|
Seemotive :
Helgoland maritim !
|
|
|
Grün ist das Land,
rot ist die Kant,
weiß ist der Sand,
das sind die Farben von Helgoland.
Siehe Wappen auf der Marke.
|
Die Düne bei Helgoland entstand durch die Abtrennung von der Hauptinsel infolge einer Sturmflut.
Diese Sturmflut, die in der Silvesternacht 1720/21 wütete, riss die Landverbindung
zwischen dem roten Felsen (Oberland) und der Düne weg.
Zuvor waren beide Teile durch einen Kreiderücken miteinander verbunden.
Das Bild rechts zeigt Helgoland um 1649, die Karte unten stammt von 1910.
Quelle beider Bilder: Wikipedia
|
|
|
Helgoland gliedert sich in drei Bereiche: das Oberland, das Mittelland und das Unterland.
Das Oberland ist die obere, plateauartige Erhebung der Insel,
die man entweder über eine Treppe oder einen Fahrstuhl vom Unterland aus erreicht.
Das Unterland ist der Bereich rund um den Hafen und die Landungsbrücke.
Das Mittelland entstand nach der Sprengung von 1947 und verbindet die beiden anderen Bereiche.
|
|
|
Helgoland hat eine Fläche von nur 4,21 qkm.
Die Felseninsel besteht aus Buntsandsteinschichten.
Die Lange Anna ist das unverkennbare Wahrzeichen der Hochseeinsel Helgoland.
Dieser 47 Meter hohe Brandungspfeiler aus rotem Buntsandstein ist ein Naturdenkmal.
Die Lange Anna entstand nach dem Einsturz einer bogenförmigen Felsverbindung und
ist heute von einer Schutzmauer umgeben, um sie vor weiterer Erosion zu bewahren.
|
|
Auf Helgoland wurden Gräber entdeckt, die aus der Bronzezeit stammen (3.000 - 1.000 vor Ztr.).
Die Insel war schon seit Menschengedenken besiedelt.
|
|
Die Bunte Kuh 1401 im Kampf vor Helgoland gegen Störtebeker.
|
Die Insel Helgoland war über Jahrhunderte idealer Ankerplatz von Seeräubern, die der Elbe- und
Weserschifffahrt großen Schaden zufügten. Um 1400 setzten sich die Hamburger zur Wehr und
besiegten in einer Seeschlacht die Seeräuber unter ihrem Anführer Klaus Störtebeker.
Die Insel nahmen die Hamburger fortan in ihren Besitz.
|
In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer mehrfach.
1714 eroberte das dänische Königreich die Insel.
Während der Napoleonischen Kriege besetzte Großbritannien Helgoland 1807.
|
Helgoland entwickelte sich seit Anfang 1800 zu einem lebhaften Schmuggelplatz;
dazu übernahm die Insel
gewissermaßen die Funktion Hamburgs als Überseehafen.
Viele Hamburger und britische Kaufleute hatten Vertretungen auf Helgoland.
Bis zu 400 Schiffe liefen täglich die Insel an.
|
|
|
Am 1.Juli 1890 trat ein Vertrag zwischen dem Königreich Großbritannien und dem Deutschen Reich
in Kraft.
Er regelte Gebiets- und Hoheitsansprüche über die Kolonien und Helgoland zwischen den beiden
Staaten. Es ging hauptsächlich um die afrikanischen Kolonien, allerdings übertrug
Großbritannien auch die Nordsee-Insel Helgoland an Deutschland.
Dieses deutsch-britische Abkommen wird oft als Helgoland-Sansibar-Vertrag bezeichnet,
wodurch fälschlicherweise der Eindruck entsteht, diese beiden Inseln seien getauscht worden.
Tatsächlich gehörte Sansibar nie zu Deutschland.
|
Diese polemische Bezeichnung stammt von dem kurz zuvor entlassenen Reichskanzler Bismarck.
Bismarck wollte das umfangreiche Vertragswerk seines Nachfolgers, Leo von Caprivi, abwerten.
Deutschland habe die wertvolle ostafrikanische Insel Sansibar gegen einen Felsen in der Nordsee, Helgoland, eingetauscht.
|
|
|
|
|
Helgoland wurde militärisch ausgebaut und strategisch genutzt, insbesondere in beiden Weltkriegen.
Die Nationalsozialisten bauten auf Helgoland einen großen U-Boot-Bunker,
der als Werft für U-Boote dienen sollte; er wurde aber später zu einer U-Boot-Basis ausgebaut.
Zusätzlich wurden umfangreiche militärische Anlagen gebaut,
um die strategisch wichtige Nordseeinsel zu befestigen.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich eine Garnison von rund 3.000 Soldaten auf Helgoland.
Die Insel wurde im Laufe des Krieges Ziel von schweren englischen Bombenangriffen.
|
Bild: Museum Helgoland
|
Nach dem 2. Weltkrieg war Helgoland von 1945 bis 1952 wieder von den Engländern besetzt.
Sie nutzten die Insel für Bombentests.
Im April 1947 mussten die Bewohner Helgoland verlassen. Die Briten wollten die Insel
verschwinden lassen. Sie sprengten die Insel mit 6.700 Tonnen
Munition und Sprengstoffen. Dennoch, diesen "Big Bang" überstand Helgoland.
|
|
|
1952 gaben die Briten Helgoland wieder an Deutschland zurück. Dann durften auch die Helgoländer
wieder auf ihre Insel zurück.
Die Rückkehr der Helgoländer erfolgte auf eine fast vollständig zerstörte Insel, aber die
Rückkehr wurde mit großem Jubel gefeiert und der Wiederaufbau begann.
|
|
1810 wurde unter englischer Herrschaft der erste Leuchtturm Helgolands errichtet.
Der sogenannte Englische Leuchtturm war in der Spitze 67 Meter über Normalnull hoch.
1902 wurde ein neuer Leuchtturm gebaut, der allerdings im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Die deutsche Wehrmacht hatte 1941 einen Flakturm errichtet, der ab 1952 als
Leuchtturm eingesetzt wurde. 1965 wurde er umgebaut und sieht so wie auf der Briefmarke
links aus.
|
|
|
|
Helgoländer Briefmarken, rechts oben eine Marke von 1889, links eine Marke von 1972.
|
|
|
|
An den Felsen der Insel brüten dichtgedrängt die Trottellummen, Basstölpel und Silbermöwen.
Das Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland"
betreibt Grundlagenforschung und beschäftigt sich mit den vielfältigen Beziehungen
zwischen Vögeln und ihrer Umwelt. Es ist zudem die Beringungszentrale für Nordwestdeutschland.
|
|
|
In der Biologischen Anstalt Helgoland wird das Leben der Hummer erforscht und nach
Möglichkeiten gesucht, die natürlichen Bestände zu vermehren.
Dadurch soll die hohe Artenvielfalt des Helgoländer Felssockels erhalten bleiben.
Gegen Ende des Sommers tauchen wieder vermehrt große Kegelrobben- und Seehundgruppen
an den Stränden wieder auf.
|
|
Ein Unterwasserlabor für die Biologische Anstalt Helgoland wurde 1969 erstellt.
Bei einem Einsatz 1969 kamen zwei Menschen ums Leben. Das Labor wurde gehoben,
bekam einen Nassraumanbau und wurde an das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht übergeben.
Danach wurde es vor Helgoland, in der Ostsee und in den USA eingesetzt.
1998 übergab das GKSS-Forschungszentrum das UWL als Geschenk an das Deutsche
Meeresmuseum in Stralsund.
|
|
|
Helgoland ist heute eine beliebte Feriensinsel und auch eine Einkaufsinsel.
Mehrere Reedereien bieten in einem Seebäderdienst Fahrten nach Helgoland an.
Auf Helgoland kann man steuerfrei einkaufen. Die Insel ist von der Mehrwertsteuer und
den Verbrauchssteuern befreit, da sie nicht zum deutschen Zollgebiet gehört.
|
|
|
Seebäderschiffe müssen vor Helgoland ankern, weil die Insel über keinen großen Hafen verfügt,
der alle Schiffe aufnehmen kann.
Die Passagiere werden mit den Börtebooten an Land gebracht; früher wurde gerudert,
heute haben die Boote einen Motor.
|
|
|
Auf Helgoland lebten / leben Dänen, Deutsche, Engländer aber in erster Linie Friesen.
Sie hatten auch ihre eigene Sprache, einen friesischen Dialekt: Halunder.
Ende 2024 hatte Helgoland 1.329 Einwohner, im gleichen Jahr besuchten die Insel
302.000 Tages- und Übernachtungsgäste.
|
|
Mit dem Namen Helgoland verbinden sich auch drei Seegefechte.
Das Seegefecht 1849 bei Helgoland war eine Kampfhandlung des Schleswig-Holsteinischen
Krieges, die am 4. Juni 1849 in der Deutschen Bucht zwischen drei Schiffen der
Reichsflotte (u.a. Korvette Hamburg, Bild links) und einer dänischen Segelkorvette und später auch einem Raddampfer
ausgetragen wurde.
Da passierte aber nicht viel; die deutschen Schiffe brachen das Gefecht ab.
Sie hatten gegen die dänische Übermacht keine Chance.
|
|
|
Das Seegefecht bei Helgoland am 9. Mai 1864 war eine Auseinandersetzung während des
Deutsch-Dänischen Krieges.
Eine österreichisch-preußische Flotte unter Tegetthoff (Marke oben rechts) kämpfte gegen eine dänische
Flotte.
Nachdem die deutsche Fregatte Schwarzenbeck Feuer gefangen hatte, zog sich Tegetthoff
in die neutraleren Gewässer bei Helgoland zurück.
Beide Seiten beanspruchten den Sieg, aber das Gefecht hatte keine entscheidende
Auswirkung auf den Krieg, der hauptsächlich an Land entschieden wurde.
|
Das Seegefecht bei Helgoland am 28. August 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs
endete mit einem Sieg der britischen Royal Navy über die deutsche Kaiserliche Marine.
Die Briten versenkten dabei drei deutsche kleine Kreuzer
(SMS Mainz, SMS Ariadne und SMS Cöln) sowie ein Torpedoboot (V 187).
Die deutsche Marine erlitt schwere Verluste, während die britischen Verluste
vergleichsweise gering waren.
Rechts der deutsche kleine Kreuzuer Emden; die untergegangenen deutschen Kreuzer
sahen auch so aus.
|
|
|
Es gibt natürlich viele Schiffe mit dem Namen Helgoland. Hier nur ein Beispiel.
Links das Rot-Kreuz Schiff Helgoland.
Von 1966 - 1972 war das Schiff zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung während
des Vietnamkrieges im Einsatz.
|
|
|
Quellen:
Museum Helgoland
Wikipedia Enzyklopädie
|
|