Seemotive :
 
  Kap Hoorn      
 


Das Kap Hoorn ist die Südspitze einer kleinen Insel mit Namen Hoorn und einem 424 Meter hohem Berg (siehe Marke oben).
Die Insel liegt am südlichsten Punkt Amerikas auf geographisch 55º 59' südliche Breite und 67º 14' westliche Länge.
Der Name Hoorn wurde von den holländischen Entdeckern nach ihrer Heimatstadt vergeben.
Die Schreibweise differiert, Cape Horn oder The Horn (England, siehe obige Marke), Cap Horn (Frankreich), Capo Horn (Italien), Cabo Hornos (Spanien), Kap Horn oder Kap Hoorn (Deutschland).
Auf der Marke ist die britische 'Tryal' abgebildet, auf der der Grossmast bei ihrer Kap Hoorn Umrundung 1741 brach. Das Schiff gehörte zum Geschwader von Lord George Anson.


Grace
Kap Hoorn ist ein von allen Seeleuten gefürchtetes Gebiet, weil hier sehr oft Stürme und Orkane toben.
Durch Aufeinandertreffen von kalten und warmen Luftmassen bilden sich in diesen Breiten Tiefdruckwirbel die durch die Begriffe der heulenden Fünfziger (howling fifties) und brüllenden Vierziger (roaring forties) bekannt wurden.
Die Orkane heulen mit bis zu 160 km/h heran.
Der Wind weht hier hauptsächlich aus westlichen Richtungen. Das bedeutete für die in den Pazifik segelnden Schiffe ein Kreuzen gegen Sturm bei hoher See, Regen, Kälte und schlechter Sicht.
Die Besatzungen kämpften auf überflutenden Decks und in wild schwankenden Masten mit steifen Segeln und gefrorenem Tauwerk. Nur mit übermenschlichen Kräften konnten die Strapazen ertragen und die Kap Hoorn Umrundung erfolgreich geschafft werden.
gale
Bei Kap Hoorn treffen zwei Ozeane mit warmen und kalten Wassermassen aufeinander. Hier herrscht eine starke Strömung in Richtung Osten, die viele Segler auf die Riffe und Inseln geworfen hat.
Der Seegang rollt über tausende von Seemeilen heran und prallt auf den Festlandsockel.
Es bilden sich riesige Wellen und gefährliche Kreuzseen, die Schiffe einfach zerschlagen haben. Es wurden Wellenhöhen von 18 bis zu 34 Metern gemessen.


im Eis
gestrandet
Wenn die Kapitäne bei der Umrundung von Kap Hoorn weit nach Süden auswichen um in die Zone der Ostwinde zu gelangen, kamen sie in den Bereich der Eisdrift.
Ihre eigenen Schiffe mitsamt den Segeln vereisten, eine Kollision mit Eisbergen konnte bei dem hier oft herrschenden Nebel jederzeit passieren. Die Kälte kroch in jeden Winkel des Schiffes und den Seeleuten unter die Haut. Und dann fiel dort auch noch Schnee!
Auch wenn die Segler vom Pazifik in den Atlantik liefen, drohten die hohen achterlichen Seen über das Heck zu brechen.
Die Schiffe rollten und schlingerten stark in der wilden See.
Mehrere Männer mussten das Ruder halten um ein Ausbrechen oder Querschlagen des Schiffes verhindern.
gale


sinking
sinking
Seit der ersten Kap Hoorn Umrundung im Jahre 1616 bis heute (2016) gingen ca. 800 Schiffe vor Kap Hoorn verloren; sei es durch Strandungen, Wassereinbrüche, Kenterungen, Mastbrüche die zum Untergang führten, vereister Takelage oder Kollisionen mit Eisbergen.
Rund 10.000 Seeleute starben in dieser Region mit ihren Schiffen.
wrecks


Nun zu den Männern, die dieses Ende der Welt entdeckten und hier zuerst herumkreuzten:


Magellan
Im August 1519 begann Fernando Magellan, ein Portugiese in spanischen Diensten, mit einer Flotte von fünf kleinen Schiffen und 237 Mann Besatzung eine Reise ins Unbekannte.
Die Schiffe waren die 'Trinidad', die 'San Antonio', die 'Conception', die 'Victoria' und die 'Santiago.'
Ziel der Reise waren die Gewürzinseln, die Molukken. Sie sollten auf einem anderen Wege als der von den Portugiesen beherrschten Route um das Kap der Guten Hoffnung erreicht werden.
Auf dieser Fahrt fanden sie im November 1520 in Südamerika eine Durchfahrt zum Pazifik, die fortan den Namen Magellanstraße trägt.
38 (30) Tage waren sie durch ein Gewirr von Inseln gesegelt bis sie auf ein weites friedliches Meer trafen, dass sie 'El Pacifico', den friedlichen Ozean nannten.
Auf der Marke rechts ist Magellan mit seiner Magellanstrasse abgebildet
Dennoch war es eine 'fürchterliche' Fahrt. Viele Matrosen starben an extremer Hungersnot, Schiffe gingen verloren, bzw. wurden gekapert oder setzten sich ab, Magellan wurde von Eingeborenen auf den Philippinen getötet.
Magellan
Nach drei Jahren, am 8.September 1522 lief die 'Victoria' unter der Führung von Sebastian del Cano mit 18 Überlebenden in den Hafen von Sevilla ein.
Die erste Fahrt vom Atlantik in den Pazifik und gleichzeitig die erste Weltumsegelung war Geschichte!


Drake
Der englische Seefahrer und Freibeuter Francis Drake hatte in Panama schon den Pazifik gesehen und wollte unbedingt dort einen Beutezug unternehmen.
Unterstützt von der englischen Königin, Elizabeth I., lief er im Dezember 1577 mit einer Flotte von fünf kleinen Schiffen aus Plymouth Richtung Südamerika aus.
Sein Flaggschiff war die 'Pelican', die er später in 'Golden Hind' (goldene Hirschkuh) umbenannte.

In nur 17 Tagen durchsegelten und trieben sie von den Strömungen (Tidenhub 12m) durch die Magellanstrasse!
Am 6. September 1578 segelten sie in den Pazifik hinein wo sie auf einen fürchterlichen Sturm trafen. Die kleine 'Marigold' verschwand, die 'Elizabeth' fuhr zurück in die Magellanstrasse und dann nach England.
Die 'Golden Hind' versuchte sich von der Küste freizusegeln und wurde weit nach Süden versetzt.

Hier entdeckte Drake dann, dass Feuerland eine Insel ist und nicht der Anfang des sagenhaften Kontinents 'Terra Australis Incognita'. Er hatte den südlichsten Punkt Amerikas erreicht.
Die See südlich von Kap Hoorn wurde nach ihm 'Drake Strasse' benannt. Drake wendete und segelte dann an Südamerikas Westküste gen Norden, siehe Markenblock.
Im September 1580, nach einer Weltumsegelung, lief er mit einer riesigen Beute in den Hafen von Plymouth ein.
Drake


Schouten
Der holländische Kaufmann Isaac Le Maire und der Kapitän Willem Cornelisz Schouten wollten in der Südsee ausserhalb des Monopols der holländischen Ostindischen Compagnie Handel treiben.
Sie rüsteten zwei Schiffe aus und verliessen am 16. Mai 1615 den Hafen Hoorn; Schouten auf der 'Eendracht' und Le Maire auf der 'Hoorn'.
Sie brauchten fast sechs Wochen bis zur Magellanstrasse. Dort liessen sie die 'Hoorn' bei Ebbe trockenfallen, reinigten und teerten den Schiffsrumpf.
Doch bei den Arbeiten drehte der Wind und das Schiff fing Feuer, es verbrannte.
Nur mit der 'Eendracht' segelten sie weiter Südwest.
Sie kamen zur Durchfahrt zwischen Staaten Island und Feuerland die sie Le Maire Strasse tauften.
Am 26. Januar 1616 erreichten sie die südlichste Insel und nannten sie nach ihrer Heimatstadt 'Kap Hoorn'.
Die 'Endracht' war somit das erste (europäische) Schiff, das Kap Hoorn umrundete.
Auf der weiteren Reise starb Le Maire in Batavia in holländischer Gefangenschaft.
Schouten gelang es nach Holland zurückzukehren, wo er einen aufsehenerregenden Reisebericht über die neue Passage in die Südsee (Pazifik) schrieb.
LeMaire


Beagle
Von 1831 bis 1835 unternahm die britische Admiralität mit der 'Beagle' (Marke links) eine Forschungsreise, die unter dem Kommando des Kapitäns FitzRoy stand.
Für die Reise wurde ein Naturforscher gesucht, der bereit war die Reise kostenlos zu begleiten.
Durch Vermittlung bekam der 22jährige Charles Darwin diesen Posten.


Die 'Beagle' rundete Kap Hoorn, blieb aber vor Ort und erforschte weitere passierbare Wasserwege nördlich zwischen den unzähligen Inseln.

Diese Wasserstrasse wird seitdem Beagle Kanal genannt, Markenblock rechts.

Beagle Canal


chart
Ein Hinweis zur Übersicht, wo eigentlich Kap Hoorn liegt, wo sich die Magellanstrasse und der Beagle Kanal an der Südspitze Südamerikas befinden.


Nun zu einigen denkwürdigen Schiffen :
Die stürmische Schlecht-Wetter-Zone bei Kap Hoorn hat schon so manchen Kapitän verzweifeln lassen.
Der ewige Sturm gegenan, das endlose Kreuzen und Abtreiben ohne Seemeilen Richtung West voranzukommen hat dazu geführt, dass einige Segler einfach umdrehten.
Sie nahmen dann den Weg über den Atlantik, segelten durch den Indischen Ozean nach Australien und von dort in den Pazifik.
Bounty
Bounty
Unter ihnen ist auch der berühmte Kapitän Bligh, der mit seiner 'Bounty' 30 Tage vor Kap Hoorn kämpfte (Marke oben).
Dann brach er ab, segelte nach Kapstadt, wo er das Schiff überholte und von dort weiter nach Tahiti.
Das passierte 1788 und dann kam die Meuterei, die aber nichts mit Kap Hoorn zu tun hatte.


Die britische 'Criccieth Castle' war 1912 mit einer Ladung Guano von Peru nach Europa unterwegs.
Im starken Nordwest-Sturm vor Kap Hoorn brach das Ruder, das Schiff drehte bei. Es hatte ein Leck am Achtersteven und machte Wasser.
Als die Crew an die Pumpen ging war schon alles zu spät. Das Guano hatte die Pumpen verstopft.
Sie verteilten sich auf zwei Rettungsboote, die 'Criccieth Castle' versank.
Ein Sturm trennte die Boote, das Boot des Steuermanns wurde nie wieder gesehen.
Cr. Castle
Der Kapitän erreichte nach sieben Tagen im eisigen Ozean mit seinem Boot Port Stanley auf den Falklandinseln.
Von der 22köpfigen Mannschaft hatte der Untergang 15 Menschenleben gefordert.


Admiral Karpfanger
Die Viermastbark 'Admiral Karpfanger' war 1908 in Bremerhaven als belgische 'L'Avenier' gebaut worden.
1937 kaufte die Hamburg-Amerika-Linie das Schiff um es als Schulschiff einzusetzen.
Im September 1937 segelte es unter seinem neuen Namen nach Australien und lud dort 40.000 Sack Weizen.
Auf der Heimreise um Kap Hoorn verschwand das Schiff spurlos. Zu der Besatzung von 60 Mann gehörten 33 Kadetten.
Die Bark wurde als verschollen erklärt.
Jahre später wurden Wrackteile an der patagonischen Küste gefunden, die darauf schließen liessen, dass das Schiff auf ein Riff geworfen wurde oder mit einem Eisberg kollidierte.


Die dänische Fünfmastbark 'København' war 1921 als angeblich grösstes Segelschiff der Welt in Schottland vom Stapel gelaufen.
Um Weihnachten 1928, auf der Fahrt von Buenos Aires mit Ziel Adelaide, verschwand das 130 Meter lange Schiff vermutlich in der Kap Hoorn Region spurlos.
Die Mannschaft bestand aus 60 Mann, darunter 45 Kadetten.
Intensive Suchaktionen liefen an, doch es wurde nichts gefunden.
Die 'København' blieb verschollen!
Kobenhavn


Wavertree
Die britische 'Wavertree' war 1885 in Southampton gebaut worden.
25 Jahre war das Schiff für verschiedene Reedereien weltweit erfolgreich im Einsatz.
1910, auf der Reise von Cardiff mit Ziel Valparaiso, wurde das Schiff von Stürmen bei Kap Hoorn so schwer beschädigt, dass der Kapitän umdrehte und Montevideo als Nothafen anlief.
Nach erfolgter Reparatur wurde der zweite Versuch, Kap Hoorn zu runden, unternommen. Doch diesmal brach der Grossmast und fünf Matrosen wurden schwer verwundet.
Die 'Wavertree' drehte zu den Falkland Inseln ab. Von dort wurde sie verkauft und nach Punta Arenas geschleppt, wo der abgetakelte Rumpf 37 Jahre als Wollager diente.
Heute liegt die renovierte 'Wavertree' als Museumsschiff in New York.


courses

Illustration: Enno Kleinert

Das Gebiet von 50 Grad Süd im Atlantik bis zu 50 Grad Süd im Pazifik wird allgemein als Kap Hoorn Region bezeichnet.
Um von einer Seite auf die andere Seite zu kommen mussten die Segelschiffe rund 1200 sm zurücklegen.

Im strengen Kap Hoorn Winter 1905 kämpfte das deutsche Vollschiff 'Susanna' 99 Tage um diese Strecke zu schaffen (siehe Karte links, vom 19. August bis zum 26. November).
Für diese gesamte Reise von England nach Chile benötigte die 'Susanna' 189 Tage, also über ein halbes Jahr ohne einen Hafen anzulaufen.
Als Folge trat auch Skorbut auf, mit Schneewasser wurde der Durst gelöscht. Dennoch, sie gaben nicht auf und schafften es!


Dies war die längste Umrundung von Kap Hoorn.
Hier einige Daten der 'Susanna' :
1892 Stapellauf bei Blohm und Voss, Hamburg
L*B*T   80,77 * 12,80 * 6,20 m
BRT 1989, tdw 3080.
Die 'Susanna' strandete 1913 im dichten Nebel auf den Felsen der Scilly Inseln.
Da es von der 'Susanna' keine Marke gibt, ist rechts die 'Crusader' abgebildet, die der 'Susanna' sehr ähnlich ist. Sie hatte genau so ein Rigg und ebenfalls den schwarz-weissen Portenstreifen.
Crusader


Flying Cloud
Cap Horner
1848 wurde in Kalifornien Gold gefunden. 1849 kamen 775 Schiffe mit Auswanderern und Goldsuchern nach San Francicsco, die Stadt 'explodierte' von 1.000 auf 20.000 Einwohner.
Die Reise um Kap Hoorn war schneller als quer durch den amerikanischen Kontinent mit den endlosen Prairien und den Rocky Mountains.
Die Standard Segelschiffe brauchten 160 bis 240 Tage von New York nach San Francisco, die Klipper schafften die 15.000 sm in rund 100 Tagen.
Ein grosses Problem der Klipper-Kapitäne war, dass in San Francisco auch die Besatzungen vom Goldrausch gepackt wurden und desertierten.

1851 stellte der Clipper 'Flying Cloud' (Marke links) mit einer Zeit von 89 Tagen und 21 Stunden den absoluten Rekord auf.
Auf dieser Reise brachen im Sturm drei Rahen, zerrissen Segel und Tauwerk. Doch die Mannschaft konnte in zwei Tagen alles wieder reparieren und dennoch den bis dahin gültigen Rekord um fast eine Woche unterbieten.
Einige Daten der 'Flying Cloud':
1851 gebaut bei Donald McKay in Boston als Dreimastvollschiff,
L * B * T   68,5 * 12,4 * 6,6 m
2.320 tdw, 1874 brannte das Schiff bei St. Johns, New Brunswick, aus.
Siehe hierzu auch Seemotive's Klipper Seite!


Preussen
Ab 1880 bis 1938 waren die Windjammer der deutschen Reederei Ferdinand Laeisz die schnellsten und beständigsten Segelschiffe auf der Route um Kap Hoorn.
Da die Schiffsnamen fast alle mit 'P' begannen wurden sie 'Flying-P-Liner' genannt. Die Fünfmastbark 'Potosi' war für konstant schnelle Reisen berühmt, das größte Schiff der Flotte war das Fünfmastvollschiff 'Preussen'.


Priwall
Pamir
Diese Segler, die um die Jahrhundertwende gebaut wurden hatten alle einen Stahlrumpf und waren zum Schutz der Besatzung vom Drei-Insel-Typ.
Mit Back, Brückenhaus und Poop hatten sie drei Aufbauten über die ganze Schiffsbreite, die untereinander mit Laufbrücken verbunden waren.
Auf der rechten Marke ist der Flying-P-Liner 'Pamir' unter Sturmbesegelung zu sehen.
Die schnellste Kap Hoorn Umrundung aller Zeiten schaffte die Viermatbark 'Priwall' (Marke links). In nur fünf Tagen und 14 Stunden stellte sie 1938 (!) damit einen Segelschiffrekord auf, der wohl nie gebrochen werden wird.
Einige Daten der 'Priwall':
Baujahr 1917-20, Blohm und Voss
L * B * T   98,5 * 14,4 * 7,2 m
BRT 3.185,   4.100 qm Segelfläche
1945 Totalverlust als 'Lautaro' vor der peruanischen Küste durch Feuer.
Siehe hierzu auch Seemotive's 'Preussen' Seite!


Im Jahre 2011 umrundete das deutsche Segelschulschiff der Marine 'Gorch Fock' zum erstenmal Kap Hoorn.
Die Fahrt führte zu einem Umdenken bei der Ausbildung der deutschen Marine.
Eine Offiziersanwärterein stürzte leider bei Übungen aus dem Mast und starb. Die Ausbildungsrichtlinien der künftigen Marineoffiziere wurde geändert.
Nur die Stammbesatzung der Gorch Fock umsegelte Kap Hoorn.
Gorch Fock


James Craig
Kap Hoorn wurde zuerst von den Entdeckern gerundet, angefangen von Lemaire über Cook bis zu Dampier.
Es folgten kriegerische Beutefahrten, wie Drake und Anson.
Danach rotteten Robbenfänger ihre Tierart fast ganz aus.
Die Walfänger aus New Bedford und Nantucket rundeten Kap Hoorn, um im Pazifik den Pottwal zu jagen.
Handelssegler brachten Auswanderer und Stückgut zur amerikanischen Westküste.
James Craig
Während des Goldrausches wurden Goldsucher nach Kalifornien gebracht.
Als 1869 der Suezkanal eröffnet wurde und die Dampfer den Segelschiffen die Passagiere wegnahmen wurden die Segler in der Massengutfahrt eingesetzt. Das war Getreide, Kohle und von Südamerika hauptsächlich Guano (Peru) und Salpeter (Chile).
Guano, ein Vogelkot von Kormoranen, Pelikanen und Tölpel wurde als Düngemittel benötigt.
Natron-Salpeter wurde in der Atacama Wüste gewonnen und auch als Düngemittel eingesetzt, aber auch für Konservierungsmittel, Sprengstoff und diversen chemischen Produkten.

Die oben abgebildete 'James Craig' rundete Kap Hoorn 23 mal. Sie wurde 1874 unter dem Namen 'Clan Macleod' in Sunderland gebaut und liegt heute in Sydney. Sie segelt noch regelmässig mit Besuchern auf der Strecke Sydney nach Hobart.

Hinweis: der Panamakanal wurde erst 1914 eröffnet.
Siehe hierzu auch Seemotive's Panama Kanal Seite!


Cape Horn


Cape Horn
Kap Hoorn !
1936 gründeten französische Kapitäne, die Kap Hoorn umsegelt hatten, in St. Malo einen Freundschaftsbund, den sie 'Amicale Internationale des Capitaines au Long-Cours Cap-Horniers' (A.I.C.H.) nannten.
Ab 1950 nahmen sie auch Kapitäne anderer Nationen auf. 1955 bestand der Verein aus 13 internationalen Sektionen.
Durften erst nur Kapitäne beitreten, so wurden später auch Besatzungsmitglieder aufgenommen, die mindestens einmal um Kap Hoorn gefahren waren. Die Cap-Hornies hatten in den 50er Jahren rund 2.600 Mitglieder, allein davon 672 Deutsche.

Cape Horn
Im Wappen der Cap-Horniers ist ein Albatros dargestellt (siehe Logo).
Nach einem Aberglauben leben in den Albatrossen die Seelen ertrunkener Seeleute.
Die Cap-Horniers führten jährliche Treffen bzw. Kongresse in einem Mitgliedsland durch, siehe im Logo vom 50. Treffen 1994 in Cuxhaven.
Im Mai 2003 wurde der Freundschaftsbund in St. Malo aufgelöst, die Mitgliederzahl betrug weniger als 400, das Durchschittsalter 87 Jahre. Die deutsche Sektion mit noch 50 Mitgliedern löste sich 2004 auf.
Mehrere nationale Abteilungen bestehen noch als regionale Organisationen fort. So hat die Niederländische Abteilung 2017 angeblich 600 Mitglieder.

Die schöne Chile Marke oben, herausgegeben zum 51. Kongress der Cap-Hornier, wird hier mit Absicht übergroß dargestellt, weil sie den Felsen von Kap Hoorn zeigt. Dazu ist ein Albatros zu sehen und Matrosen beim Segel bergen, während eine See an Deck einsteigt. Die Aaland Marke wurde zum Kongress der Cap-Hornier 1992 herausgegeben.

Cap-Hornier



Cape Horn
sailin
Vom Mythos Kap Hoorn's angezogen reizt es heute viele Menschen diese Insel zu umrunden.
So sind hier schon viele Sportsegelboote und auch Paddler in ihren Kajaks aufgekreuzt.
Die auf diesem Brief dargestellte Kajak-Expedition fand im Dezember 1977 statt. Vier Kajakfahrer starteten in Puerto Williams und rundeten Kap Hoorn.

Viele Sportbootregatten rund um die Welt müssen Kap Hoorn umrunden.
Doch sind die Kurse so gewählt worden, dass sie mit achterlichen Wind von West nach Ost diese gefährliche Strecke passieren.


Cape Horn
Auf dem Cap Horn Gipfel befindet sich ein Denkmal für die gestorbenen Seeleute.
Es zeigt einen Albatros, siehe hier auf der Marke links oben.
In der Nähe steht auch ein Gedenkstein der Cap Hornier.
Quellen: U. Feldkamp, Rund Kap Hoorn
F. Brustat-Naval, Die Kap Hoorn Saga
E. Wiese, Männer und Schiffe vor Kap Horn
Illustration: Enno Kleinert.


wrecks

© Seemotive Bjoern Moritz, alle Rechte vorbehalten


  Nach oben
  nächste Seite
  zurück
  Menue Seite
  Eingangsseite