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Ein detaillierter Bericht über die "Postbeförderung zwischen Deutschland, den mittelamerikanischen Staaten und den Westindischen Inseln mit Schiffen der deutschen Reedereien von 1871 bis 1939" geht nun in die 13. Fortsetzung.

Diesen Bericht bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das Bild mit der "HELVETIA" oben klicken.



Stempel "427" HELGOLAND-HÖRNUM / SEEPOST

Ovalstempel "HELGOLAND-HÖRNUM 1 SEEPOST"
Friedrich Steinmeyer, Große Fuhren 35, 27308 Kirchlinteln, f.steinmeyer@t-online.de

Bereits vor 40 Jahren haben wir im Rahmen der Katalogbearbeitungen über die Deutschen See- und Schiffspoststempel ein Katalogblatt "Seepost / Helgoland - Hörnum", erstellt durch A. Gottspenn und F. Steinmeyer herausgegeben für die Arge Schiffspost.
Heute will ich das Thema nochmals aufgreifen, da sich eine Frage ergeben hat, nämlich, ob es im Jahr 1914 einen zweiten Stempel "mit Stern" evtl. gegeben hat.
Der Seepoststempel "427" HELGOLAND-HÖRNUM (ex 0980) wurde am 1.6.1904, zusammen mit dem Seepoststempel "1 17" HAMBURG-HELGOLAND mit STERN und "1 18" ohne Stern von der OPD Hamburg an die Hapag für ihre Helgoland Dienste herausgegeben.
Für beide Dienste wurde 1904 eine Dienstanweisung herausgegeben, die wir bereits im Handbuch "Deutsche See- und Schiffspost 18861945" - Band III, Katalogteil HAMBURG-HELGOLAND, Seiten 6 ff ausführlich beschrieben haben, so dass sich hier eine weitere Darstellung erübrigt. Bitte lesen Sie dort nach.

In einer Notiz des verstorbenen Sammlers Franz Drabick fand ich den Hinweis, dass 1914 noch ein zweiter Seepoststempel der Linie HELGOLAND-HÖRNUM mit einem "STERN" herausgegeben wurde.
Diese Vermutung konnte bislang nicht bewiesen werden. Sollten Sie einen Beleg oder eine Information in Ihrer Sammlung haben, würde ich mich über eine Kopie des Beleges sehr freuen.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte die Linie ihren postalischen Dienst ein und der Stempel "427" wanderte ins Archiv der OPD Hamburg.
Belege mit diesem Stempel "427", besonders klare Abschläge, kommen sehr selten vor.

Brief nach Südende bei Berlin, aufgegeben an Bord eines Dampfers der Linie von Helgoland nach Hömum, die Frankatur sehr sauber entwertet mit dem Stempel "HELGOLAND-HÖRNUM / SEEPOST" unter dem 10.7.1909.
Briefe mit dem Stempel "427" sind Unikate. Der gezeigte Stempel zeigt den Stempel ohne Punkt oder Schrägstrich hinter der Tagesangabe.
Auf der Abb. der Eingangsseite sehen wir den Stempel "427" mit einem Schrägstrich hinter der Tagesangabe "27/7.1905".
Das sind aber keine Sondertypen, sondern einfach Zufälligkeiten, die nicht extra katalogisiert werden sollen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete die Hapag im Jahr 1919/1920 mit dem kleinen Dampfer WILLKOMMEN (510 BRT / 66,98 m lang / 8,02 m breit / 2 Seitenräder / 16 Knoten / 336 Deckspassagiere auf See / 16 Mann Besatzung / 1895 in England erbaut / 1929 abgewrackt).
Die Abb. zeigt eine Postkarte nach Magdeburg, aufgegeben an Bord des Dampfers WILLKOMMEN am 7.7.1920 auf einer Fahrt von Helgoland nach Sylt, die Frankatur zu 30 Pfg. bei Eingang in Westerland, am 7.7.1920 entwertet.



Einen detaillierter Bericht über "Die nach dem 1. Weltkrieg weiter verwendeten Seepoststempel der Vorkriegszeit im Afrika Dienst" bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das obiege Stempelbild klicken.



Kurzinformation zum einziqen DDR-Stempel mit Marinemotiv

Dr. Horst Fügener, Goltsteinweg 17, 41844 Wegberg-Beeck

In der DDR gab es keine Marine-Schiffspost (siehe hierzu unsere R. 96 und 107). Die zivile Post aller Armeeangehörigen lief über die öffentliche Deutsche Post der DDR.
Nur ein einziges Mal gab die DDR einen Sonderentwertungsstempel heraus, der ein Kampfschiff der Volksmarine im Stempelbild zeigt. Anlass war dafür der 25. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee, zu der auch die Volksmarine gehörte.
Aus gleichem Anlaß emitierte die DDR auch zwei Sondermarken mit den Nominalen 10 und 20 Pfg. (Michel Nr. 2580 und 2581).

Der abgebildete Sonderumschlag der Dessauer Philatelie-Arbeitsgemeinschaft MERKUR zeigt die portogerecht verwendete Nr. 2581, die vom Postamt Rostock 1 entwertet und anschließend an den Adressaten zurück geschicht wurde. Das Stück ist also echt gelaufen.
Die Silhouette im Stempel zeigt ein Raketenschnellboot der Klasse 205 (NatoKennung OSA I), die ab 1962 nach und nach von der Sowjetunion geliefert wurden.
Insgesamt kamen 12 dieser Boote in Dienst. Ihre Hauptbewaffnung bestand aus 4 Seezielraketen des Typs P-15 (Nato-Kennung SS-N-2 Styx). Damals waren es die stärksten Einheiten der Volksmarine. Im Laufe der 80er Jahre wurden sie ausgemustert und durch modernisiertere Schiffe/Boote ersetzt.

Obwohl dieser Beitrag keinen direkten Bezug zu einer Marine-Schiffspost hat, könnte der historisch interessierte Sammler an diesem "Nebenfund" seines Sammelgebietes vielleicht doch ein gewisses Interesse haben.

Die Abb. stammt aus dem Buch "Seestreitkräfte der DDR" von Ingo Pfeiffer, Carola Hartmann Miles Verlag, Berlin, 2014.



Einen detaillierter Bericht über "Die Marine-Schiffspost-Einschreibsendungen des Segelschlschiffs Gorch Fock der Bundesmarine" bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das obiege Bild klicken.



"Die Expedition des Jahrhunderts" (MOSAiC-Expedition 2019-2020)
Siegfried Nicklas Frankfurt-Main

So wird sie allgemein in Journalistenkreisen gepriesen. Damit ist die "Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate (MOSAIC)-Expedition der "Polarstern" gemeint, welche am 20. September 2019 in Norwegen begann und fixiert an einer Eisscholle seit Oktober 2019 im Zickzack-Kurs eine Driftfahrt durch das Nordpolarmeer ausführte.
Von Anfang bis Ende durch Polarnacht und Polartag kamen bei der fast einjährigen Drift von MOSAIC bei täglich durchschnittlich 12 km Driftfahrt, 3400 km zusammen.
Im Februar 2020 erreichte die MOSAiC-Driftfahrt 156 km vom geografischen Nordpol entfernt, die Position 88 0 36' Nord und am 19. August 2020 wurde von der "Polarstern" in freier Fahrt bei wenigem Eis der Nordpol überfahren (Abb. 1).
Im Umkreis von ca. 50 km um die "Polarstern" war dabei ein System von verschiedenen Messstationen (Ice Camp Ocean-City) aufgebaut.
Die Bordhubschrauber der "Polarstern" waren aktiv, eine Landebahn für Polarflugzeuge war angelegt und neben vielen anderen speziellen Mess-Stationen auf, über und unter dem Eis wurden auch verschiedene Fesselballone und ein Unterwasser-Roboter eingesetzt.

Auch die Polarflugzeuge Polar 5 und Polar 6 kamen während MOSAiC mehrfach zum Einsatz.
Während der gesamten Expedition waren 600 Wissenschaftler aus 20 Nationen beteiligt. In vier Abschnitte unterteilt, wurde MOSAiC mit Nachschub versorgt und die Wissenschaftler und teilweise auch die Besatzung der "Polarstern" durch Besuche von russischen Eisbrechern und deutschen Forschungsschiffen ausgetauscht.
Der ursprünglich vorgesehene 4. Austausch mit Flugzeugen fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Insbeson-dere der 3. Abschnitt verlängerte sich.

Ausfahrt FS "Polarstern" und "Akademik Fedorow" Beginn: Phase 1

Gemeinsam mit dem russischen Eisbrecher "Akademik Fedorow" verließ die "Polarstern" am 20. September 2019 Tromsö in Nordnomegen.
Gemeinsam wurde eine geeignete Eisscholle für die geplante Drift gesucht und in der Folge eingerichtet. Am 18. 10. 2019 verließ die "Akademik Fedorow" die "Polarstern". Die eigentliche MOSAiC-Expedition begann.

Von der Phase 1 gibt es auch Post, die von "Kapitan Dranitsyn" von Tromsö weiter nach Murmansk transportiert und dort auf den Postweg gegeben wurde.(Polarkurier, Heft 152, 2/2020 S. 11).

1. Austausch mit "Kapitan Dranitsyn" Beginn: Phase 2

Zwischen dem 13. und 19. Dezember 2019 weilte der russische Eisbrecher "Kapitan Dranitsyn" in der Nähe von MOSAiC. Wissenschaftler und Teile der Besatzung der "Polarstern" wurden zum 1. Mal ausgetauscht. Der russische Eisbrecher startete in Tromsö und war Anfang Januar zurück in Tromsö (Abb. 3).

2. Austausch mit "Kapitan Dranitsyn" Beginn: Phase 3

Auch am 29, Februar 2020 besuchte "Kapitan Dranitsyn"" MOSAiC zum Austausch und Versorgung.
Er startete in Tromsö und war Ende März zurück in Tromsö (Abb. 5).

3. Austausch mit FS "Sonne" und FS "Maria S. Merian" Beginn: Phase 4

Die Anfang des Jahres auch in Nord- und Mitteleuropa um sich greifende CoronaPandemie führte im Frühjahr 2020 dazu, dass Spitzbergen für Flugzeuge aus Mitteleuropa abgeriegelt wurde.

Die für das Frühjahr 2020 geplanten Versorgungs- und Austauschflüge zu MOSAiC ab Spitzbergen waren nicht mehr möglich.
Die Reisebeschränkungen verzögerten den Austausch um fast zwei Monate. Zwischenzeitlich war in Frage gestellt, ob MOSAiC fortgesetzt werden kann.
Bereits am 22. April wurden von kanadischen Twin-Otter Flugzeugen sieben MOSAICTeilnehmer ausgeflogen.
Nachdem auch der in Erwägung gezogene schwedische Eisbrecher "Oden" nicht zur Verfügung stand, orderte das Alfred-Wegener-lnstitut, relativ kurzfristig, die beiden deutschen Forschungsschiffe "FS Sonne" und "Maria S. Merian", um Proviant, Treibstoff, Wissenschaftler und Personal nach Norden in die Arktis zu bringen.
Dazu musste die "Polarstern" allerdings Mitte Mai 2020 ihre Driftfahrt unterbrechen und sich im Eisfjord von Spitzbergen mit den beiden Schiffen treffen (04. 08.06.2020).
"FS Sonne" und "Maria S. Merian" fuhren zurück nach Bremerhaven (15.06.2020).
Am 20 Juni 2020 kehrte die "Polarstern", frisch versorgt, mit ihrer neuen Besatzung zur dünner gewordenen Eisscholle zurück, um MOSAiC fortzuführen.
Die in der Zwischenzeit autonom arbeitenden verbliebenen Messstationen wurden abgelesen, weitere Daten gesammelt und neue Forschungsvorhaben begonnen.

4. Austausch mit "Akademik Tryoshnikov", Fahrt zum Nordpol und erneute Drift an einer zweiten Scholle, Beginn: Phase 5

Nach Auseinanderbrechen der 1. MOSAiC-Eisscholle am 31. Juli 2020 nordöstlich von Grönland und Übernahme neuer Wissenschaftler und Besatzung von dem zur Versorgung angereisten russischen Eisbrecher "Akademik Tryoshnikov" fuhr die "Polarstern" zum geografischen Nordpol (19. 08.2020).
Der russische Eisbrecher war Bremerhaven gestartet und kehrte am 24. 08.2020 dorthin zurück.
Am 22.08.2020 entdeckte man eine neue größere Eisscholle, welche erneut zu einer Drift nach Süden und weiteren Forschungsmaßnahmen genutzt wurde.
In Rekordzeit durchfuhr die "Polarstern" in der Nähe des Nordpols im Spätsommer 2020 Bereiche mit offenem Wasser, dort wo "normalerweise" dichtes mehrjähriges Eis vorkommen sollte.

Rückreise über Spitzbergen nach Bremerhaven

Am 21. September wurde auch das zweite MOSAIC Eiscamp geräumt und die endgültige Rückreise der "Polarstern" nach Süden gestartet.
Nach einem kurzen Aufenthalt in der Kings Bay auf Spitzbergen mit Besuch der Koldewey-Station fuhr die "Polarstern" direkt nach Bremerhaven, wo sie am 12. Oktober 2020 festlich empfangen wurde.

    Siehe auch:
  • W. Rost PFS POLARSTERN, Arktisexpedition MOSAiC 2019/20, Phase 1 ,
    Polarkurier Heft 152, 2/2020, S. 35-37 und "MOSAiC School 2019", S. 38
  • W. Rost, "PFS POLARSTERN, Arktisexpedition MOSAiC 2019/20 PS122/2, Phase 2, vom 29.11.2019 - 06.03.2020, Polarkurier Heft 153, 3/2020, S. 24-25
  • W. Rost, "PFS POLARSTERN, Arktisexpedition MOSAiC 2019/20 PS122/3, Phase 3, vom 28.01. - 16.05.2020, Polarkurier Heft 153, 3/2020, S. 26-27
  • Im Internet finden Sie, neben weiteren vielfältigen Berichten und Bildern zur MOSAiCExpedition einen interessanten Blog mit einem Eintrag zu jedem Tag der Expedition vom Beginn der Ausfahrt bis zur Rückkehr.
    https://follow.mosaic-expedition.org/blog/mosaic_23-12-19/?lang.de
  • Buchvorstellungen zu MOSAiC unter: Polare Literatur
Herzlichen Dank an die Herrn H.D. Neuser und W. Rost für die Erlaubnis zur Abbildung der Belege. 4, 5, 6, 7.

Hinweis von Herrn Wilhelm Brockmann :

Herrn Nicklas sagen wir herzlichen Dank, dass er uns den Abdruck seines Artikels angeboten hat!

Philatelistisch, das muss ich leider sagen (subjektiv!), hat das ca. 140 Millionen Euro teure Unternehmen, fast nichts gebracht. Gut - das war auch nicht Sinn der Sache und alle Beteiligten an Bord hatten wahrlich genug zu tun, um in diesen widrigen Verhältnissen alles so gut hinzukriegen.

Trotzdem: es enttäuscht, dass wir ausgerechnet diese große Expedition der "Polarstern" nicht genug belegen / würdigen können. Von meinen drei für diese Reise eingeschickten Briefen kam nur zwei bearbeitet zurück; einer 14 Tage nach Rückkehr unbearbeitet mit Stempel BZ Bremen.
Es wurde nach bisherigem Kenntnisstand nur das eine Cachet mit den Angaben "Phase 1" bis "Phase 5" verwendet.

Außerdem gibt es natürlich Briefe, die über die Teilnehmer an Sammler gingen und weitere Stempel oder Vermerke aufweisen und den Umschlag des Team Erlebnis:Briefmarken, der auf der vorhergehenden Seite den Schlusspunkt bildet.



Einen detaillierten Bericht über die "Seefunktelegramme, Seenachrichten und Frachtbriefe von Schiffen der Deutschen Seereederei Rostock", 4. Fortsetzung,
bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das Bild mit den DSR Liniennetz klicken.



SS CONSTITUTION - American Export Lines
Wilhelm Brockmnn / Ernst-G. Schilling

Die Constitution war eines von zwei Schiffen des MARCOM-Typs P3-S2-DL2. Sie war mit 23.754 BRT etwas größer als ihr Schwesterschiff Independence (23.719 BRT).
Das Schiff wurde von Bethlehem Steel in Quincy (Massachusetts) in den Vereinigten Staaten gebaut.
Länge: 208,03 m; Breite: 27,18 m; Tiefgang max 9,2 m.
Die Reederei American Export Lines setzte es im Liniendienst zwischen New York und Genua bzw. Neapel in Italien ein. 1959 wurde das Schiff umgebaut.
Ab 1968 wurde es vorübergehend für Kreuzfahrten eingesetzt, bevor es im September 1969 in Jacksonville aufgelegt wurde.

1974 an die Atlantic Far East Line verkauft und in Oceanic Constitution umbenannt.
1981 wurde es an American Hawaii-Cruises verkauft und wieder in Constitution umbenannt. Das Schiff wurde nun nach einem erneuten Umbau für Kreuzfahrten nach Hawaii eingesetzt.
Im Juli 1995 wurde das Schiff, das nicht mehr den SOLAS Bestimmungen entsprach, in Portland aufgelegt und 1997 an chinesische Abbrecher verkauft.
Auf der Reise zur Abwrackwerft sank es am 17. November 1997 nördlich von Hawaii.
https://de.wikipedia.org/wiki/Constitution und dort Schiff 1951 auswählen.
Weitergehende Informationen mit viel Bildmaterial unter http://ssmaritime.com/ss-independence-constitution.htm

Mitglied E.-G. Schilling legte uns zwei Karten dieser Schiffe vor: oben eine Ansichtskarte der SS. CONSTITUTION mit zwei Abschlägen des Stempels POSTE ITALIANE 1 CROCIERA 1956 - VENEZIA 1 SS. CONSTITUTION.
Der Katalog von Dr. Ing. Mario Gianelli führt den Stempel unter der Nr. CON.(I)/X (R. 1062001/S.3973).

Die zweite Karte zeigt das Schwesterschiff S/S INDEPENDENCE mit einem ähnlichen Stempel: POSTE ITALIANE 1 SIS INDEPENDENCE CROCIERA 1958 1 25.-3.-958 1 VENEZIA.
Auch dieser Stempel ist bei Dr. Ing. Giannelli erfasst: IND.(II)/X (R 108-2002/Seite 4165).
Ein weiterer Stempel ist unter IND.(I)/X mit Datum 19.-9.955- erfasst.
Für das Auffinden der Katalog-Nr. meinen herzlichen Dank an Bernd Essler für die Sucherei!!
Die Independence wurde 1951 als Linienschiff für die American Export Lines gebaut.
Länge: 208,01 m; Breite: 27,18 m; Tiefgang max. 9,20 m; Vermessung 23.719 BRT.
Nach Verwendung durch verschiedene Betreiber unter wechselnden Namen wurde sie schließlich 2008 zu den Abwrackwerften bei Alang geschleppt, wo sie abgebrochen werden sollte.
Da das Schiff mit giftigen Materialien belastet war, wurde eine gezielte Strandung nicht erlaubt und das Schiff vor Gopnath auf einer Sandbank aufgelegt. An dieser Stelle brach der Rumpf hinter dem zweiten Schornstein, so dass eine Wiederflottmachung unmöglich wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Independence und dort Schiff 1951 auswählen.



Einen interessanten Diskussionsbeitrag zum Thema "Schiffspost oder nicht?"
bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das obige Bild klicken.



Eine weitere Stempelfälschung aus Rumänien aufqetaucht!
Unser Mitglied Jürgen Winternheimer, sandte uns die Kopie eines Briefstückes, das auf der Internet-Auktion von DELCAMPE angeboten wurde.
Es zeigt eine 2 Pfg. Marke Deutsches Reich Germania, entwertet mit einem klaren Stempelabdruck "DEUTSCHE SEEPOST / OST- / ASIATISCHE / LINIE" / 5/10 / 02 und links und rechts jeweils einen Stern".

Es handelt sich hier um eine komplette Fälschung und wurde dem abgebildeten Seepoststempel mit dem Kennbuchstaben "a" nachempfunden. Hoffen wir, dass kein Sammler unserer Arbeitsgemeinschaft auf das Angebot herein gefallen ist.
Wir würden Sie bitten, uns ähnliche Angebote zu melden, damit wir unser Freunde rechtzeitig warnen können.
Friedrich Steinmeyer



Ein detaillierter Bericht über die "Postbeförderung zwischen Deutschland, den mittelamerikanischen Staaten und den Westindischen Inseln mit Schiffen der deutschen Reedereien von 1871 bis 1939" geht nun in die 12. Fortsetzung.

Diesen Bericht bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das Bild mit der "GALICIA" oben klicken.



Die Kraft durch Freude"-Seereisen von 1934 bis 1939
Noch eine Schlussbetrachtung
Hans-Georg Pucalka, Sonnseite 38, A-4591 Molln, pucalka@aon.at

DDSG Dampfer "MELK" vor Dürnstein in der Wachau

Im Rundschreiben 153/2017 haben wir bereits über die Fahrten für die Organisation "Kraft durch Freude" auf der Donau mit den Dampfern MINERVA und LINZ berichtet.
Nun kann ich Ihnen einen weiteren Beleg vorstellen.
Es handelt sich um eine Postkarte vom DDSG-Dampfer MELK, der 1845 in der DDSG-Werft Altofen, Budapest als "SOPHIE" erbaut wurde.

Die MELK war einer der wenigen 2-Schornstein-Dampfer auf der Donau (neben "ORIENT", "IRIS" und "VESTA").
Die Dampfer waren 69,2 m lang, 15,16 m breit über die Radkästen, 7,93 m Rumpfbreite, 2,74 m Höhe.
Sie waren Eisenrumpf-Seitenraddampfer mit oszilierenden Compound-Zwillingsmaschinen von Peen & Sohn, Greenwich, 680 PSi., 1938 nach Umbau umbenannt in "MELK".
Anfangs noch 2, dann nur noch 1 Schornstein.

Postkarte nach Wien, aufgegeben an Bord des "KdF"-Dampfers MELK der DDSG, die Frankatur entwertet mit dem Tagesstempel von Dürnstein (Datum?)

Eingesetzt im Liniendienst (1938-1942) ab Wien (keine genauen Daten bekannt), einige Kraft durch Freude Fahrten bis zum Kriegsausbruch, 1955 außer Dienst.

Meine Bitte an die Leser: "bitte melden Sie mir weitere unbekannte Stempel der DDSG. Hans-Georg Pucalka



Einen detaillierten Bericht über

Die Ferienreisen zur See mit Schiffen der Woermann-Linie, der Deutachen Ost-Afrika-Linie, Hamburg, nach dem Ersten Weltkrieg

von Friedrich Steinmeyer, Große Fuhren 35,
27308 Kirchlinteln, f.steinmeyer@t-online.de

bekommen Sie, wenn Sie in das nebenstehende Plakatbild klicken.



Die letzte Reise des TS HANSA (ex ALBERT BALI-IN) vor dem Il.Weltkrieq
Bernd Essler, Düren, Bernd.essler@qmx.de
Wenn man die einschlägige Literatur durchsucht nach den Daten des TS HANSA vor Ausbruch des Il.Weltkrieges, wird lediglich berichtet, dass das Schiff zuletzt am 10.August 1939 von New York zur Transatlantiküberquerung ausgelaufen ist.
Das Ankunftsdatum in Hamburg kann man nur erraten. Es wird wohl der 17.August 1939 gewesen sein.
Zu diesem Zeitpunkt waren die deutschen Kriegsvorbereitungen schon in vollem Gang und die Hapag-Geschäftsleitung war sicherlich über den bevorstehenden Feldzug in Polen informiert.
Erst in einer jüngeren Veröffentlichung stieß ich dann auf eine kurze Notiz, dass die HANSA am 24.August 1939 nochmals von Cuxhaven aus zu einer Transatlantiküberquerung ausgelaufen war, aber im Kanal durch Funkspruch zurückbeordert wurde.
Das Schiff kehrte um und lief Hamburg am 26.August 1939 an. Bald darauf begann der Il.Weltkrieg.

Der Anlass für meine Recherche war ein Brief von Bord der HANSA, geschrieben von einer deutschstämmigen Frau mit Wohnsitz im Staate New York, adressiert an einer Berliner Bank.
Auffällig war das Datum, der 26.August 1939, wie sich herausstellte, der Tag der Rückkehr des Schiffes in Hamburg.
Ich hatte erst eine versehentliche Falscheinstellung des Datum im Stempel vermutet, aber die fehlenden Angaben zum Verbleib des Schiffes in der zweiten Augusthälfte 1939 ließen mich hartnäckig werden.

Es ist in der Tat der postalische Letzttag der an Bord der HANSA verwendeten deutschen Postausrüstung und zugleich ein Zeugnis der Zeitgeschichte, das belegt wie sich dieser verheerende Krieg bereits abzeichnete.

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der technischen Daten und der Geschichte dieses Schiffes und die Auflistung der an Bord verwendeten Postausrüstungen unter den beiden Namen.
Der Name ALBERT BALLIN musste im November 1935 auf Druck Hitlers geändert werden, weil Albert Ballin, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Hapag jüdischer Abstammung war.

TS ALBERT BALI-IN am 1.10.1935 umbenannt in HANSA

1922-1923 auf der Werft von Blohm & Voss, Hamburg, für die Hapag erbaut. 20.815 BRT 1184,8 m lang / 22,2 m breit / 16 Knoten / Passagiere: 251 1., 340 Il. und 960 in der III. Klasse / 415 Mann Besatzung.

16.12.1922 Stapellauf / 16.6.1923 Ablieferung / 5.7.1923 Jungfernreise von Hamburg nach New York / und bis September 1929 in diesem Dienst tätig / 1929-1930 umgebaut / nach Umbau ab 21.3.1930: 20.931 BRT / 19,5 Knoten / 11934 nochmals umgebaut.
Das Vorschiff wurde verlängert / danach 21.131 BRT / 206,3 m lang / 21,5 Knoten.
Passagiere: 204 1. Klasse, 361 Touristenklasse, 400 III. Klasse / 1.10.1935 umbenannt in HANSA / erste Reise als HANSA ab 31.10.1935 / 26.8.1939 Eintreffen in Hamburg / 1940 Ausbildungs- und Wohnschiff der Kriegsmarine /
6.3.1945 bei einem Flüchtlingstransport von Gotenhafen nach Westen läuft das Schiff vor Warnemünde auf eine Mine.
Nach dem Ausbooten der Flüchtlinge sinkt das Schiff im flachen Wasser.
1949 von den Sowjets gehoben, repariert und ab 1953 als SOVIETSKY SOJUS in Fahrt / 1981 abgewrackt. An Bord des TS ALBERT BALLIN wurden die folgend beschrieben Seepoststempel verwendet:

Der Einkreisstempel "LINIE HAMBURG-NEW-YORK" mit der Kennziffer "VIII." (156) wurde vom 5.7.1923-08.1924 vom Bordpostamt des TS ALBERT BALI-IN verwendet.
Leider kann ich für die beiden nachfolgend beschriebenen Kurzreisen keine Stempelverwendung nachweisen.
  • 1.   Reise: 29.12.1933 - 02.01.1934 New York-Bermudas
  • 2.   Reise: 04.07.1935 -07.07.1935 New York-Halifax
Sollten Sie beiden Kurzreisen einen Beleg besitzen, würde ich mich über eine Kopie per Scan freuen.

1.10.1935 Umbenennung in TS HANSA (3)



Das Unterseeboot "UC 6" des Marinekorps Flandern
Dr. Horst Fügener, Goltsteinweg 17, 41844 Wegberg-Beek

Am 27.11.1914 wurde als Nachfolger der Marine-Division, das Marinekorps, gegründet.
Neben zwei Marine-Divisionen verfügte es auch über schwimmende Einheiten, wovon ein U-Boot hier kommentiert werden soll.

Das Generalkommando des Marinekorps war in Brügge stationiert. Diese Stadt war neben Ostende und Zeebrügge der Haupthafen des Marinekorps. Von hier aus operierten die schwimmenden Einheiten.

Die Feldpost des Marinekorps trug meistens den normalen Feldpoststempel des Marinekorps, oft aber auch noch zur näheren Bestimmung einen Brief- oder Feldpoststempel.

Nach dem Crüsemann-Handbuch Il. 1. Lieferung, Seite 49, befanden sich die folgenden schwimmenden Verbände in Flandern:
  • 1.   Unterseeboots-Flottille
  • 2.   Torpedoboots-Flottille
  • 3.   Zerstörer-Flottille (Zerstörrer = Großes Torpedoboot)
  • 4.   Minensuch-Flottille
  • 5.   Motorboots-Division
Die beiden erstgenannten Flottillen waren ab 1915, die anderen ab 1917 dem Marinekorps unterstellt.

Uwe Kinder hat über die postalischen Verhältnisse bei diesen schwimmenden Einheiten im R. 63 unserer Arge Schiffspost zu diesem Thema ausführlich berichtet.
Dabei hat er sich vorwiegend auf die Post der Torpedoboote bezogen, aber auch die der U-Boote gestreift.

Wie bereits gesagt, trug die Feldpost dieser Einheiten neben dem Stempel des Marinekorps auch den Brief- oder Feldpoststempel des jeweiligen Verbandes.

Kinder berichtet weiter, dass der Absender der Feldpostbelege nur aus der handschriftlichen Mitteilung des Schreibers zu ersehen ist. So ist bei der auf der nachfolgend Seite abgebildete FP-Karte der U-Flottille "UC 6" als Einheit des Absenders angegeben.
Was steckt hinter der Historie dieses Belegs?

Ab 1914 wurden für die Kaiserlich Deutsche Marine-U-Boote für den Einsatz in küstennahen Gewässern projektiert und von der Vulkan AG gebaut.
Es waren die Klassen "UB 1-1 1 1" und die "UC 1-111"-Typen. Davon waren die "UC-Boote" reine Minenboote, die "UB-Boote" hatten auch Torpedos und Artillerie an Bord.

Diese Boote wurden von einem Offizier und 13 Mannschaften gefahren. Sie hatten 12 Minen und ein MG an Bord.
Ihre Verdrängung betrug 168 t über Wasser und getaucht 183 t. Getrieben von einem 90 PS-Diesel liefen sie über Wasser 6,5 und getaucht mit Elektroantrieb 5,5 Knoten (Seemeilen/Stunde).
Ihr Fahrbereich betrug über Wasser 750 sm bei 7 Knoten Fahrt, unter Wasser 50 sm bei 4 Knoten Fahrt.

Durch die ständig verbesserte Abwehr der Entente bis Herbst 1917 waren alle sechs Einheiten dieser Klasse vernichtet. Nach Kinder gingen von den 120 U-Booten, die zu verschiedenen Zeiten zum Marinekorps zählten 80 verloren!
Eine derartig hohe Verlustquote hatten nur noch die Marine-Luftschiffe.

Nun noch etwas zur Vita des "UC 6 Bootes".
Zwischen März und September 1915 wurde das Boot der U-Flottille des Marinekorps zugeführt. Einsatzgebiete waren die Küstengewässer im englischen Kanal, in der Themsemündung und an der Nordküste Frankreichs.
Hier wurde am 13.4.1916 der englische "Shenandoa" durch eine Mine von "UC 6" versenkt.
Am 25.7.1916 hatte "UC 6" eine Maschinenhavarie und lief unter einem selbst gebautem Segel (!) fast 90 Meilen zurück bis es vom "UB 19" auf den Haken genommen und nach Zeebrügge eingeschleppt werde konnte.
Am 11.8.1916 verfing sich "UC 6" in einem Torpedonetz, konnte sich aber ohne fremde Hilfe befreien.
Am 11.1.1916 wurde "UC 6" während eines Angriffs in Höhe der "South Godwins" beschädigt und mußte zum Hafen zurückkehren.
Am 26.3.1916 lief die englische "Cecilia" (4411 t) auf eine Mine von "UC 6" und sank danach.
Am 29.8.1916 wurde das Boot von einem englischen Fahrzeug torpediert, konnte aber ausweichen und entkommen.
Am 10.2.1917 schoß "UC 6" vor der Themsemündung ein französisches Flugzeug ab, das anschließend zerstört wurde. Die Besatzung (2 Mann) kam in Gefangenschaft.
Am 29.9.1917 wurde "UC 6" vom englischen Flugboot "8676" bombardiert, wobei die gesamte Besatzung mit ihrem Kommandanten, ObLtn. Reichenbach, fiel.

Möge uns und unseren nachfolgenden Generationen ein derartiges Schicksal für immer erspart bleiben!
Quellen:
  • J. Ryheul - Marinekorps Flandern 1914-1918, Mittler & Sohn, 1997
  • U. Kinder - Rundschreiben 63 der Arge Schiffspost, Seite 1746
  • R. von Scheer - Deutschlands Hochseeflottille im Weltkrieg, Scherl, Seite 406
  • R. Lakowski - U-Boote, DDR-Militär-verlag, S. 94, 99 und 483
  • L. Thomas - Ritter der Tiefe, Bertelsmann, Seite 355
  • F. Crüsemann Il, Seite 49
  • Weyer - Taschenbuch der Kriegsflotten, Sonderdruck, 1939



Einen detaillierten Bericht über die "Seefunktelegramme, Seenachrichten und Frachtbriefe von Schiffen der Deutschen Seereederei Rostock", 3. Fortsetzung,
bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das Bild mit den DSR Liniennetz klicken.



Einen ausführlichen Bericht über "Aktuelle Meldungen und Notizen...."
bekommen Sie angezeigt, wenn Sie auf das Bild mit dem Dampfer "Prinz Heinrich" klicken.
Dabei sind auch ausführliche Berichte über den Dampfer "Prinz Heinrich" und das MS "Pellworm" von Wilhelm Brockmann.



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