Seemotive :
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Der Columbus Leuchtturm
in der Dominikanischen Republik
Columbus Teil 6
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Zwischen 1492 und 1504 führte Christoph Columbus vier Reisen von Spanien in die "Neue Welt" Amerika
durch.
Dabei landete er auch auf einer großen Insel, die er La Isla Española (die spanische Insel,
Hispaniola) nannte. Die Insel ist heute in die Länder Haiti und Dominkanische Republik geteilt.
Die Hauptstadt der Dominkanischen Republik ist Santo Domingo. Sie wurde 1496 von Columbus Bruder Bartholomeo
gegründet.
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Joaquim Balaguer (1906 - 2002) regierte zwischen 1966 und 1996 in drei Amtsperioden 24 Jahre
lang das Land als Präsident.
Und er wollte sich 1992, pünktlich zur 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas,
einen alten Wunschtraum erfüllen. Ein Kreuz sollte über der Hauptstadt Santo Domingo erstrahlen.
Von einem Leuchtturm des Columbus.
Denn Columbus betrat vermutlich stets fremden Boden mit einem Kreuz.
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Die Idee stammte von einem dominikanischen Autor. Der britische Architekt Joseph Cleave
entwarf ein riesiges Gebäude und gewann 1929 einen Architekturwettbewerb.
Allerdings war dem damaligen Diktator Trujillo das Projekt zu teuer.
Unter diesem Herrscher hatte die Stadt Santo Domingo noch den Namen Ciudad Trujillo, Marke rechts.
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Der Bau in der Form eines Kreuzes begann 1986 nach Plänen des Architekten Gleave aus dem Jahr 1931.
Pünktlich zum 500. Jahrestag der ersten Reise von Kolumbus wurde das Denkmal 1992 eingeweiht.
Das Turmgebäude ist 240 m lang, 34 m breit und 46 m hoch.
151 Scheinwerfer strahlen das Kreuz des Kolumbus in den Himmel. Es soll von der Nachbarinsel Puerto Rico
erkennbar sein.
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Im Inneren des Monuments befinden sich einige Museen, eine Bibliothek und ein Mausoleum mit den Gebeinen
des Christoph Columbus, Marke rechts.
Der Bau kostete 40 Millionen Dollar.
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Der Leuchtturm strahlt ein Kreuz an den Himmel.
Allerdings konnte der greise Präsident es kaum erkennen, 1992 war er blind.
Während der Pandemie wurde das Feuer abgestellt. Seit 2023 strahlt er wieder Freitags und
Samstags von 20 bis 22 Uhr mit reduzierter
Helligkeit.
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Das gigantische Bauwerk hat in aller Welt Kritik hervorgerufen. Der Bevölkerung ging / geht es miserabel
und die Regierung des Belaguer investierte nur für den Tourismus.
30% der Bevölkerung waren / sind arbeitslos. Weitere arbeiteten für einen Hungerlohn
für die Touristen.
Kinderarbeit überall.
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Die Tageszeitung "TAZ" schrieb am 10.10.1992 :
Nur ein Erdwall trennt die piekfeinen Appartements von "Los Tres Ojos" von den notdürftig mit
Pappe und Wellblech geflickten Bretterbuden und kleinen Steinhäuschen des angrenzenden
Wohnviertels "El Faro".
Dort steht einer achtköpfigen Familie gerade mal ein Wohnraum zur Verfügung, teilen sich
Dutzende von Bewohner*Innen einen einzigen, öffentlichen Wasserhahn.
Löchrige Lehmwege, Schutt und Überreste von eingefallenen oder planmäßig zerstörten
Elendsbehausungen prägen das Bild.
Um den Bau des Leuchtturms zu realisieren hat die Regierung Balaguer mehr als 300.000 Menschen
aus dem Stadtzentrum von Santo Domingo vertrieben und vorübergehend obdachlos gemacht.
Wer den ganzen Text der "TAZ" lesen möchte braucht nur auf diese Zeile zu klicken!
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Der Columbus Leuchtturm in Santo Domingo ist kein Seezeichen, also kein Hilfsmittel für die
Küstennavigation.
Allerdings gibt es vermutlich weltweit mehrere Columbus Leuchttürme wie hier auf der
Ecuador Marke zu sehen.
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Quellen :
Der Spiegel, Nr. 29/1991
TAZ, 10.10.1992
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