-Stempel "U.S. GERMAN SEAPO" Nr. "6" am 4.12.1893. Die Karte wurde in New York von Bord gegeben und nach Uruguay weitergeleitet.

Dieser Killerstempel mit der Registriemummer "6" ist mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Katastrophe der "ELBE" an Bord gewesen, denn es wurde vor Jahren ein Postkarte gemeldet, die eine Entwertung unter dem 18.1.1895 aufweist, leider liegt uns keine Kopie vor.
Vielleicht können Sie diese Lücke mit einer Kopie schließen?

Der Dampfer "ELBE" (1) wurde 1881 auf der Werft von John Elder & Co., Glasgow, für den Norddeutschen Lloyd erbaut. / 4.4.1881 Stapellauf / 24.6.1881 Ablieferung / 26.6.1881 Jungfernreise Bremerhaven-New York / 30.10.1889 erste von zwei Australienreisen / 30.1.1895 auf der Reise von Bremerhaven nach New York am frühen Morgen um 5.30 Uhr mit dem britischen Dampfer CRATHIE zusammengestoßen und innerhalb von 20 Minuten gesunken / 332 Tote.
Technische Daten: 4.510 BRT / 127,46 m lang / 13,72 m breit / 16 Knoten / Passagiere: 179 1. und 142 in der Il. Klasse, 796 im Zwischendeck / 148 Mann Besatzung.

Beim Seepostamt des Schnelldampfers "ELBE" konnten bislang noch einige weitere Seepoststempel nachgewiesen werden, die nachfolgend beschrieben werden.

Weltpostvereins-Postkarte nach Hamburg, aufgegeben an Bord des Schnelldampfers "ELBE", vom Seepostamt der Wehstempeleindruck zu 10 Pfennig mit dem Seepoststempel "033" der "LINIE NEW-YORK" mit dem Kennbuchstaben "c" am 28.7.1889 entwertet.
Die Karte wurde am gleichen Tag in Southampton von Bord gegeben und erhielt dort den Anlandestempel "SOUTHAMPTON / PACKET-LETTER / JY 28 / 89". Die Karte erreichte den Empfänger in Hamburg am 30.7.1889. Es ist wohl der schönste Beleg mit diesem Seepoststempel "033".

Der Stempel "033" mit dem Kennbuchstaben "c" wurde vom 2.2.1889 - 26.9.1891 vom Seepostamt des Dampfers "ELBE" benutzt.

Am 30.10.1889 lief die "ELBE" zur 44. Ausreise des Australien-Dienstes ab Bremerhaven aus und traf am 20.12.1889 in Sydney ein. Die Rückreise begann dann am 1.1.1890 in Sydney und endete am 23.2.1890 in Bremerhaven.

Die zweite Reise nach Australien begann am 29.10.1890 und endete am 21.12.1890 in Sydney. Die Rückreise begann in Sydney am 28.12.1890 und endete am 24.2.1891 in Bremerhaven.

Auf diesen beiden Aushilfsfahrten ist allem Anschein nach dass Seepostamt nicht tätig geworden, denn bislang lagen keine Nachweise von Belegen vor. Sollten Sie einen Beleg von diesen Reisen in Ihrer Sammlung haben, senden Sie uns bitte eine Kopie oder einen Scan, damit wir darüber berichten können.

Auf den Fahrten der "ELBE" in der "Deutsch-Amerikanischen Seepost Bremen-New York" wurden vom Seepostamt auch Ovalstempel mit unterschiedlichen römischen Nummern eingesetzt. Soweit bekannt, beschreiben wir sie nachfolgend:

  • Stempel "I"        1892, 1895
  • Stempel "II"       1892
  • Stempel "III"     1893
  • Stempel "IV"     1892
  • Stempel "V"       1891, 1894
  • Stempel "VII       1892, 1894
  • Stempel "VIII"   1893
Wer sich für die einzelnen Reisen und den verschiedenen Seepoststempeln der "ELBE" genau interessiert, kann diese im Handbuch "Deutsche See- und Schiffspost 1886-1945" - Band Il - nachlesen.

Von der Tätigkeit der "U.S.German Sea Post" an Bord des Dampfer "ELBE" konnte bislang nur der Beleg mit dem Killer "6" und der nachstehend abgebildete Beleg mit dem Killer "8" registriert werden.
Auch dem Katalog von Philip Cockrill "Die Sea Post Stempel auf der Transatlantik Route" konnten keine zusätzlichen Erkenntnisse gefunden werde. Das gilt auch für das Handbuch von Roger Hosking. Daher möchten wir Sie bitten, falls Sie einen "ELBE"-Beleg der US-German Sea Post besitzen, uns diesen per Kopie oder Scan zu senden.

US-Weltpostvereins-Postkarte zu 2 Cents nach Altona, aufgegeben beim US-Sea Postamt auf dem heimkehrenden Lloyd-Dampfer "ELBE", dort der Wertstempeleindruck sehr sauber mit dem Killerstempel "8" am 24.4.1892 entwertet.
Die Karte erreichte den Empfänger am 26.4.1892 in Altona. Eine sehr schöne Entwertung mit dem Killerstempel "8" der "U.S.GERMAN SEA PO.".
Solche klare Stempelabdrucke von einem Killerstempel kommen selten vor, meistens sind die Stempel unscharf oder verschmiert abgestempelt.



Quelle:
Die Berichte dieser Seite stammen von den Herren Friedrich Steinmeyer, Uwe Meinert und Wilhelm Brockmann und von weiteren Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Schiffspost im Bund Deutscher Philatelisten e.V.

Interessenten wenden sich an email:   Uwe.Meinert@t-online.de

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